„Eine gute Veranstaltung“: Protest bei SPD macht Bauern Hoffnung

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Bauern beim Protest in Germering. © Weber

Rund 70 Landwirte haben beim Politischen Aschermittwoch des SPD-Unterbezirks in der Stadthalle Flagge gezeigt und sich Gehör verschafft. Der Olchinger Bundestagabgeordnete Michael Schrodi erklärte unter anderem, dass den Bauernverbänden in Berlin ein neues Angebotspaket unterbreitet werden soll.

Germering – Bundesweit kämpfen die Landwirte gegen die Sparbeschlüsse der Bundesregierung. Unter anderem geht es ihnen darum, das Ende des subventionierten Agrardiesels rückgängig zu machen. Die Proteste sind teilweise aus dem Ruder gelaufen. Im schwäbischen Biberach musste deswegen der politische Aschermittwoch der dortigen Grünen abgesagt werden. Nicht so in Germering.

Fragen stellen

Schon im Vorfeld hatten Kreisobmann Matthias Heitmayr und sein Vize Ferdinand Wenig zugesagt, dass man die Veranstaltung nicht stören werde. Das werde man schon aus Respekt gegenüber der früheren Landtagsabgeordneten Kathrin Sonnenholzner nicht tun, erklärte Heitmayr im Gespräch: „Sie hat sich immer fair für uns eingesetzt.“ Man werde allerdings im Anschluss an die Reden von Sonnenholzner und Schrodi die Gelegenheit nutzen und Fragen stellen.

An den Traktoren der Landwirte waren die unterschiedlichsten Transparente angebracht.
An den Traktoren der Landwirte waren die unterschiedlichsten Transparente angebracht. © Weber

Die rund 70 teilweise mit Traktoren aus dem gesamten Landkreis angereisten Bauern hielten sich ausnahmslos daran. Nur wenige hatten im schon vollen Lena-Christ-Saal Platz gefunden, der überwiegende Teil wartete auf dem Gang vor der geöffneten Tür rund eineinhalb Stunden diszipliniert auf die Diskussionsrunde. Bauern-Vize Wenig war deswegen im Anschluss auch unglaublich stolz auf seine Berufskollegen.

SPD-Mitglieder auf Bauern-Seite

In der Frage-Runde beklagte sich Heitmayr darüber, die Landwirte hätten das Gefühl, dass die Ampelregierung sie nicht möge. Schrodi konnte das zwar nicht nachvollziehen: „Das ist falsch.“ Dann wurde er aber vom Puchheimer Bio-Landwirt Georg Huber in eine Diskussion verstrickt, in der sich auch SPD-Mitglieder auf die Seite der Bauern schlugen. Huber hatte schlüssig erklärt, dass der Wegfall des Agrar-Diesels ihn mit seinem kleinen Betrieb mehr treffe als das bei Großbetrieben der Fall sei – Schrodi hatte anhand von Studien das Gegenteil behauptet. Die anwesende SPD-Ortsvorsitzende Gertrud Merkert mahnte deswegen, dass man doch auf die praktischen Erfahrungen der Landwirte hören sollte.

Schrodi nahm zwar seine Einschätzung nicht zurück. Allerdings kündigte er weitere Gespräche zum Thema mit den örtlichen Bauern an. Auch in Berlin werde man weiter verhandeln. Die Regierung werde sich ein Paket an Maßnahmen überlegen und mit den Bauernverbänden darüber reden.

Bauern-Vize Ferdinand Wenig stimmte dies zuversichtlich. Sei Fazit war jedenfalls positiv: „Es war eine sehr gute Veranstaltung.“

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