Heftige Unwetter wüten in Italien: Murenabgang, Stürme und Überflutungen an „bestialischem Sonntag“

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Unwetter in Italien: Erdrutsch in Südtirol, Murenabgang und Überflutungen an „bestialischem Sonntag“

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Italien wird von schweren Unwettern heimgesucht. Besonders betroffen sind Rom und die Toskana. In Südtirol lösten starke Regenschauer einen Murenabgang aus.

Rom – Mit der Hitzewelle in Italien scheint vorerst Schluss zu sein. Die „mörderische Hitze“, wie sie ein Wetterexperte betitelt hatte, weicht allerdings nicht etwa angenehm kühleren Temperaturen, sondern wird direkt vom nächsten Wetterextrem abgelöst: Schwere Unwetter rollen über das Land. Überschwemmungen, umgestürzte Bäume und Erdrutsche sind die Folge.

Bereits vergangene Woche gab es heftige Unwetter in Italien, die zu überschwemmten Straßen führten.
Bereits vergangene Woche gab es heftige Unwetter in Italien, die zu überschwemmten Straßen führten. © Alessandro Bremec/imago

Unwetter in Italien: Mehrere Straßen in Rom nach heftigen Regenschauen überflutet

Bereits vergangene Woche hatte es heftige Regenfälle in Rom, Mailand und Turin gegeben – samt Überschwemmungen und umgerissener Bäume. Jetzt folgt die nächste Unwetterwelle, die ebenfalls Süditalien sowie die obere Adria trifft. Am Sonntagabend (8. September) hat es in Rom erste Regenschauer gegeben, wie die italienische Zeitung La Repubblica schreibt. Diese entwickelten sich über Nacht zu Starkregenschauern.

Im Stadtzentrum wurden Straßen überschwemmt – drei U-Bahn-Stationen hätten wegen Unwetterschäden dichtmachen müssen, so das Blatt weiter. Die Feuerwehr hat seit Mitternacht etwa 100 Einsätze durchgeführt, hauptsächlich wegen herabgestürzter Bäume und Äste und Wasserschäden. In einigen Straßen ist das Wasser in geparkte Autos und in die Innenhöfe der Häuser und vor allem in die Garagen und Keller eingedrungen.

Wegen Unwettern in Italien: Teil eines Kirchendachs eingestürzt

Chaos herrsche vor allem im Stadtteil Ostia, wo sich die Bewohner über das schlechte Abwassersystem beschweren. „Wir sind es leid, dass wir bei jedem Regen überflutet werden. Die Regenwasserkanäle wurden erneuert, aber es hat nichts gebracht, es ist eine Verschwendung öffentlicher Gelder“, zitiert La Repubblica einen Sprecher.

In Fregene, einem Vorort von der römischen Gemeinde Fiumicino, ist in der Nacht ein Teil des Daches der Kirche San Gabriele dell‘Addolorata in der Via Silvi Marina eingestürzt. Auch das Restaurant nebenan wurde dabei beschädigt. Da das Restaurant bereits geschlossen war, wurde jedoch niemand verletzt, erklären die Carabinieri und die Feuerwehr.

Unwetter erfassen die Toskana: Italienische Zeitung berichtet von „bestialischem Sonntag“

Auch die Toskana wurde von schweren Unwettern erfasst. Stürme, Hagel und Tornados fegten bereits am Sonntag über die Region. Es sei ein „domenica bestiale“ – ein „bestialischer Sonntag“ – gewesen, berichtet die italienische Zeitung La Nazione. Besonders schwer traf es die Städte Siena, Livorno und Prato. Videos auf X zeigen das Ausmaß der Unwetter.

In Südtirol lösten starke Regenschauer einen Erdrutsch aus. Wie Südtirol News berichtet, ging die Mure in der Nacht zum Montag vom Eiswandfernerbach in Trafoi in der Gemeinde Stilfs ab. Zuvor hatte es starke Regenschauer gegeben. Bei dem Murenabgang wurde das Bachbett oberhalb der Fußgängerbrücke in der Nähe der „Heiligen Drei Brunnen”-Kirche vollständig zugeschüttet. „Wir haben einen großen Bagger vor Ort und versuchen, das Bachbett unter der Brücke frei zu schöpfen, damit diese nicht total übermurt oder weggeschwemmt wird“, zitiert das Blatt Peter Egger, Direktor des Amtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West. In der Gardasee-Region waren zuletzt 60 Touristen nach einem Erdrutsch in einer Alpen-Hütte gestrandet.

Laut Wettervorhersage können die Bewohner der von den Unwettern betroffenen Regionen schon bald aufatmen: Zwar sollen die Temperaturen laut dem italienischen Wetterportal metero.it allmählich absinken, im Laufe der Woche beruhigt sich die Unwetterlage allerdings und es kehrt angenehmes Herbstwetter ein. Nur im Süden des Landes müsse in den kommenden Tagen noch mit vereinzelten Stürmen und Regenschauern gerechnet werden. (tt)

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