Huthis drohen Italien mit Angriffen – Nahost-Krise greift nach Europa

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Jetzt droht die Huthi-Miliz auch Italien. Weil das Land bei der EU-Seemission „Aspides“ teilnimmt, müsse es mit Vergeltungsmaßnahmen rechnen.

Sanaa – Die Ankündigung des italienischen Verteidigungsministers Guido Crosetto, einen Admiral für eine EU-geleitete Seemission am Roten Meer zu stellen, hat die Huthi Miliz verärgert. Nach Informationen von Fox News forderte der Vorsitzende des obersten Revolutionskomitees der Huthis, Mohamed Ali al-Houthi, von Italien die Neutralität. Sollte das Land zu Angriffen auf Huthi-Stellungen beitragen, werde es sich selbst zum Ziel von Vergeltungsmaßnahmen machen.

„Die Europäische Union hat Italien heute gebeten, den Force Commander für die Aspides-Operation im Roten Meer zu stellen“, sagte Crosetto und wies darauf hin, dass Griechenland wahrscheinlich das Gesamtkommando der Mission übernehmen werde. Dies sei noch nicht offiziell bekannt gegeben worden, zitiert der amerikanische TV-Sender den EU-Außenbeauftragten. Die Seemission mit dem Namen „Aspides“ soll schon am 17. Februar beginnen. Übersetzt bedeutet es im Altgriechischen „Beschützer“

Mit der EU-geführten Seemission „Aspides“ soll der internationale Schiffverkehr beschützt werden.
Auf diesem von der indischen Marine zur Verfügung gestellten Foto ist der Öltanker „Marlin Luanda“ zu sehen, der nach einem Angriff im Roten Meer brennt. © dpa

EU will Handelsschiffe vor Angriffen der Huthi-Rebellen aus dem Jemen zu schützen

Der kurz vor dem Beginn stehende EU-Marineeinsatz im Nahen Osten könnte Handelsschiffe auch vor möglichen Bedrohungen aus dem Iran schützen. Wie nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus dem Beschluss für die Operation Aspides hervorgeht, sollen europäische Kriegsschiffe nicht nur im Roten Meer und im Golf von Aden, sondern auch in der Straße von Hormus sowie im Persischen Golf und im Golf von Oman zur Begleitung von Handelsschiffen eingesetzt werden können. All diese drei Seegebiete liegen vor der Küste des Irans.

Vorrangiges Ziel des EU-Einsatzes ist es, Handelsschiffe vor Angriffen der militant-islamistischen Huthi-Rebellen aus dem Jemen zu schützen. Die Miliz will mit dem Beschuss von Schiffen ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen, die auf das beispiellose Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober folgten.

Die USA und Großbritannien greifen Ziele der Huthi im Jemen an

Angesichts der Gefahren meiden große Reedereien zunehmend die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa durch das Rote Meer und den Suezkanal. Dies hat mittlerweile erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Die USA und Großbritannien greifen deswegen direkt Ziele der Huthi im Jemen an.

Auch die Bundeswehr will sich mit der Fregatte „Hessen“ an dem Einsatz beteiligen. Das Schiff mit rund 250 Soldatinnen und Soldaten an Bord lief dafür bereits am Donnerstag vom Marinestützpunkt in Wilhelmshaven in Richtung Rotes Meer aus. Es ist unter anderem mit Flugabwehrraketen ausgerüstet und wurde speziell für den Geleitschutz und die Seeraumkontrolle konzipiert. Mit seinem speziellen Radar kann es nach Angaben der Bundeswehr einen Luftraum von der Größe der gesamten Nordsee überwachen. (erpe/dpa/AFP)

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