Tag des offenen Denkmals: Führungen durch Kircherl, Schloss und Forsthaus Valepp angeboten

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Erst Forsthaus, dann Gasthof: Über die Geschichte und die Restaurierung des Forsthauses Valepp erzählt Wirt und Pächter Johannes Rabl bei einer Fürung am Sonntag. © THOMAS PLETTENBERG

Das Forsthaus Valepp, die St. Rupertuskirche und das ehemalige Schloss in Miesbach öffnen ihre Türen für Besucher. Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September, werden kostenlose Führungen angeboten.

Landkreis – Das Forsthaus Valepp ist mittlerweile überregional bekannt und auch die St. Rupertuskirche in Bruck und das ehemalige Schloss in Miesbach tauchen immer wieder in der Heimatzeitung auf. So nah und detailliert kennenlernen, wie es nun am Tag des offenen Denkmals möglich ist, kann man die Gebäude aber nur selten. Unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ präsentieren vier Ansprechpartner am Sonntag, 8. September, die drei Denkmäler in kostenlosen Führungen. Eingeladen sind alle Interessierten.

St. Rupertus in Bruck: Führung um 11 Uhr

Im Landkreis-Norden öffnet Josef Hatzl, Vorsitzender des Fördervereins Kultur & Geschichte in Weyarn, die mittelalterliche Tür des rund 800 Jahre altern „Pestkircherls“ St. Rupertus im Gemeindeteil Bruck. In der Einladung wird die Kirche als „Kleinod“ beschrieben, in dem viele, oftmals nur kleine Veränderungen sichtbar seien. „Es sind die kleinen Details, die dieses Gotteshaus so reizvoll erscheinen lassen.“ Ursprünglich handelt es sich bei St. Rupertus um ein romanisches Gotteshauses, innen ist „bescheidene Pracht aus späterer Zeit“ zu sehen. Unter dem letzten Weyarner Propst Rupert Sigl wurde der Innenraum im 18. Jahrhundert ausgestattet. „Die wohl größte Veränderung fand im 19. Jahrhundert statt, nachdem bei einem Brand die Kirche teilweise zerstört und wieder aufgebaut wurde.“ Erst kürzlich wurde die Außenrenovierung abgeschlossen, die nötig war, nachdem die Fassade im Juli 2021 bei einem schweren Hagelschauer beschädigt worden ist.

Besichtigen können Interessierte das Kircherl um 11 Uhr bei einer Führung von Hatzl. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Schloss in Miesbach: Führungen zwischen 11 und 17 Uhr zur vollen Stunde

Als privater Wohnsitz 1611 von Wilhelm von Maxlrain erbaut, wurde das ehemalige Schloss in Miesbach schon 1635 in ein Verwaltungsgebäude umgewandelt: Zunächst als Sitz des Pflegers der Grafschaft Hohenwaldeck, ab 1803 des Landrichters, dessen Amtsbezeichnung später in Bezirksamtmann wechselte. Seit 1927 hat das Vermessungsamt – heute Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung – seinen Sitz im Schloss. Wie es in der Einladung zum Tag des offenen Denkmals weiter heißt, machen in den Gemäuern alte Türen, Böden und ein seltenes, profanes Wandbild aus der Bauzeit die Vergangenheit greifbar. „Die Sammlung historischer Grenzsteine, Luftbild-Recherchestation und die Möglichkeit einen Blick ins Kataster zu werfen ergänzen das Angebot.“ Nicht mehr zu sehen ist das ursprüngliche Krüppelwalmdach, die vier oktogonalen Ecktürme und die Freitreppe, mit der das Haus vom Stadtplatz aus erreichbar war. „Diese Zutaten wurden später leider alle entfernt.“ Erhalten seien aber der Kapellenanbau und die gewölbten Innenräume, heißt es in der Einladung.

Amtsleiter Martin Neubauer und Stadthistoriker Alexander Langheiter führen am Sonntag zwischen 11 und 17 Uhr jeweils zur vollen Stunde durch das ehemalige Schloss. Zu finden ist es an der Münchner Straße 1.

Forsthaus Valepp: Führungen um 11 und um 15 Uhr

Die Eröffnung durch Johannes Rabl und Manuel Neuer, die das Forsthaus in Erbpacht vom Freistaat übernommen haben, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Wer einen detaillierten Blick vor allem aufs Gebäude werfen will, hat hierfür ebenfalls am Tag des offenen Denkmals Gelegenheit. Zu bewundern gibt es in dem Flachsatteldachbau einen Blockbau-Oberstock über einem aus Kalkquadern gebauten Erdgeschoss, eine umlaufende Laube und eine teilverschalte Giebellaube. In der Einladung zur Besichtigung heißt es: „Das ursprünglich als Forsthaus konzipierte Gebäude wurde unter der Regentschaft König Max II 1841 erbaut.“ Nach Beendigung des königlichen Jagdbetriebs sei der Umbau zum Gasthof erfolgt. Als solcher wird das Forsthaus auch heute wieder betrieben. In unmittelbarer Nähe befindet sich das 1683 errichtete Klausenhaus und die 1710 geweihte Kapelle Maria Hilf.

Die Restaurierung zeigt Johannes Rabl bei je 30-minütigen Führung um 11 und um 15 Uhr. Erreichbar ist das Forsthaus über Rottach-Egern (Mautstraße) mit dem Auto und von Spitzingsee aus zu Fuß oder mit dem Radl. nap

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