Auch in München: Erneuter Streik am Flughafen – etwa 100.000 Passagiere betroffen
Das Kabinenpersonal der Lufthansa wird am Dienstag (12. März) und in München am Mittwoch (13. März) streiken. Lufthansa prüft noch die Auswirkungen auf den Flugverkehr.
Flughafen München - Kaum ist ein Streik vorbei, steht schon der nächste an. Nach dem Ausstand des Lufthansa-Bodenpersonals soll nun auch das Kabinenpersonal die Arbeit niederlegen. Geplant ist der Streik für Dienstag (12. März) und Mittwoch (13. März) – auch am Flughafen in München wird das Kabinenpersonal streiken. Der letzte Streik ist nicht lang her: Erst am Donnerstag und Freitag (7. und 8. März) hatte das Bodenpersonal der Lufthansa die Arbeit niedergelegt. Nur etwa ein Fünftel der geplanten Flüge konnte stattfinden.

Lufthansa prüft derzeit die voraussichtlichen Auswirkungen des Streiks auf die Flugpläne für Frankfurt und München
Wie die Gewerkschaft UFO mitteilte, seien die Flugbegleiter der Lufthansa und der Lufthansa Regionalfluggesellschaft dazu aufgerufen, am Dienstag (12. März) von 4 Uhr bis 23 Uhr alle Abflüge vom Flughafen Frankfurt und am Mittwoch (13. März) im gleichen Zeitraum alle Abflüge vom Flughafen München zu bestreiken. Lufthansa prüfe aktuell die konkreten Auswirkungen auf den Flugplan, heißt es in einer Mitteilung. Die Airline werde ihr Flugprogramm anpassen müssen, erklärte eine Sprecherin gegenüber unserer Redaktion.
„Gäste, deren Flug durch den UFO-Streik betroffen sind, werden zurzeit umgebucht. Dieser Prozess hat für uns die höchste Priorität und dauert noch an“, so die Sprecherin. „Gäste, deren Buchung bereits bearbeitet wurde und ihre Kontaktdaten hinterlegt haben, erhalten Informationen zur Streichung ihres Fluges und selbstverständlich auch Umbuchungsmöglichkeiten individuell per Mail oder in der Lufthansa App.“ Gäste, die als Reisealternative einen Bahn-Voucher bekommen hätten, würden diesen Voucher am 12. März leider nicht nutzen können. „Aufgrund eines zusätzlichen, bundesweiten Streiks der Lokführergewerkschaft GDL wird der Zugverkehr an diesem Tag (12. März) deutschlandweit komplett ausfallen. Gästen wird deshalb empfohlen, ihren Bahn-Voucher am Mittwoch, den 13. März zu nutzen.“
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„Wir bedauern, dass jetzt gestreikt statt verhandelt wird und die Gewerkschaft die Tarifauseinandersetzungen ohne Not auf dem Rücken unserer Gäste austrägt“, sagte Lufthansa Personalchef Michael Niggemann. „Unser Interesse ist unverändert: Wir wollen schnell zu einem Abschluss kommen und haben deshalb ein sehr gutes Angebot auf den Tisch gelegt – unter anderem mit Vergütungssteigerungen um rund 10 Prozent. Der Streik ist der falsche Weg. Wir bleiben dialogbereit und fordern die UFO auf, sich mit uns wieder an den Verhandlungstisch zu setzen.“ Etwa 100.000 Passagiere werden von den Streikmaßnahmen voraussichtlich betroffen sein, teilte die Lufthansa mit.
Gewerkschafts-Chef verweist auf den Nettogewinn des Konzerns – und bittet um Verständnis für den Streik
Auf der anderen Seite steht die Gewerkschaft UFO, die die Haltung der Lufthansa kritisiert, die sich weigere, „angemessen auf unsere Forderungen zur Vergütung einzugehen.“ UFO-Chef Joachim Vázquez Bürger verwies auf den Nettogewinn des Konzerns, der sich im vergangenen Jahr um 112 Prozent auf 1,67 Milliarden Euro erhöhte. „Wir bitten unsere Passagiere um Verständnis, dass wir für unsere berechtigten Forderungen nun streiken müssen“, sagte er. Die Gewerkschaft fordert 15 Prozent mehr Lohn bei 18 Monaten Laufzeit, 3000 Euro Inflationsausgleichsprämie und höhere Zulagen.
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