Etliche Allgäuer Exponate und Bezüge in der Landesausstellung über den Bauernkrieg 1525 in Bad Schussenried

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Pressekonferenz in der Rokoko-Bibliothek des Klosters: (von links) Dr. Heike Scholz (Leitung Kommunikation), Patricia Alberth (Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg), Jan-Christian Warnecke (Projektleiter Roadshow „Uffrur! ... on the road“), Prof. Dr. Christina Haak (Direktorin des Landesmuseums Württemberg), Arne Braun (Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst), Dr. Marco Veronesi (Kurator) und Dr. Ingrid-Sibylle Hoffmann (Kuratorin). © Lajos Fischer

Der Aufstand der Bauern vor 500 Jahren gilt als die erste Massenbewegung der deutschen Geschichte. Die Erhebungen bildeten zwar - wie es der Begriff Bauernkrieg suggeriert - keine einheitliche Bewegung, aber in ihren Zentren war an den Geschehnissen jeder einzelne Ort beteiligt. Das gilt insbesondere für Oberschwaben. Es ist deswegen kein Zufall, dass zwei der drei großen Landesausstellungen im aktuellen Gedenkjahr hier eröffnet wurden: Mitte März in Memmingen und Ende April in Bad Schussenried.

Bad Schussenried – Was sind die Besonderheiten der am 25. April von Ministerpräsident Winfried Kretschmann eröffneten kulturhistorischen Schau des Landesmuseums Württemberg und welche Inhalte haben einen konkreten Bezug zum Allgäu? Diese beiden Fragen stellte sich der Kreisbote bei einem Ortstermin mit Prof. Dr. Christina Haak, Direktorin des Landesmuseums und den beiden Kuratoren Dr. Marco Veronesi und Dr. Ingrid-Sibylle Hoffmann.

Ort und Dimensionen

Das Prämonstratenser-Kloster Schussenried wurde 1183 gegründet. Das Stift erhielt im 15. Jahrhundert die Reichsfreiheit. Der Abt - ein Reichsprälat - musste am 29. März 1525 die Flucht ergreifen, als die Bauern die Anlage stürmten und plünderten, aber nicht zerstörten. Sie zogen nach 15 Tagen wieder ab. Das Gedenken an diese Ereignisse war ein Grund dafür, die Landesausstellung hier zu organisieren. Der heutige Klosterkomplex - das alte Bauwerk hat Baumeister Jakob Emele ab Mitte des 18. Jahrhunderts durch einen barocken Neubau, der unvollendet blieb, ersetzt - gehört heute dem Bundesland, weil er nach der Säkularisation an das Königreich Württemberg verkauft wurde. „Sie befinden sich in einem der schönsten Rokoko-Räume im süddeutschen Raum, betonte die aktuelle „Hausherrin“ Patricia Alberth, Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, bei der Pressekonferenz in der Bibliothek.

Kloster in Bad Schussenried
Die Klosteranlage in Bad Schussenried beheimatet die Landesausstellung „Uffrur!“ © Lajos Fischer

Diese Schau ist eines der fünf Elemente des großen Projekts Landesausstellung „500 Jahre Bauernkrieg“. „Mit den Projekten sind wir über ein Jahr unterwegs“, sagte Direktorin Haak. Diese Größenordnung habe das Landesmuseum noch nie gehabt, weder in der Dimension noch im logistischen Aufwand. Das Kloster beherberge zwar regelmäßig kleinere Ausstellungen, aber die technischen Voraussetzungen für die Präsentation von mehr als 150 wertvollen Originalexponaten auf rund 900 Quadratmetern Fläche habe man zuerst schaffen müssen. Die Auswahl des Standorts gehe auch auf das Bestreben nach dezentraler Kulturförderung zurück, hob Arne Braun, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, hervor. „Schussenried lebt den Bauernkrieg, die Bürgerinnen und Bürger machen aktiv mit“, sagte er. Wenn man durch die Stadt läuft, sieht man überall Aufkleber in den (Schau)Fenstern und zahlreiche Flaggen, die für die Landesausstellung werben.

Die Gesamtkosten für die fünf Projekte liegen bei 7,1 Millionen Euro, der Anteil für die Ausstellung in Schussenried bei 2,7 Millionen Euro. 3 Millionen Euro stammen aus Bundes- und 2,5 Millionen Euro aus Landesmitteln, der Rest von Sponsoren.

