Rekord-Wochenende auf den Pisten am Brauneck, Blomberg und Herzogstand
Traumhaftes Wetter, Skipisten in perfektem Zustand – das bedeutet: überglückliche Bergbahn-Betreiber auf der einen Seite und eine Bergwacht im Dauereinsatz auf der anderen Seite. Die Lift-Betreiber registrierten die höchste Besucherzahl in diesem Winter.
Bad Tölz-Wolfrashausen – Gleich 19 Mal mussten die Lenggrieser von Freitag bis Sonntag ausrücken. Die Palette der Zwischenfälle reichte vom Verdacht auf Herzinfarkt über Schulterbruch bis hin zum Schädel-Hirntrauma. Kurz vor 13 Uhr habe die Einsatzserie begonnen, berichtet Skiwachtkoordinator Georg Aininger von der Bergwacht Lenggries. Die Helfer wurden alarmiert, weil ein Skitourengeher im Bereich des Mooslahnerkopfs nahe des Schafreuter erhebliche gesundheitliche Probleme hatte. Der 55-Jährige aus München litt unter einem akuten Koronarsyndrom. Es bestand der Verdacht, dass er einen Herzinfarkt erlitten hat. Sofort wurde ein Rettungshubschrauber angefordert. Dieser machte am Brauneck eine Zwischenlandung, wo ein Notarzt der Bergwacht zustieg und weiter zur Einsatzstelle am Mooslahnerkopf flog. Der Münchner wurde in den Hubschrauber gebracht, und dann ging’s sofort weiter ins Krankenhaus.
Gehirnerschütterung nach Rodelunfall
Anschließend wurde die Bergwacht zur Reiseralm gerufen, wo zwei Rodler bei einem Unfall Gesichts- und Sprunggelenksverletzungen erlitten hatten. Ebenfalls ein Rodelunfall ereignete sich am Sonntag an der Denkalm. Dort zog sich ein Wintersportler eine Gehirnerschütterung zu. Auch etliche Skifahrer erlitten Verletzungen. Unter anderem behandelte die Bergwacht einen Unterarmbruch, einen Schulterbruch, ein Schädel-Hirn-Trauma sowie diverse Prellungen.

Viele Besucher auch am Blomberg
Glimpflich verlief das Wochenende am Blomberg. Hier wurde die Bergwacht dreimal zu Hilfe gerufen, wobei es sich laut Geschäftsführerin Regina Heider durchweg um kleinere Verletzungen handelte. Ihr Fazit fällt rundherum positiv aus: „Das Wochenende war sensationell. Wir sind Petrus dankbar, dass er an uns gedacht hat.“ Die rund 800 Parkplätze seien allesamt belegt gewesen, die Besucherzahl habe sich in Rekordbereichen bewegt. Das Blomberghaus und die Tenne seien voll besetzt gewesen, auch auf der Nachtrodelstrecke waren laut Heider sehr viele Menschen unterwegs.
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„Sauguter Skibetrieb“ am Herzogstand
Ebenso erfreut äußert sich Jörg Findeisen, Betriebsleiter der Herzogstandbahn: „Der Skibetrieb läuft gerade saugut, und für unsere Verhältnisse sind auch recht viele Fußgänger unterwegs.“ Die Wintersport-Bedingungen seien traumhaft, die Piste befinde sich in einem Top-Zustand. Der Herzogstand sei ein Skigebiet der etwas anderen Art: „Bei uns ist alles Retro. Nichts wurde ausgebaut oder verändert, das ist kein Skizirkus wie in Ischgl oder Galtür.“ Es gebe nur eine Piste mit einer Länge von zwei Kilometern, die zweite kleine Piste ist momentan nicht geöffnet. Dafür kostet das Skifahren für eine Familie mit zwei Kindern aber auch nur 50 Euro pro Tag. Der Wanderweg zum Herzogstandhaus ist geräumt. Findeisen empfiehlt aber dringend eine gute Winterausrüstung und Erfahrung am Berg: „Es taut und friert. Gerade am Wasserfall gibt es Stellen, die sind pures Eis und nur mit Grödeln zu passieren.“ Stets sei Vorsicht geboten. Findeisen erinnert in diesem Zusammenhang an einen 14-jährigen Münchner, der im Dezember allein am Herzogstand unterwegs war, die Orientierung verlor und in einer dreistündigen Aktion der Bergwacht gerettet werden musste. Im Gedächtnis ist auch noch eine Frau, die vor drei Jahren tödlich verunglückte. Findeisen: „Man muss immer bedenken, dass man in der Natur unterwegs ist. Und die Natur verzeiht keine Fehler.“
Meine news
Am Brauneck war es am Samstag rappelvoll
So viele Gäste wie noch nie in diesem Winter strömten laut Geschäftsführerin Antonia Asenstorfer am Samstag zum Brauneck. Am Sonntag sei es aufgrund der etwas schlechteren Wettervorhersage „normal gut“ gelaufen. Momentan seien alle Pisten in Betrieb, Abfahrten bis ins Tal seien problemlos möglich. Asenstorfer: „Samma zufrieden. Wenn es so weitergeht, wird’s ein guter Winter für uns.“