„Ungleichbehandlung“: Windkraft-Pläne schrecken Landsberied auf

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Das Windrad auf Mammendorfer Flur wird von den Stadtwerken Fürstenfeldbruck betrieben. © Pöller

Die Nachricht, dass rund um Fürstenfeldbruck bis zu fünf Windräder gebaut werden sollen, hat nicht nur die Anwohner aus Aich und Puch aufgeschreckt. Auch in der Nachbargemeinde Landsberied brodelt es.

Landsberied/Fürstenfeldbruck – In einem offenen Brief an die Stadtwerke und die Stadt Fürstenfeldbruck kritisiert Landsberieds Bürgermeisterin Andrea Schweitzer (FW Einigkeit) den bislang nur mageren Informationsfluss in Richtung ihrer Gemeinde. Dass es im Rothschwaiger Forst Pläne für bis zu drei Windkraftanlagen gibt, habe sie im August 2023 nur über die Bürger-Energie-Genossenschaft Sonnensegler erfahren. Auf Nachfragen bei den Stadtwerken hätte sie in der Folge nur vage Antworten erhalten und sei auf die jüngste Stadtratssitzung in Fürstenfeldbruck verwiesen worden. Was sie dort hörte, bewegte Schweitzer nun dazu, den offenen Brief zu verfassen.

Abstand zum Ortsrand

Darin formuliert die Bürgermeisterin zwei Kritikpunkte. Erstens die fehlenden Informationen und zweitens der Abstand der geplanten Windräder zum Landsberieder Dorfrand im Osten – anders als zur Stadt Fürstenfeldbruck selbst. Denn während zwischen Stadt und Windrädern 1500 Meter lägen, wären es zu Aich und Landsberied nur 900 Meter. „Diese Ungleichbehandlung kann ich nicht verstehen und akzeptieren“, schreibt Schweitzer. „Die 1500 Meter sollten für die Nachbarn doch auch gelten.“

Eine entsprechende Verschiebung der Windkraftanlagen weg von Landsberied hätte aber gravierende Auswirkungen auf die Pläne, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Jan Hoppenstedt. Weil die drei Windräder dadurch näher zusammenrücken, würden sie sich gegenseitig kannibalisieren. Praktisch hieße das laut Hoppenstedt: „Dann können wir nur eins hinsetzen.“ Er betont aber: „Wir brauchen gewisse Mengen, sonst schaffen wir die Ziele der Energiewende nicht.“ Die Entscheidung darüber obliege aber dem Stadtrat im Zuge des Bauleitverfahrens. In dessen Rahmen kann sich auch die Gemeinde Landsberied äußern.

Der gesetzliche Rahmen

Den Landsberiedern verspricht er, dass die Windräder die Dorfentwicklung nicht einschränken werden. Der gesetzliche Rahmen erlaube ein Heranrücken der Windkraftanlagen auf bis zu 650 Meter. Der Stadtwerke-Geschäftsführer warnt: „Wir haben schon so viele gesetzliche Restriktionen. Wir sollten uns nicht noch mehr einschränken.“

Was in den kommenden Wochen und Monaten aber intensiviert werden soll, ist die Kommunikation mit den Anwohnern und der Gemeinde. „Es ist wichtig, dass man den Bürger mitnimmt“, betont Hoppenstedt. Dazu will er zum einen selbst im März in den Gemeinderat kommen, um die Pläne vorzustellen. Zum anderen gibt es schon nächste Woche einen Infoabend und nach dem Besuch im Gemeinderat eventuell auch noch eine Bürgerversammlung.

Infoabend

Am Mittwoch, 21. Februar, laden die Stadtwerke um 18.30 Uhr zu einem Infoabend in der Unternehmenszentrale an der Cerveteristraße 2 ein. Um vorherige Anmeldung per Mail an presse@stadtwerke-ffb.de wird gebeten.

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