Experte: "Russland gewinnt Initiative zurück"

Vergrößern des Bildes Russlands Präsident Wladimir Putin: Ein Experte warnt, dass Russland in die Vorhand kommt. (Quelle: Mikhail Klimentyev/ap)
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Selenskyj dankt Deutschland für die Militärhilfe. Russland setzt Region Cherson unter Raketenbeschuss. Alle Infos im Newsblog.

13.14 Uhr: Politikberater und -wissenschaftler Nico Lange warnt davor, dass Russland in dem Krieg gegen die Ukraine die Initiative an der Front im Nordosten und Osten zurückgewinnt. Die russische Armee führe derzeit neben den größeren Angriffen bei Awdijiwka im Osten der Ukraine mehrere kleine Vorstöße durch, schreibt Lange auf X, vormals Twitter. Zudem intensiviere Russland den Beschuss frontnaher Städte.

Die Ukraine habe in den Verteidigungsmodus gewechselt, schreibt er weiter. "Die Ukraine geht zu strategischer Verteidigung über, organisiert sich um und muss knappe Ressourcen managen." Dabei scheine es ihnen mehr um Verzögerungsgefechte zu gehen, als um das Halten der Stellungen.

Der Politikwissenschaftler schreibt, dass die Ukraine mehr Artilleriemunition brauche. "An einigen Frontabschnitten kann die Ukraine nur noch in sehr begrenztem Umfang Artilleriegefechte führen und muss sich ansonsten in ausgebauten Stellungen beschießen lassen." Zudem haben gepanzerte Fahrzeuge zu viele Ausfälle, weil es an Ersatzteilen fehle. Die Ukraine brauche darüber hinaus "billigere Methoden zur Abwehr von Massen billiger russischer Drohnen." Er resümiert: "Die Lage ist für die Streitkräfte der Ukraine schwierig."

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Ukraine: 14 von 15 Drohnen in der Nacht abgeschossen

9.02 Uhr: Die Luftabwehr habe in der Nacht 14 von 15 russischen Drohnen abgeschossen, teilt die ukrainische Luftwaffe mit. Die Drohnen seien von der östlichen Küste des Asowschen Meeres in Russland gestartet worden. Militärische und zivile Behörden hätten bislang keine Schäden oder Verluste gemeldet.

Samstag, 23. Dezember

Ukraine: Heftiger Beschuss auf Region Cherson

23.45 Uhr: Ukrainische Beamte aus der Region Cherson melden heftigen russischen Beschuss und zahlreiche Drohnenangriffe. Der Gouverneur von Cherson, Oleksandr Prokudin, teilte mit, bei einem Drohnenangriff sei ein Mann in der Stadt Stanislaw südöstlich der Stadt Cherson getötet worden.

Sieben Menschen seien bei einem Angriff auf Wohngebiete verletzt worden. Nach Angaben der örtlichen Behörden beschossen russische Streitkräfte auch ein Kraftwerk in der Nähe der Frontlinie im Osten der Ukraine. Die Stadt Kurachowo sei nun ohne Stromversorgung.

Selenskyj dankt Deutschland für erneute Militärhilfe

22.41 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland, Finnland und den Niederlanden für die neue Militärhilfe im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg gedankt. Deutschland habe den Flugabwehrpanzer Gepard geliefert, Artilleriegeschosse vom Kaliber 155 und andere notwendige Waffen, sagte Selenskyj am Abend in seiner Videobotschaft. Deutschland hatte auch das Flugabwehrsystem vom US-Typ Patriot in die Ukraine geschickt. Selenskyj betonte, dass eine gut funktionierende Flugabwehr der Schlüssel dafür sei, den Krieg zu beenden.

Die Ukraine hofft, durch die angekündigten Lieferungen von F16-Kampfjets im kommenden Jahr die Hoheit über den eigenen Luftraum zurückzuerlangen. Bisher ist Russland da überlegen. Schon die bestehende Flugabwehr habe zuletzt ihre Wirksamkeit bei der Abwehr russischer Drohnen und Raketen gezeigt, sagte Selenskyj. Auch Kampfbomber seien abgeschossen worden. "Die Fähigkeit, russische Kampfjets abzuschießen, ist einer der Schlüssel, diesen Krieg gerecht zu beenden", sagte er. "Ich danke all den Partnern, die uns schon dabei unterstützen und die nötigen Schritte für die Hilfe im kommenden Jahr vorbereiten."

Selenskyj dankte konkret auch den Niederlanden und Finnland, die weitere Hilfspakete von jeweils 100 Millionen Euro geschickt hätten. Details nannte er nicht. Damit sei die Ukraine in den Tagen vor Weihnachten noch einmal stärker geworden, sagte der Präsident.

Experten glauben, Putin wird an maximalen Kriegszielen festhalten

16.40 Uhr: Experten des Institute of the Study of War (ISW) glauben nicht daran, dass Russlands Präsident Wladimir Putin trotz Verlusten und Rückschlägen von seinem Ziel, die gesamte Ukraine zu erobern, abweichen wird. "Russland wird weiterhin Putins maximalistische Ziele in der Ukraine verfolgen. Das derzeitige Scheitern der russischen Operationen in der Ukraine bisher ist kein Dauerzustand", so die Experten. Damit würden sie in ihrer Einschätzung mit der des stellvertretenden Chefs der ukrainischen Hauptdirektion für militärische Nachrichtendienste (GUR), Generalmajor Vadym Skibitskyi, übereinstimmen.