Der Titel „Uffrur!“

Sie haben sich beim Titel für einen Begriff entschieden, den man in den Quellen findet, erklärte Veronesi. Die Marketingabteilung überprüfte sogar, ob die Leute in der Gegend mit dem Wort „Uffrur“ heute noch etwas anfangen können. Ob das auch eine bewusste Entscheidung gegen Peter Blickles Revolutionsbegriff sei, wollte der Kreisbote von ihm wissen. Ja, antwortete der Kurator. Das Konzept der Revolution sei erst später entstanden. Außerdem habe man den Kaiser nicht angegriffen. Und vor allem: Die Bauern hätten für konkrete Veränderungen gekämpft und nicht um das große Ganze.

Eingang Landesausstellung in Bad Schussenried
Die Ausstellung ist bis zum 5. Oktober geöffnet. © Lajos Fischer

Empathie und KI

Ähnlich wie die australische Historikerin Lyndal Roper in ihrer vielseitig gelobten Monografie („Für die Freiheit“, S. Fischer 2024) versuchen die Ausstellungsmacher des Württemberg-Museums, Wege zu finden, damit sich die Besucher in die Situation der damaligen Menschen hineinversetzen können. Und sie meistern das mit Bravour, obwohl die Aufgabe durchaus schwierig ist. Denn Quellen, die das Leben und die Sichtweise der Bauern dokumentieren, sind äußerst rar. Verschlissene Kleidungsstücke aus der Zeit sucht man unter den historischen Funden beispielsweise vergeblich, die berühmte Hose aus dem Kloster Alpirsbach ist die einige Ausnahme, zeigte Hoffmann auf. „Die menschlichen Überreste sind fast die einzigen Zeugnisse, die wir heute noch haben“, erläuterte Marian Elsenheimer, wissenschaftlicher Volontär, in dem Raum, in dem menschliche Knochen von Gefallenen der Schlacht bei Leipheim gezeigt werden.

In der Kemptener Ausstellung „Zeitenwende 1525“ füllen Roger Mayrocks großformatige historische Zeichnungen diese Lücke. In Bad Schussenried hat man Künstliche Intelligenz zu Hilfe geholt. Acht auf Leinwände projizierte Figuren begleiten einen durch die Ausstellung, allgemein bekannte wie Götz von Berlichingen, Georg Truchsess von Waldburg („Bauernjörg“) sowie der Memminger Kürschner und Prediger Sebastian Lotzer sind dabei, aber auch weniger bekannte wie der Stuttgarter Maler Jörg Ratgeb oder die beiden Frauen Magdalena Scherer und Margarete Renner: Alles historisch belegte Personen, von denen man teilweise sehr viel, teilweise nur ganz wenig weiß. Wie sahen sie aus? Welche Gedanken und Gefühle hatten sie? Das lässt sich nur ansatzweise rekonstruieren. Aber gerade ihre persönlichen Erzählungen, das Artikulieren ihrer Emotionen sind für einen empathischen Zugang zu den Ereignissen vor 500 Jahren elementar. „Wir wollten keine Pseudo-Authentizität haben“, erläutert Veronesi. Sie entschieden sich für eine Visualisierung, die die Charaktere der historischen Figuren aufgreift, aber diese in für die heutigen Menschen verständliche Sprache, Gestik und Habitus übersetzt. Dass es um Kunstfiguren geht, merkt man an der Verpixelung, aber auch die Eingaben in das KI-System werden an einer Medienstation offengelegt. Dort sieht man auch einige misslungene Versuche bei den Frauenfiguren, bei denen man Angaben wie „hässlich“ und „dick“ verwenden musste, um eine lebensnahe Normalität zu erreichen. Für den Entwicklungsprozess, die Entscheidungen zwischen den zahlreichen Varianten, für die gesprochenen Texte, für die Bewegungsabläufe blieben aber weiterhin die Mitglieder des wissenschaftlichen Teams zuständig.

Kuratorenführung in der Landesausstellung in Bad Schussenried
Dr. Ingrid-Sibylle Hoffmann (links) und Dr. Marco Veronesi führen durch die Ausstellung. © Lajos Fischer

Ein eigener Raum widmet sich dem Thema „Emotionen“. Um die allgemeine Stimmung am Vorabend des Bauernkrieges nachempfindbar zu machen, werden Prophezeiungen und apokalyptische Bilder gezeigt. Die unter dem Titel „Bauernlob und Bauernspott“ gezeigten Bilder, unter ihnen mehrere Kupferstriche von Albrecht Dürer und Hans Sebald Beham, zeigen, dass die Bauerndarstellungen des späten 15. und des 16. Jahrhunderts selten realistisch, manchmal idealisierend, aber zumeist spöttisch-satirisch, zum Teil obszön waren. In diese Reihe passen die vom Kaufbeurer Stadtmuseum ausgeliehenen auf die 1530-er Jahre datierten Eisenradierungen von Daniel Hopfer „Bauernfest/Bauerntanz“. Vor einem Gasthaus und daneben auf dem Tanzplatz vergnügt sich die Dorfbevölkerung; zur überspitzen Darstellung gehören Männer, die sich übergeben, Frauen belästigen und „ihr Geschäft erledigen“. Für diese Art von in der damaligen Zeit populär gewordenen Druckgrafiken, die die Bauern lasterhaft und verdorben darstellten, gab es vor allem in den Städten eine große Nachfrage, erläuterte Hoffmann. Neben der amüsanten Komponente dienten sie auch dazu, dass die Städter sich in ihrer sozial höheren Position bestätigt fühlten. Ähnliche Formate gebe es auch heute, merkte die Kuratorin an, und nannte die seit 20 Jahren erfolgreiche Sendung „Bauer sucht Frau“.

