Ansturm auf Olchings Faschingszug - Besucher-Rekord geknackt

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Die Straßen waren gesäumt von Zuschauern: Die jubelten hier der „WaPo Olching“ zu, eine eigens für den Fasching erfundene TV-Serie. Die Specht-Ranch Geiselbullach (dahinter) nahm sich dem Wirtshaussterben an. © Peter Weber

„Olching, Olau!“ hieß es am Faschingsdienstag im Herzen von Olching. Der Umzug knackte erneut den Rekord und für die gab es heuer nicht nur Bonbons – sondern auch Lebkuchen und Nikoläuse.

Olching – 35 000 Besucher beim Olchinger Faschingszug - so viele wie noch nie waren am Faschingsdienstag dabei. Im vergangenen Jahr schon knackte der Umzug den Rekord mit 30 000 Teilnehmern. Heuer gab es noch noch einen obendrauf.

Schon bevor die 25 Wagen ihre Motoren starteten und sich die Fußgruppen in Position brachten, standen Helfer des Faschingskomitees Olching (FKO) bereit, wie Ursula Buckel mit ihrer Tochter. Zum ersten Mal half sie beim Spendensammeln. „Ich bin dabei, damit der Fasching weitergeht“, sagte die Olchingerin. Gegen einen Obolus gab es bei ihr und den rund 20 weiteren Helfern, die an den Zugangsstraßen positioniert waren, einen Orden. Faschingszug-Besucher Maximilian Lechl kaufte gleich zwei, um zu helfen, wo es nur geht, wie er erklärt. Denn: Alles wird teurer, auch das närrische Treiben.

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Dann setzte sich der Umzug 2024 in Bewegung. Ganz vorne an der Spitze stand – wie es seit über zehn Jahren der Fall ist – Heidi Probst vom FKO und begrüßte die Clowns, Elfen, Cowboys und Co. am Straßenrand mit dem gewohnten, dreifachen „Olching, Olau!“. Bürgermeister Andreas Magg, Vize-Landrätin Martina Drechsler, Pfarrer Josef Steindlmüller und Mitglieder des FKO warfen Bonbons hinunter in die Menge.

Faschingszug Olching: Gerettete Lebensmittel für den Fasching

Gerettete Schokonikoläuse und Lebkuchen: Die für den Fasching etwas unüblichen Süßigkeiten gab es von den Brucker Lebensmittelrettern.
Gerettete Schokonikoläuse und Lebkuchen: Die für den Fasching etwas unüblichen Süßigkeiten gab es von den Brucker Lebensmittelrettern. © tb

Einige Meter hinter dem ersten Wagen gab es auch Süßigkeiten für die kostümierten Kinder und Erwachsenen – allerdings Schokonikoläuse und Lebkuchen. Die Brucker Lebensmittelretter waren zum ersten Mal mit ihrem Wagerl dabei. Die zehn Mitglieder verteilten – wie soll es auch anders sein – gerettete Süßigkeiten, Obst und Gemüse, erläuterte Vereinschefin Sabine Kemet. Die Lebensmittelretter selbst hatten sich passend zum Thema in Schale geworfen: Und so spazierten eine zweibeinige Banane, Melone, Tomate und ein zweibeiniger Keks die Feursstraße entlang.

Die Vitaloase kann kommen – zumindest wenn es nach den Mitgliedern der Faschingsgilde Olching geht.
Die Vitaloase kann kommen – zumindest wenn es nach den Mitgliedern der Faschingsgilde Olching geht. © Weber

Gar nicht so süß wie die Früchtchen und Süßigkeiten waren einige Wagen der Vereine, die lokalpolitische Themen aufs Korn nahmen. Die Kritik an der geplanten Vitaloase in Olching wurde in letzter Zeit im Stadtrat wieder lauter. Die Faschingsgilde Olching (FGO) nahm das zum Anlass und lief in weißen Bademänteln, Haarturban und Sonnenbrille auf. Ihren Wagen hatten sie aufwendig in eine Vitaloase samt Sauna und Palmen verwandelt. „Nicht mehr nur im Stadtrat sitzen, bald können wir auch in der Sauna schwitzen“, lautete ein Spruch.

Olching: Schneechaos und der Räumdienst

Die Volksbühne Olching belegte bei der Wagen-Prämierung unter den Fußgruppen den ersten Platz.
Die Volksbühne Olching belegte bei der Wagen-Prämierung unter den Fußgruppen den ersten Platz. © Weber

Die Volksbühne Olching nahm sich einem etwas kühleren Thema an: „Olching versinkt im Schnee, bloß an Christkindlmarkt rammt ma schee“, hieß es auf dem Wagen über den Wintereinbruch Anfang Dezember. „Man muss eigentlich bis kurz vor Fasching warten, um sich ein Thema auszusuchen“, verriet Eric Giersdorfer von der Volksbühne.

Eigene TV-Serie für Olching

Und wenn der Schnee schmilzt? „Wir schützen alle Pfützen“, hieß es auf dem Wagen des Olchinger Männertreffs. Getreu den ARD-Serien WaPo Bodensee und WaPo Berlin kreierten die Männer g Olchings neue TV-Serie. Im Visier: Grantler, Dampfplauderer und Wuisla. Für letztere hielten sie „Wuisla-Wasser“ bereit, wie Bernd Kriegl erklärte. Zu sehen ist die neue TV-Serie auf den Streamingdiensten MaggentaCrime.de, GigglMaxiPrime.de und JaschkeÖkoline.de – benannt nach dem Bürgermeister und seinen Stellvertretern.

Auf dem ersten Platz: Der Wagen des Motorsport Clubs Olching, der die Baustellen in der Stadt verspottete.
Auf dem ersten Platz: Der Wagen des Motorsport Clubs Olching, der die Baustellen in der Stadt verspottete. © Peter Weber

Aber nicht nur lokalpolitische Themen wurden verspottet, auch nationale Diskussionen standen im Fokus. So verwies die Specht-Ranch Geiselbullach groß und deutlich auf das „Wirtshaussterben“. Die Lösung? Ein mobiles Wirtshaus zum Mieten. Auch die Bundesregierung wurde hier und da aufs Korn genommen und landete beispielsweise beim Wagen der Motorsportfreunde Olching und des Madlvereins auf dem Schrottplatz.

Wie jedes Jahr wurden am Ende Wagen und Fußgruppen prämiert. Wie Luca Maier vom FKO mitteilte, landete der Motorsportclub Olching auf Platz eins, mit seiner Kritik an den Baustellen in Olching. Platz zwei belegte die Faschingsgilde mit der Vitaloase, Platz drei die Specht-Ranch mit ihrem Wirtshaus. Bei den Fußgruppen holte die Volksbühne Gold.

Die Polizei spricht am Dienstagabend von einem weitgehend friedlichen Verlauf. Lediglich zwei kleine Auseinandersetzungen habe es gegeben, bei denen drei Personen leicht verletzt wurden. Es gab eine Anzeige wegen Körperverletzung. Zwei weitere Personen widersetzten sich der Polizei und mussten aufgrund ihrer Uneinsichtigkeit in Gewahrsam genommen werden.. Die Innenstadt von Olching war bis 18.30 Uhr gesperrt.

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