Elf Stationen führen durch die Heilbrunner Ortsgeschichte – Weitere sollen folgen
Der Geschichts-Lehrpfad erstreckt sich mit insgesamt elf Stationen über das Gemeindegebiet von Bad Heilbrunn.
Bad Heilbrunn – In Bad Heilbrunn gibt es eine Reihe interessanter historischer Gebäude. Die Parkvilla zum Beispiel, das letzte Bauwerk des großen Architekten Gabriel von Seidl. Oder das Bierhäusl, dessen Anfänge bis ins Jahr 1571 zurückreichen. Über all diese Orte können sich Einheimische und Gäste auf dem Heilbrunner Geschichtspfad informieren, der jüngst eröffnet wurde.
Wie die Idee zum Bad Heilbrunner Geschichts-Lehrpfad entstand
Manche Ideen brauchen Zeit, um zu reifen. Während der 850-Jahr-Feier von Bad Heilbrunn im Jahr 2009 lauschte Lisa Bahnmüller fasziniert den zahlreichen Vorträgen zur Geschichte von Bad Heilbrunn – und stellte fest, dass sie nicht viel wusste über die Historie des Orts, in dem sie damals schon neun Jahre lang lebte.
Die Zeit verging. Am Rande des „Tag des offenen Denkmals“ im vergangenen Jahr kam Bahnmüller dann mit der Archivarin Birgit Müller und Rosi Rieker von der Tourist-Info ins Gespräch. Hier entstand der Gedanke: Man könnte die Öffentlichkeit in einem größeren Rahmen informieren.
Von da an war es nur noch ein kleiner Schritt bis zum Geschichts-Lehrpfad, der sich mit insgesamt elf Stationen über das Gemeindegebiet von Bad Heilbrunn erstreckt. Müller lieferte die historischen Informationen, Bahnmüller peppte sie sprachlich auf. Der Musiker und Regisseur Christoph Engel kümmerte sich um die Vertonung. Schautafeln weisen auf die wichtigsten Plätze hin. Mit einem Smartphone und mithilfe eines QR-Codes kann man sich die Geschichten nun sogar anhören. Dabei werden nicht nur die Texte vorgelesen. Donnergrollen, Wasserrauschen, Glockengeläut, Harfenmusik – all dies sorgt dafür, dass aus den Texten richtige Hörspiele geworden sind.
Elf Stationen führen durch die Heilbrunner Ortsgeschichte
Da geht es zum Beispiel um die Entdeckung der Adelheidquelle in der Nacht zum 21. September 1159. Mönche des Klosters Benediktbeuern waren damals einer Legende auf der Spur. Sie gruben am Fuße des heutigen Stallauer Ecks nach einer sagenumwobenen Heilquelle, welche beim Hunneneinfall im Jahr 955 zerstört worden war.
In jener Nacht stießen sie auf einen Höhleneingang mit Wasservorkommen. Doch dann geschah ein Unglück: Innerhalb weniger Augenblicke entlud sich das über der Quelle lagernde Methangas durch die mitgeführten Fackeln mit einer ohrenbetäubenden Explosion. Zunächst habe man gedacht, der Teufel habe seine Hand im Spiel und die Unterwelt habe sich aufgetan, heißt es in der Audio-Datei. Aber dann habe man bemerkt, dass man durch die Explosion die Quelle mit gesundheitsförderndem Wasser wiederentdeckt hat.
„Die Texte sind wahnsinnig erlebbar gemacht“, urteilte Bürgermeister Thomas Gründl. Der Behinderten-Beauftragte Konrad Specker fand es erfreulich, dass man die Texte auch hören kann: „Als ich gehört habe, dass der Lehrpfad fertig ist, war ich total baff“, sagte er.
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Übrigens: Es gibt Überlegungen, den Lehrpfad weiter auszudehnen – wie Steinbach, Oberbuchen mit seiner Kirche oder Ramsau mit der Antoniuskapelle.
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