Operation „Wohlstandshüter“: USA planen heiklen Schritt nach Huthi-Angriffen

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Die vom Iran unterstütze Huthi-Miliz im Jemen attackiert immer wieder Schiffe im Roten Meer. Die USA wollen nun mit einer neuen internationalen Operation dagegen vorgehen.

Washington D.C. – Seit acht Wochen herrscht Kriegszustand im Nahen Osten: Nach dem Angriff der palästinensischen Hamas-Militanten auf Israel startete das israelische Militär eine umfassende militärische Kampagne im Gazastreifen. Allerdings wird der Konflikt auch anderswo ausgetragen. Als Antwort auf die israelische Operation attackieren pro-iranische Huthi-Milizen im Jemen Israel mit Drohnen und greifen zudem auch Schiffe im Roten Meer an. Dagegen wollen die USA nun in Form einer internationalen Einsatztruppe Maßnahmen ergreifen.

Krieg in Israel: USA wollen neue See-Operation gegen Huthi-Bedrohung starten

Konkret geht es um eine internationale Operation unter dem Namen „Prosperity Guardian“ (zu Deutsch: Wohlstandshüter), wie das US-Magazin The Drive unter Berufung auf US-Beamten berichtete. Demnach wird der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die Operation bei seinem bevorstehenden Besuch im Nahen Osten offiziell verkünden. Die Beamten wollten sich gegenüber dem Magazin aber nicht äußern, welche Länder an der Operation beteiligt sein sollen und welche Aufgaben außer Patrouillen im Roten Meer erfüllt werden sollen.

Der US-Plan kommt inmitten einer immer stärker eskalierenden Welle von Huthi-Angriffen im Roten Meer. In der jüngsten Angriffswelle schaltete der US-Zerstörer USS Carney offenbar 14 Drohnen aus. Dies berichtete das Magazin The War Zone unter Berufung auf US-Militärbeamte. Zur selben Zeit schoss auch der britische Zerstörer HMS Diamond eine weitere Drohne mit einer Viper-Rakete ab, wie Verteidigungsminister Grant Shapps erklärte. Laut The Drive zerstörte die britische Marine damit zum ersten Mal seit dem Golfkrieg im Jahr 1991 ein Luftziel.

Der US-Beamte erklärte, der Angriff habe rund 45 Minuten gedauert. Die amerikanischen und britischen Schiffe seien während der Abwehr des Angriffes ständig in Kontakt gewesen. Ziel war offenbar ein Frachtschiff, das gerade durch das Rote Meer segelte. Später teilte das US-Zentralkommando CENTCOM mit, alle Drohnen seien „ohne Schäden an Schiffen in dem Gebiet oder Verletzungen“ abgeschossen worden. In den vergangenen Wochen haben die vom Iran mit Waffen und finanzieller Hilfe ausgestatteten Huthis immer wieder Schiffe bestiegen und sie an der Weiterfahrt gehindert.

Krieg in Israel: Pentagon erwägt wohl Direktschläge gegen pro-iranische Huthi-Miliz

Offenbar ist auch eine mögliche härtere Maßnahme gegen die pro-iranischen Milizen in Planung, wie das US-Onlinemedium Semafor und die Zeitung Politico übereinstimmend berichteten. Demnach erwägt das Pentagon, direkte Angriffe gegen Huthi-Ziele im Jemen, um den Sicherheitsrisiken im Roten Meer ein Ende zu setzen. Wie US-Regierungsbeamte den Publikationen mitteilten, sind sie besorgt, dass der Iran und die Huthis versuchen, den globalen Seehandel zu stören. Ihr Ziel laut den US-Beamten: Den Handel nach Israel verhindern und die Kosten für die USA wegen ihrer Unterstützung Israels in die Höhe treiben.

Die Überlegungen von direkten Angriffen gegen die Huthis gestalten sich aber schwierig. Denn die USA befürchten, dass solch ein Schritt zu einer Ausweitung des Krieges in Israel führen könnte. Zwar machten die USA bislang immer deutlich, dass der Fokus darauf liegt, die Ausweitung des Konflikts zu verhindern. Doch Politico berichtete nun, dass die erhöhte Bedrohung hier zu einer Meinungsänderung führen könnte.

Dass die Situation immer bedrohlicher wird, räumte laut Semafor auch der ehemalige US-Generalleutnant Michael Nagata ein. „Es herrscht sowas wie ein unerklärter Krieg zwischen dem Iran und den USA“, sagte er mit Blick auf die Entwicklungen außerhalb Israels und ergänzte: „Das ist eine gefährliche Entwicklung. Ich denke, wir können nicht mehr irgendwie vorhersagen, wo das alles noch hingehen wird.“ (bb)

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