„Wir sind wirkmächtig!“ – In Wolfratshausen gibt's faire Schokolade und Kaffee

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Sie setzen sich für Fairtrade-Produkte in Wolfratshausen ein: (v. li.) Gaby Reith, Hannelore Schaumburg, Annette Heinloth und Lilo Kafka von der Fairtrade-Steuerungsgruppe. © Peter Herrmann

Die Fairtrade-Steuerungsgruppe feiert die erfolgreiche Rezertifizierung im Museum. Seit 2015 unterstützt die Stadt den fairen Handel.

Wolfratshausen – Seit 2015 unterstützt die Stadt aktiv den fairen Handel und damit auch gerechte Löhne und Arbeitsbedingungen in allen Ländern. Für dieses Engagement erhielt Wolfratshausen 2020 erstmals das Siegel „Fairtrade-Stadt“. Mittlerweile erfolgte eine Rezertifizierung der Auszeichnung, die die Steuerungsgruppe mit der Eröffnung einer Ausstellung im Wallner-Bockhorni-Kabinett des Museums gebührend feierte.

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„Wir sind wirkmächtig!“ – Fairtrade-Steuerungsgruppe feiert die Rezertifizierung

„Das Thema wird leider von vielen Menschen aufgrund anderer Probleme wie beispielsweise Kriege, Rechtsextremismus und Klimaschutz zu wenig wahrgenommen“, bedauert Annette Heinloth. Die Dritte Bürgermeistern leitet eine sechsköpfige Steuerungsgruppe, die in den vergangenen Jahren mit verschiedenen Aktionen für Fairtrade warb.

Dazu gehören beispielsweise der Verkauf von fair produzierter Schokolade und Kaffee in Wolfratshauser Geschäften oder die Vermittlung von relevantem Wissen im Unterricht der Isar-Loisach-Realschule. Das Gütesiegel erhalten Waren, bei deren Herstellung soziale, ökologische und ökonomische Standards eingehalten werden. Ziel ist es, den Produzenten – meist Kleinbauernkooperativen – stabilere Preise und langfristige Handelsbeziehungen zu sichern. „Wir sind wirkmächtig, wenn wir fairen Handel unterstützen“, ist sich Heinloth sicher.

Wenn Menschen in den Erzeugerländern nicht mehr ausgebeutet werden und ihre Lebensgrundlagen erwirtschaften, könne auch die Migration reduziert werden. Eine-Welt-Regionalpromoterin Leonie Müller sieht das genauso und prangerte in ihrer Rede unter anderem Kinderarbeit auf Plantagen und „moderne Sklaverei“ an. Hoffnung gebe ihr, dass ein Großteil der Bevölkerung in den reichen Industrieländern die Problematik mittlerweile erkannt hat. Dennoch bleibe noch viel zu tun. „Es ist ein sehr zäher Prozess, aber wir haben schon einiges erreicht“, erklärte Gaby Reith von der Steuerungsgruppe. Demnächst steht das Thema „Faire Schultasche“ auf der Agenda.

Sängerin sorgte für musikalische Weckrufe

Die Eglinger Grafikerin Lilo Kafka, die Verpackungen von Fairtrade-Produkten mit Stadtansichten von Wolfratshausen sowie Plakate gestaltet hatte, warb abschließend um mehr Mitstreiter. „Wir können noch mehr helfende Hände gebrauchen“, appellierte sie an die rund 25 Festgäste.

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Für Weckrufe in musikalischer Form sorgte Claudia Sommer. Coverversionen wie die Michael-Jackson-Ballade „Heal the World“ gefielen den anwesenden Stadträten, Stadtverwaltungsmitgliedern und Besuchern aus anderen Fairtrade-Städten. Sie alle informierten sich nach den Reden vor den aufgestellten Tafeln und versüßten sich den Abend mit dem Genuss der Wolfratshauser Fairtrade-Schokolade. Von Peter Herrmann

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