Joe Bidens gravierende Erinnerungslücken: US-Präsident reagiert erbost

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Joe Biden tobt wegen Erinnerungslücken-Bericht – dann unterläuft ihm der nächste peinliche Patzer

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US-Präsident Joe Biden wehrt sich gegen Kritik an seinem Gesundheitszustand. Seine Reaktion: „Ich weiß zum Teufel, was ich tue.“

Washington, DC – Es ist schon bemerkenswert, dass ein Land wie die USA, das immerhin eine Bevölkerungszahl von mehr als 330 Millionen hat, bei der Wahl des nächsten Staatsoberhaupts höchstwahrscheinlich nur zwischen einem 77-jährigen notorischen Lügner und einem 81-jährigen Greis entscheiden kann. Während Donald Trump sich unzähligen Anklagen konfrontiert sieht, heizen kritische Anmerkungen in einem Bericht eines Sonderermittlers die Debatte über das Alter und die geistigen Fähigkeiten von US-Präsident Joe Biden weiter an. 

Auf eine Frage zu einem Zitat aus dem Bericht, demzufolge Biden wie ein „wohlmeinender, älterer Mann mit einem schlechten Gedächtnis“ wirke, entgegnete der Präsident: „Ich bin wohlmeinend, ich bin ein älterer Mann, und ich weiß zum Teufel, was ich tue. Ich bin der Präsident und ich habe dieses Land zurück auf die Beine gebracht.“

Biden muss sich nicht strafrechtlich verantworten

Erbost reagierte Biden, der sich bei der US-Wahl im November für eine zweite Amtszeit wiederwählen lassen will, auf eine Passage des Berichts, der zufolge er sich bei einer Befragung nicht an das Datum des Krebstodes seines Sohnes Beau Biden im Jahr 2015 erinnern konnte. „Wie zum Teufel wagt er es, das anzubringen?“, sagte Biden dazu. Als er von Ermittlern dazu befragt worden sei, habe er gedacht: „Was zum Teufel geht die das an?“

Biden verwies darauf, dass er kurz nach Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober zur Dokumentenaffäre befragt worden war. Er sei damals damit beschäftigt gewesen, sich mit einer „internationalen Krise“ auseinanderzusetzen.

United States President Joe Biden
Joe Biden: Wie fit ist der US-Präsident wirklich? © IMAGO/Samuel Corum

Im Bericht des Sonderermittlers Robert Hur wurde festgestellt, dass Biden sich durch die Aufbewahrung vertraulicher Dokumente aus seiner Vizepräsidentschaft nicht strafrechtlich verantworten muss – eigentlich ein Sieg für Biden. Insbesondere wenn man bedenkt, dass sein Vorgänger, Donald Trump, in einer weit größeren Dokumentenaffäre von der Bundesjustiz angeklagt wurde.

Allerdings erregten vor allem die wenig schmeichelhaften Beurteilungen von Bidens Gedächtnisleistung Aufsehen. Der Ermittler verwendete das angeblich mangelhafte Gedächtnis des Präsidenten als Argument, dass eine hypothetische Geschworenenjury den Präsidenten niemals für schuldig erklären würde.

Republikaner reagieren auf Bericht zu Bidens Gesundheitszustand

Diese Anmerkungen griffen die oppositionellen Republikaner umgehend auf. Der Vorsitzende des Repräsentantenhauses Mike Johnson und weitere Abgeordnete erklärten nach Veröffentlichung des Berichts, dieser sei „zutiefst verstörend“: „Ein Mann, der zu unfähig ist, für den falschen Umgang mit geheimen Dokumenten zur Rechenschaft gezogen zu werden, ist mit Sicherheit ungeeignet für das Oval Office.“

Die Menschen in den USA sehen Bidens hohes Alter als eine große Schwäche des Demokraten an, der bereits der älteste Präsident der US-Geschichte ist und immer wieder mit Versprechern und Verwechslungen für Aufsehen sorgt.

Biden verwechselt Kohl und Merkel

Zuletzt verwechselte Biden den verstorbenen Altkanzler Helmut Kohl mit der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel, außerdem den verstorbenen französischen Staatschef François Mitterrand mit Amtsinhaber Emmanuel Macron. Bei der Pressekonferenz am Donnerstagabend unterlief Biden ein weiterer Schnitzer: Er bezeichnete den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi als „mexikanischen Präsidenten“.

Die Republikaner schlachten Bidens verbale Fehltritte genüsslich aus - obwohl ihr voraussichtlicher Präsidentschaftskandidat Trump ebenfalls immer wieder mit bizarren Äußerungen für Stirnrunzeln sorgt.

Sonderermittler Hur: Biden nicht so schlimm wie Trump

Bei Biden Dokumentenaffäre ging es um vertrauliche Unterlagen aus seiner Zeit als Stellvertreter von Präsident Barack Obama zwischen 2009 und 2017. Die Dokumente waren Ende 2022 in einem früher von Biden genutzten Büro in Washington und dann in seinem Privathaus in Wilmington im Bundesstaat Delaware gefunden worden.

In Trumps Privatresidenz Mar-a-Lago in Florida hatte das FBI Monate zuvor hunderte vertrauliche Dokumente beschlagnahmt, die der Rechtspopulist nach dem Ende seiner Amtszeit Anfang 2021 aus dem Weißen Haus mitgenommen hatte.

Der für den Fall Biden zuständige Sonderermittler Robert Hur betonte in seinem Bericht, dass es erhebliche Unterschiede zwischen beiden Affären gibt. Biden habe die Dokumente freiwillig zurückgegeben und während der Ermittlungen kooperiert, ganz im Gegensatz zu Trump. Biden begrüßte diese Schlussfolgerungen des Sonderermittlers, auch wenn er Einwände gegen die Beurteilungen seines Erinnerungsvermögens hatte. (skr/afp)

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