Das neue Wiesn-Madl ist eine Lady
Dorfen - Die Festhalle am Dorfener Volksfest feiert die 66-jährige Gabi Banhirl, die knapp die Wiesn-Madl-Wahl gewinnt.
Sensation beim Dorfener Volksfest-Finale: 2025 gibt‘s kein Wiesn-Madl mehr, dafür aber eine Wiesn-Lady. Die 66-jährige Dorfenerin Gabi Banhirl hat bei der Wahl zum Wiesn-Madl knapp gewonnen und wurde von der ganzen Festhalle gefeiert. Bürgermeister Heinz Grundner, Festwirte und Schausteller zeigten sich anschließend beim Resümee sehr zufrieden mit zehn Tagen friedlichem, stimmungsvollem Volksfest.
Der letzte Höhepunkt beim Dorfener Wiesn-Finale ist seit Jahren die Wahl eines neuen Wiesn-Madls als Gesicht des nächstjährigen Volksfestes. Nach zehn Tagen war’s am Sonntagabend nun wieder soweit: In der vollen Festhalle hatte Wiesn-Moderator Erich Kiefinger mit Unterstützung von Wiesn-Madl Antonia Meindl die vier Kandidatinnen auf die Bühne zur Vorstellung gebeten.
Vier Konkurrentinnen präsentieren sich
Und auch heuer gab’s wieder eine dicke Überraschung. Vergangenes Jahr hatte sich zu den Kandidatinnen mit Johann Vorbuchner erstmals auch ein männlicher Bewerber präsentiert, war aber vorab ausgeschieden. Und heuer wagte sich Gabi Banhirl mit auf die Bühne. Die Dorfenerin ist 66 Jahre alt und hätte locker auch die Mutter einer Konkurrentin sein können. Sie habe sich aber gedacht, warum sollte nicht auch mal die ältere Generation mitmachen. Und fesch ist die neue Wiesn-Lady allemal.
Vor der Abstimmung durch das Publikum hatten sich die Bewerberinnen vorgestellt. „I hob mi heid spontan dazu entschlossen mitzumachen und bin mir sicher, des wird a Gaudi“, sagte die 21-jährige Hanna Schweiger aus Obertaufkirchen. Anna Holbl (21) aus Unterstollnkirchen meinte: „Ich bin jedes Jahr, jeden Tag da, und es macht mir jedes Jahr an Haufn Spaß“. Aus Esterndorf machte Sandra Lechner mit. Die 22-Jährige erklärte: „Das Dorfner Volksfest ist mein Liebliegsvolksfest – und ich bin ich jeden Tag da“.
Gabi Banhirl teilte das Motto des bekannten Songs von Udo Jürgens. „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an. Und warum immer nur junge Mädchen bei der Wiesn-Madl-Wahl?“, fragte die selbstbewusste Dorfenerin. Sichtlich nachvollziehbar beschrieb sie sich als „gesellig, einmalig lebensfroh und spontan“. Sie tanze, reise gerne und mache Sport. Zudem ist sie bei der Ü50-Faschingsgarde der Dorfener Faschings Deife aktiv dabei.
Auf eine Vorauswahl hatte die Jury heuer verzichtet, denn man wollte nicht, dass eine einzelne Kandidatin von der Bühne muss. So gab‘s vier fesche Finalistinnen auf der Bühne. Entschieden wurde die Wahl über den lautesten Applaus aus dem Publikum, gemessen an unbekannter Stelle in der Halle. Der Krach eines Presslufthammers beträgt etwa 90 Dezibel (dB). 2023 wurden für Antonia Meindl 103,5 dB gemessen, erinnerte Kiefinger, der dann den mit Hochspannung von den Kandidatinnen und Publikum erwarteten Messerwert verkündete.
Das Schallmessgerät zeigte bei Hanna Schweiger (83,3 dB), bei Anna Holbl (86,4 dB) und bei Sandra Lechner (87,9 dB) an. Damit hatte Banhirl mit 88,9 dB die Wahl gewonnen.
Überglücklich zeigte sie sich über das Ergebnis und freute sich auch noch über mehrere Sponsoren-Geschenke im Wert von mehreren tausend Euro.
Meine news
Viele Glückwünsche von Jung und Alt
„Des hätt i vorher ned g’laubt – i hob’s ja nur aus Spaß g‘macht“, sagte die euphorisierte Gewinnerin mit breitem Lächeln. Und sie habe zeigen wollen, dass auch ältere Damen „no an Pfiff haben“. Das war gelungen, und für ihren Mut wurde die charmante Wiens-Lady dann von allen Seiten, Jung und Alt, beglückwünscht.
Bereits auf der Bühne hatte Grundner gratuliert. Der Bürgermeister zog ein positives Volksfestfazit: „Zehn Tage wurde ausgelassen und friedlich gefeiert, bei einem Programm und Bewirtung vom Feinsten“. Grunder sprach noch allen, die zum guten Gelingen beigetragen haben, seinen „herzlichen Dank“ aus und lobte besonders von der Stadtverwaltung Anita Feckl als Volksfest-Verantwortliche und Volksfestreferent Günther Drobilitsch.
Tobi Maier vom Festwirte-Quartett sagte unserer Zeitung: „Trotz leichtem Besucherrückgang war’s heuer ein sehr gutes Volksfest.“ Wegen der Hitze habe sich „der Besuch verlagert, mit spitze Tagen und einem traurigen Montag“. Wehmütig war auch Wiesn-Madl Antonia Meindl „nach einer wunderschönen Zeit. Ich hab’s voll genossen und kann Wiesn-Madl zu sein nur weiterempfehlen“.