Rezeptionsobjekte

Nicht nur dieser Hinweis schafft die Brücke zu späteren Epochen und zur Gegenwart. Man findet in den Räumen immer wieder extra gekennzeichnete Rezeptionsobjekte, von Goethes Götz von Berlichingen bis zu schwäbischen Rocksongs, von einer die Proteste der 1970/80-er Jahre thematisierenden Bauernoper bis zu den Demonstrationen des letzten Jahres. Hierfür steht ein Zeitungsartikel aus Memmingen; auf einem Foto liest man den Transparenttext: „499 Jahre Bauernartikel und die Herren haben bis heute nichts kapiert!“

Keine Hungerrevolte

Die Ausstellung lotet konsequent die Handlungsspielräume der Bauern aus. Veronese ist es wichtig zu betonen, dass dieser Aufruhr keine Hungerrevolte war. Zu den führenden Figuren gehörten zahlreiche wohlhabende Bauern und Landsknechte. Die Bauern kämpften um politische Ziele, um Mitbestimmung und Teilhabe, sie hatten konkrete Forderungen, die sie mit unterschiedlichen Mitteln durchzusetzen versuchten. Der rechtliche Weg durch Schiedsgerichte stand bereits im 15. Jahrhundert offen. Diese, auch der Schwäbische Bund, entschieden sich nicht immer im Sinne der Obrigkeit. „Das vorherrschende Bild, dass die Bauern rechtlos waren, stimmt nicht“, betonte Veronesi.

Ein ausgestelltes Dokument belegt beispielsweise, dass der Abt von Weißenau nach einer Entscheidung des Dorfgerichts für die Ummendorfer Bauern und gegen ihn, den Kaiser bat, den Fürstabt von Kempten mit der Befragung von Zeugen zu beauftragen. Auch die Bauern hatte die Möglichkeit, Beschwerde beim Reichskammergericht einzureichen. Bei den Ereignissen in Stühlingen und Hilzingen, die als Keime des Flächenbrands gelten, kann man ab dem Sommer die Parallelität der beiden Lösungswege genau nachweisen: Der Versuch, gerichtlich gegen die Herren vorzugehen, scheiterte schließlich, obwohl Städte wie Schaffhausen zu vermitteln versuchten. Dass die Bauern als Handlungsoption zu den Waffen griffen, sei nichts Außergewöhnliches, betonte der Kurator. Aber hier gelang es, kontinuierlich einen größeren Verband herzustellen. Deswegen schwappte der Aufstand bereits im Winter auf Oberschwaben über.

Rettenberg und das englische Königshaus

Den Memminger 12 Artikeln wird ein ganzer Raum gewidmet, in dem auch der große Verbreitungsgrad der gedruckten Forderungen aufgezeigt wird. Dadurch konnten die Bauern in allen Regionen eine einheitliche Sprache zum Argumentieren in die Hand bekommen, die auch zur Verständigung untereinander diente, hob Veronesi die Bedeutung dieser einflussreichen Schrift hervor. Er wies darauf hin, dass es im Spiegel der neueren Forschung als undifferenziert gelte, wenn jemand die Zusammenkunft der Christlichen Vereinigung in Memmingen als Bauernparlament bezeichne.

Dass die Bauern ihre Beschwerden in Artikeln zusammenfassten und ihren Herren übergaben, war bereits Jahrzehnte vor 1525 eine verbreitete Handlungsmöglichkeit. So geschah es auch in Rettenberg, die dortige Liste umfasste 20 Punkte. Dass diese dann ins Englische übersetzt wurde und in einer handschriftlichen Kopie unter dem Titel „Articles of Almayne“ 1525 am englischen Königshof kursierte, ist jedoch nichts Alltägliches. Den Ausstellungsmachern gelang es, dieses außerordentliche Exponat vom Britischen Nationalarchiv auszuleihen. Auch in England gab es im gleichen Jahr Bauernproteste und diese sorgten nach den Erfahrungen der großen Bauernrevolte 1381 für eine bestimmte Nervosität. Thomas More kritisierte in seinem 1516 erschienen Thomas „Utopia“ ebenfalls die sozialen Missstände und die Ausbeutung der Bauern. Das Buch erschien 1524 in deutscher Übersetzung, wegen seiner möglichen Wirkung in Deutschland wird das Werk auch in der Ausstellung präsentiert.

