Autofahrern dürften in diesen Tagen in Geretsried bunte Fahrräder am Straßenrand ins Auge stechen. Die Drahtesel sollen unter anderem auf Unfallschwerpunkte aufmerksam machen.
Das Fahrrad ist rot-orange angesprüht, seine Speichen verzieren eingeflochtene Wollbänder und rote Stoffschleifchen. Daneben steht ein Exemplar mit einem Schutzblech aus Gras, an seinem Henkel baumelt eine Blumenkette: Diese und noch drei weitere Zweiräder sollen künftig in Geretsrieds Straßenverkehr die Blicke auf sich ziehen.
Es handelt sich um eine gemeinsame Aktion des ADFC Bad Tölz-Wolfratshausen und der Klimaschutzbündnisse „Ger For Future“ sowie „Wor For Future“. Was genau hinter dem Projekt steckt, erklären die Organisatoren unserer Zeitung in einem Pressegespräch.
Treffpunkt ist die Busbucht am Geretsrieder Schulzentrum. Dort haben sich die Initiatoren mit vier Drahteseln und einem Roller versammelt. „Die bunten Mahnräder verteilen wir noch heute in der Stadt. Sie sollen auf Unfallschwerpunkte und besondere Gefahrenstellen für Fahrradfahrer aufmerksam machen“, erklärt Stadträtin Josefine Hopfes.
Bunte Fahrräder in Geretsried: Sie sollen auf Unfallschwerpunkte aufmerksam machen
Auch an Schulen und Kindergärten, ein Zweirad soll deshalb direkt an der Busbucht seinen Platz finden. „Außerdem wollen wir die Straßen mit positiver Energie füllen und darauf hinweisen, dass unsere Radwege weiter ausgebaut werden müssten“, ergänzt Dr. Hans Schmidt, Grünen-Stadtrat in Wolfratshausen und Unterstützer der Aktionsgruppe „Wor for Future“.
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Um sich besondere Schwerpunkte herauszupicken, fuhren die Initiatoren im ersten Schritt mit dem Radl durch Geretsried , berichtet Hopfes. Dabei orientierten sie sich an der offiziellen Unfallstatistik des Statistischen Bundesamts. Sieben sogenannte „Stellplätze“ kamen zusammen. Danach stand die Genehmigung durch den Bürgermeister an. „Alles ging recht fix, innerhalb von etwa zehn Tagen hatten wir alles auf die Beine gestellt“, freut sich Katharina Kern vom ADFC.
Geretsried: Fahrräder sollen auf Radler aufmerksam machen
Ursprünglich stammt die Idee aus Penzberg. Von dort aus schwappte die Idee im Frühjahr wie berichtet nach Wolfratshausen über. Gestaltet wurden die bunten Kunstwerke in Schulen und Kindergärten der Loisachstadt. „Darin steckt so viel Herzblut. Die Kinder waren begeistert dabei“, freut sich Schmidt, der die Aktion schon in Wolfratshausen mitorganisiert hatte.
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Jetzt ist Geretsried an der Reihe. Wie berichtet, möchte die Stadt „Fahrradfreundliche Kommune in Bayern“ werden. Um aufgenommen zu werden, ist eine sogenannte Vorbereisung durch die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK) nötig. Diese findet am bereits am heutigen Montag statt.
„Deshalb war es uns ganz wichtig, das Projekt davor abzuschließen“, verrät Hopfes. „In Wolfratshausen hat die Erfahrung gezeigt: Die Fahrzeuge wurden extrem stark wahrgenommen und sind ins Bewusstsein von vielen Leuten gedrungen“, berichtet Hans Schmidt. Auf genau solch einen Effekt hoffen die Initiatoren nun auch in Geretsried. kof