„Teil unserer DNA“: Festabend zu 100 Jahre Walchenseekraftwerk mit Söder, Aiwanger und Aigner

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Freuten sich über den Besuch von Ministerpräsident Markus Söder (Mi.): (v.li.) Klaus Engels (li., Uniper, Direktor Wasserkraft Deutschland), Harald Kühn (CSU-Landtagsabgeordneter), Michael Lewis (Vorstandsvorsitzender von Uniper) und Thomas Holz (CSU-Landtagsabgeordneter). © arp

Mit Ministerpräsident Markus Söder, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Umweltminister Thorsten Glauber und Landtagspräsidentin Ilse Aigner sowie der Chef-Etage von Uniper, Nachfahren von Oskar von Miller und zahlreichen Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Lokalpolitik, Verwaltung und Kultur wurde am Dienstag das 100-jährige Bestehen des Walchenseekraftwerks gefeiert.

Kochel am See – Der Festakt im Info-Zentrum im Kochler Ortsteil Altjoch war der Höhepunkt der zahlreichen Veranstaltungen im Jubiläumsjahr. Rund 200 Gäste waren der Einladung gefolgt. Am späten Nachmittag wurden Führungen durchs Wasserschloss angeboten. „Sehr beeindruckend“, sagte Michael Lewis, der Vorstandsvorsitzende von Uniper, als er den Blick über die Druckrohre zum Kochelsee schweifen ließ. Er war zum ersten Mal an diesem Ort.

100 Jahre Walchenseekraftwerk: Söder lobt Uniper als „tollen Partner“

Im Festzelt am Abend wurde zuerst mit einer Schweigeminute der Opfer der jüngsten Hochwasser-Katastrophe in Bayern gedacht. In den folgenden Festreden ging es nicht nur um die Geschichte des Werks, sondern die Uniper-Verantwortlichen untermauerten auch, es in Zukunft weiter betreiben zu wollen. Das Werk sei „ein Teil unserer DNA“, sagte Lewis. Man wolle es „in eine erfolgreiche Zukunft führen“ und dazu die „vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Freistaat, der Deutschen Bahn und den umliegenden Gemeinden in der gewohnten Rollenverteilung fortsetzen“.

Informierten sich über die Baugeschichte des Wasserschlosses: Landtagspräsidentin Ilse Aigner (vo., Mi.) mit Leitenden Mitarbeitern von Uniper, IHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl (3.v.li.) und Festgästen aus der Region.
Am Wasserschloss: Landtagspräsidentin Ilse Aigner (vo., Mi.) mit Leitenden Mitarbeitern von Uniper, IHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl (3.v.li.) und Festgästen aus der Region. © arp

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Ministerpräsident Markus Söder (CSU) lobte den Konzern als einen „tollen Partner“. Man habe dem Bund angeboten, dass man Uniper, zumindest die Wasserkraftwerke in Bayern, übernehmen würde, aber: „Bislang hat der Bund nicht reagiert.“ Uniper sei in Bayern aber „herzlich willkommen“, fügte er an.

Walchenseekraftwerk hat mindestens 30 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt

Umweltminister Thorsten Glauber (FW) erinnerte im Kurier-Gespräch an die „Maschinenbau- und Ingenieurskunst allerhöchster Güte“ und lobte Oskar von Miller als einen Visionär. Er würde sich wünschen, dass man auch künftig in Bezug auf Erneuerbare Energien auf den Spuren von Millers wandle. Dazu gehöre aber auch, „Landmarken“ wie etwa die großen Druckrohre zu akzeptieren. „Nur dann werden die Erneuerbaren Energien funktionieren.“

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger  (Freie Wähler, Mi.) mit lokalen Politikern.
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler, Mi.) mit lokalen Politikern. © arp

Uniper zufolge hat das Walchenseekraftwerk in den vergangenen 100 Jahren mindestens 30 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Die Errichtung sei ein „signifikanter Wendepunkt in der bayerischen Wirtschaftsgeschichte“, sagte Wolfgang Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums, in seiner Ansprache. Mit der Inbetriebnahme sei es auch zu sozialen Verbesserungen in Bayern gekommen, die die Stromversorgung mit sich brachte. Lächelnd sagte Heckl: „Die Idee von Oskar von Miller war, dass die Hausfrau elektrisch kochen sollte.“ Das Werk sei ein „Paradebeispiel für die Technikeuphorie jener Zeit“, und es sei „eines der besten Bauwerke für Nachhaltigkeit in unserer Wegwerfgesellschaft.“ Auch in der Region habe es „zur wirtschaftlichen Entwicklung immens beigetragen“.

„Wir sind stolz darauf, so eine bedeutsame Anlage in unserem Portfolio zu haben“

Für die Deutsche Bahn (DB) sei das Werk „eine wichtige Stütze“, sagte Andreas Hoffknecht, Geschäftsführer Technik bei DB Energie. Seit 100 Jahren fließen rund 100 Millionen Kilowattstunden jährlich in das Netz der Bahn und unterstützen so auch die Energiewende im Verkehrssektor. Hoffknecht zufolge bestehen zwei Drittel des Grünstrom-Portfolios aus Wasserkraft. Bis 2040 wolle die DB klimaneutral sein.

Die Musikerinnen und Musiker der Kochler Blaskapelle spielten unter dem Dach des Info-Zentrums für die rund 200 Festgäste.
Die Musikerinnen und Musiker der Kochler Blaskapelle spielten unter dem Dach des Info-Zentrums für die rund 200 Festgäste. © arp

Weitere Veranstaltungen

Im Rahmen der Feierlichkeiten beginnt in Kürze der „Musiksommer am Walchenseekraftwerk“. Alle Infos über Künstler und Termine online auf www.uniper.energy/musiksommer

Klaus Engels, bei Uniper Direktor für die Sparte Wasserkraft in Deutschland, erinnerte in seiner Festrede auch an die 17 Arbeiter, die während der Bauzeit ihr Leben lassen mussten. Er dankte allen Mitarbeitern, die „Tag und Nacht den Betrieb gewährleisten“. Damals wie heute sei das Kraftwerk aber auch ein Publikumsmagnet. „Wir sind stolz darauf, so eine bedeutsame Anlage in unserem Portfolio zu haben.“ (müh)

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