Grüner schießt scharf: Stadt „hat diesen Bürgermeister nicht verdient“
Beim „Grünen Stadtgespräch“ konnte sich Stadtrat Dr. Hans Schmidt eine Spitze in Richtung Rathauschef Klaus Heilinglechner (BVW) nicht verkneifen.
Wolfratshausen – Ein Jahr vor den Kommunalwahlen ist bei den Wolfratshauser Grünen noch kein Bürgermeisterkandidat in Sicht. „Wir suchen noch“, sagte Stadtrat Dr. Hans Schmidt beim „Grünen Stadtgespräch“ am Mittwochabend im Wirtshaus Flößerei auf Nachfrage eines Waldramers. Mit seiner Meinung zum amtierenden Rathauschef Klaus Heilinglechner (BVW) hielt Dr. Schmidt nicht hinterm Berg: „Wolfratshausen hat diesen Bürgermeister nicht verdient.“
Neben Heilinglechner, der in der kommenden Woche offiziell von der BVW zum inzwischen dritten Mal als Bürgermeisterkandidat nominiert wird, haben wie berichtet bereits Vize-Bürgermeister Günther Eibl (CSU) sowie Stadtrat Dr. Patrick Lechner (FDP) jeweils ihren Hut in den Ring geworfen. Ob die Grünen, mit sechs Vertretern die aktuell stärkste Fraktion im Stadtrat, einen Bürgermeisterkandidaten beziehungsweise eine -kandidatin ins Rennen schicken werden, ist laut Schmidt derzeit ungewiss. Nach einem potenziellen Bewerber „fischen wir noch, wir fischen sehr intensiv“, so Schmidt.
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Heinloth verpasste 2020 die Stichwahl um 36 Stimmen
Er persönlich würde es bedauern, wenn die Wolfratshauser Grünen ohne einen Spitzenkandidaten in den Kommunalwahlkampf ziehen. Bayern Innenminister Joachim Herrmann hat den Wahltermin auf Sonntag, 8. März 2026, festgelegt. Es bleibe also noch Zeit, so Schmidt, der bei den Grünen in der Loisachstadt „das Potenzial“ sieht, den passenden Bewerber für das höchste Amt in der Kommune zu finden. Der Fokus muss nach Meinung Schmidts auf der Stadtratsfraktion der Grünen liegen. Jemanden „von Außen“ zu nominieren, der über keine kommunalpolitische Erfahrung verfüge, hält Schmidt „für sehr schwierig“.
Bei der Kommunalwahl 2020 forderte neben Eibl, Manfred Menke (SPD) und Richard Kugler (Wolfratshauser Liste) die Grünen-Politikerin Annette Heinloth Amtsinhaber Heilinglechner heraus. „Sie war unsere Stimmenkönigin“, betonte Schmidt am Mittwochabend. Heinloth verpasste die Stichwahl um 36 Stimmen. Sie bekleidet derzeit das Amt der Dritten Bürgermeisterin. Selbstredend – um in Schmidts Bild zu bleiben – fischen ihre Parteifreunde auch nach der 56-Jährigen. cce