US-Vorwahlen: Haley deutet Szenarien für möglichen Rückzug an

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Nikki Haley will Donald Trump weiter die Stirn bieten. Bei den Vorwahlen in South Carolina steht für die Kandidatin einiges auf dem Spiel.

Washington, DC – Nikki Haley gibt sich weiter kämpferisch. Im parteiinternen Wettstreit um die republikanische Präsidentschaftskandidatur zu den US-Wahlen 2024 hat die Rivalin von Ex-Präsident Donald Trump auch nach der Niederlage von New Hampshire ihren Verbleib im Rennen bekräftigt. Allerdings macht sie einige Einschränkungen.

In Hinblick auf die nächsten US-Vorwahlen der Republikaner in South Carolina sagte Haley am Sonntag (28. Januar) in der NBC-Sendung „Meet the Press“, sie müsse nicht unbedingt ihren Heimatstaat gewinnen, um weiterzumachen. Allerdings muss das Ergebnis für sie besser werden. „Ich muss zeigen, dass ich eine Dynamik aufbaue. Ich muss zeigen, dass ich in South Carolina stärker bin als in New Hampshire“, sagte die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen. „Muss es ein Sieg sein? Ich glaube nicht, dass es unbedingt ein Sieg sein muss. Aber es muss auf jeden Fall besser sein als das, was ich in New Hampshire erreicht habe, und es muss auf jeden Fall knapp sein“.

South Carolina hält US-Vorwahlen im Februar ab

Beide streben bei den Vorwahlen am 24. Februar einen Sieg im US-Bundesstaat South Carolina an, wo Haley früher Gouverneurin war. In den Umfragen liegt Trump jedoch weit vor Haley. Republikanische Schwergewichte haben sich hinter Trump gestellt, der seit langem als Spitzenkandidat für die Nominierung gilt.

Wahl kampf in den USA - Haley in South Carolina
Keinesfalls Vize unter Trump: Nikki Haley bei einer Wahlkampfveranstaltung in Conway, South Carolina. © Matt Kelley/dpa

Doch Haley gibt sich kämpferisch. Sie verstärkte ihre Angriffe auf Trump, der die Unterstützung ihrer ehemaligen Verbündeten in ihrem Heimatstaat erhalten hat, und argumentierte bei „Meet the Press“: „Solange ich pro Staat wachse, bin ich in diesem Rennen.“

„Ich habe die feste Absicht, zum Super Tuesday zu gehen“, fügte sie hinzu. Haley bezog sich damit auf den 5. März, den Tag mit der größten Anzahl von republikanischen Delegierten, an dem die „Grand Old Party“ in insgesamt 16 Staaten der USA ihren Kandidaten wählen wird.

Haley kritisiert RNC

Ein am vergangenen Donnerstag (Ortszeit) vor dem Republikanischen Nationalkomitee (RNC) eingebrachter Antrag, Donald Trump vorzeitig zum Präsidentschaftskandidaten der Partei zu erklären, wurde nur wenige Stunden später nach Einwänden von Trump selbst zurückgezogen. Dies wertet Haley schon mal als kleinen Sieg.

Die Frage, ob das RNC in dieser Frage ein „ehrlicher Vermittler“ gewesen sei, verneinte Haley. „Eindeutig nicht“, sagte sie gegenüber NBC. „Wenn man hingeht … und dem amerikanischen Volk im Grunde sagt, dass man entscheidet, wer der Kandidat ist, nachdem nur zwei Staaten abgestimmt haben. Dies ist eine Demokratie. Das amerikanische Volk will mitbestimmen, wer sein Kandidat sein soll“.

Trump gegen Haley: Ex-Präsident ergeht sich in Tiraden

Der Ton zwischen den beiden Rivalen im Kampf um die Nominierung hatte sich in den vergangenen Tagen zunehmend verschärft. Sollte Nikki Haley die Vorwahlen der Republikaner gewinnen, so Trump kürzlich, würden Ermittlungen gegen sie durchgeführt werden, und zwar über Dinge, über die sie nicht sprechen wollen würde, deutete der ehemalige Präsident nebulös an. Im Nachrichtenportal Newsweek wurde Trump wie folgt zitiert: „Nur eine kleine Anmerkung an Nikki. Sie wird nicht gewinnen. Aber wenn sie es täte, würden … Leute in 15 Minuten gegen sie ermitteln und ich kann bereits fünf Gründe dafür nennen – keine großen Gründe. Kleinigkeiten, über die sie nicht sprechen möchte.“

Trump beschimpft Haley seit Monaten als „Spatzenhirn“. Er betrachtet es offenbar als Majestätsbeleidigung, dass sie ihr Versprechen zurückgenommen hat, 2024 nicht gegen ihn anzutreten. Nach seinem Sieg in New Hampshire feuerte er eine Schimpftirade gegen Haley ab, weil sie sich nicht geschlagen gab. „Ich zahle es ihr heim“, drohte er.

Haley selbst gibt sich moderater. Sie sagte, Trump könne nicht „den Weg zur Nominierung erzwingen“, indem er den Druck auf seine Unterstützer erhöht. Auf die Frage, ob sie denn im Falle einer Niederlage bereit wäre, als Trumps Vize zu agieren, betonte sie, sie wolle unter allen Umständen gewinnen. „Ich möchte nicht die Vizepräsidentin von irgendjemandem sein“, so Haley. (skr)

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