Schongauer Starkbierfest: Schockerberg feiert heuer Jubiläum
Angefangen hatte alles, weil sich Helmut Schmidbauer so über seine haushohe Niederlage als Bürgermeisterkandidat ärgerte. Heuer gibt es den 25. Schockerberg.
Am 21. März 1997 stand Helmut Schmidbauer erstmals als „Bruder Barnabas“ auf der Bühne. Die Uraufführung nach dem berühmten Vorbild des Politiker-Derbleckens am Nockherberg in München, benannte der Initiator kurzerhand „Schockerberg“. Er hatte damals sicher keine Vorstellung davon, dass sich dieses Schongauer Starkbierfest erstens über mehr als ein Vierteljahrhundert halten und zweitens zu einem Publikumsrennen entwickeln würde.
„Ich schleppte eine Zeitlang einen gewissen Frust mit mir herum über die verlorene Bürgermeisterwahl im März 1996“, erinnert sich Schmidbauer. „Mit Pauken und Trompeten“ sei er damals gegen den SPD-Kandidaten Friedrich Zeller durchgefallen und habe seine Niederlage nicht so recht verschmerzen können. „Ich kam auf die Idee, die Arbeit der neuen ,Regierung‘ in Schongau in einer Art Fastenpredigt zu beleuchten“, erinnert er sich.

Dieser Abend, federführend auf die Beine gestellt von Michael Eberle und Luitpold Braun junior, fand in der Gaststätte Märchenwald statt. Er habe derart eingeschlagen, dass man 1998 bereits ins Ballenhaus umzog, erinnert sich Schmidbauer.
Frauen und Männer der ersten Stunde
Während sich laut dem Nachbericht der Schongauer Nachrichten lediglich die damalige Stadträtin Brigitte Ressle von der UWV in die „Höhle des Löwen“ gewagt hatte und um sie herum rund 80 CSU-Mitglieder und der Partei-Nachwuchs aus der Jungen Union saßen, werden in diesem Jahr wieder viele hundert Zuschauer aller Altersgruppen und jeder politischer Couleur erwartet. 300 Plätze können im Jakob-Pfeiffer-Haus besetzt werden, und zwar wieder an drei Tagen, was den CSU-Ortsvorsitzenden Oliver Kellermann besonders freut. Nach der Corona-Pause hatte man erst einmal wieder vorsichtig angefangen, doch pünktlich zum Jubiläum sei man mit voller Kraft zurück. An Themen wird es ohnehin nicht mangeln, vier Wochen nach den Bundestagswahlen und ein knappes Jahr vor den Kommunalwahlen.
Die Vorstellungen sind geplant für Freitag und Samstag, 28. und 29. März, jeweils ab 19 Uhr und für Sonntag, 30. März, um 16 Uhr. Einlass ist jeweils eine Stunde früher. Kellermann kündigt wieder Tobias Kalbitzer an, der erneut in die Rolle des Fastenpredigers schlüpfen wird, dem er den Namen „Bruder Blatero“ gegeben hat.
Frau der ersten Stunde ist Marianne Porsche-Rohrer, Männer der ersten Stunde, wie erwähnt, Michael Eberle und Luitpold Braun junior, die gemeinsam das Singspiel vorbereiten. Ein bewährtes Team also, und mit Vorschusslorbeeren nur so gespickt. Vor allem die Inszenierungen Brauns haben einen geradezu legendären Ruf. Aus beruflichen Gründen hatte er sich zuletzt etwas zurückhalten müssen. Anna und Lena, die Töchter Eberles, sind ebenfalls wieder mit dabei und geben dem Singspiel die weibliche Note.
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Kartenvorverkauf startet am 1. Februar
Und noch jemand gibt sein Comeback auf der Bühne, was viele Schockerberg-Fans freuen wird: Markus Wühr, der ebenfalls schon als Fastenprediger, nämlich „Don Marco“, unterwegs war und zuletzt als „Luigi aus Alto Adige“ durch den Saal fegte, ist wieder im Programm. Nicht zuletzt stehen die Feuerwehrkapelle Hohenfurch und die Stadtkapelle Schongau auf der Liste der Mitwirkenden. „Ohne die Stadtkapelle geht es gar nicht, sie ist eine tragende Säule und schon Tradition“, so Kellermann.
Das Bier von Braumeister Markus Langer ist in Holzhausen bei Buchloe natürlich längst in den Tanks, wie ebenfalls seit Jahren sorgt außerdem Simone Schmid mit ihrem Team für das leibliche Wohl. Offiziell beginnt der Kartenvorverkauf am Samstag, 1. Februar. Tickets für alle drei Vorstellungen im Jakob-Pfeiffer-Haus können bei Ingrid Steffek vorbestellt werden unter der Nummer 08861/3614. „Die Kartenpreise mussten wir leicht erhöhen“, bedauert Kellermann, die Unkosten für Saalmiete oder Musik seien leider weiter angestiegen. Der Eintritt kostet nun pro Karte 22 Euro.