Weißenauer Chronik

Die Chronik des Klosters Weißenau (bei Ravensburg) ist eine der großen Schätze der Ausstellung. Die elf Federzeichnungen, die den Ablauf des Bauernkriegs im Mikrokosmos der Klosterumgebung detailliert darstellen, gehören dem Fürstlich Waldburg-Zeil‘schem Gesamtarchiv und wurden 2014 das letzte Mal öffentlich gezeigt. Das vom Abt Jakob Murer in Auftrag gegebene „Wimmelbuch“ wird von den beiden mit KI-Hilfe dargestellten Gestalten Murer und Stefan Rahl, dem Anführer der Bauern, vorgestellt. Es gilt als die einzige überlieferte Chronik, die in Bildern erzählt. Die Zeichner sind namentlich nicht gekannt, aber es waren mehrere Hände am Werk, erklärte Hoffmann.

Frauen als Akteure

Frühere Darstellungen erwecken meistens den Eindruck, der Bauernkrieg sei ein frauenloses Ereignis gewesen. Zu den Verdiensten von Ropers Buch gehört es, diese Perspektive grundsätzlich geändert zu haben. Die Schussenrieder Ausstellung folgt ihrem Beispiel und geht sogar einen Schritt weiter, indem sie den Fokus auf aktiv kämpfende Frauen verlegt. Zwei von ihnen werden an den Leinwänden - dank KI - „zum Leben erweckt“.

Sogar die Weinsberger Bluttat, das brutalste Vorgehen, das wir von der Bauernseite kennen, wird in einem Dialog zwischen diesen beiden Frauen zum Thema gemacht. Margarete Renner, „die „Schwarze Hofmännin“ (Witwe eines Hofmanns/Erbpächters) soll an dieser Gräueltat beteiligt gewesen sein. „Sie“ betont in dem Gespräch, die Herren seien ordnungsgemäß zum Tod durch Spießrutenlauf verurteilt geworden. Wie viel von den Geschichten über diese kämpferische, „rachsüchtige“ Frau wahr ist, und wie viel davon der Zuspitzung ihrer von der Norm abweichenden Gestalt geschuldet ist, weiß man nicht.

Ihre Gesprächspartnerin in der Ausstellung ist Magdalena Scherer. Die einzige Quelle zu ihrer Person ist die Urfehde, die sie bei ihrer Haftentlassung leisten musste. Hier erfährt man beispielsweise, dass sie sich auf offener Straße entblößt habe, um den Schwäbischen Bund zu verspotten (nach der damaligen Symbolsprache).

Bibliothek in Bad Schussenried
Die Fresken im Bibliotheksaal stammen vom stiftkemptischen Hofmaler Franz Georg Hermann (Danke an Markus Naumann für den Hinweis). © Lajos Fischer

In der Ausstellung ist auch eine von Lukas Cranach d.Ä. stammende Federzeichnung zu sehen, die Frauen darstellt, die Geistliche überfallen. Kämpferinnen waren auch auf den Schlachtfeldern präsent, wovon ein im Massengrab von Leipheim gefundenes weibliches Skelett mit Gewaltspuren zeugt.

Der Protest nahm aber nicht nur gewalttätige Formen an. Eine Art „modischen Aufruhr“ stellte das Tragen des für Männer vorbehaltenen Baretts als weibliche Kopfbedeckung dar.

Die Heggbacher Chronik zeigt, dass Frauen auf beiden Seiten anzutreffen waren: Die plündernden Bäuerinnen trafen im Zisterzienserinnenkloster auf Nonnen und verlangten, dass diese ebenfalls Kinder kriegen und kratzige Kleider anziehen sollten. Dass die Männer mit den Nonnen „einen Tanz machen wollten“, deutet hier verschlüsselt auf sexuelle Gewalt hin. Auf das Thema, welche Gewalterfahrungen Bäuerinnen von der Seite des Schwäbischen Bundes erfahren haben, geht die Ausstellung nicht ein. Das vorhandene Wissen aus historischen Quellen dazu hat Peter Seibert in seinem neuen Buch („Die Niederschlagung des Bauernkriegs 1525“, Dietz 2025) zusammengefasst.

Inspiration: Kluftinger

Den Schlusspunkt in der Ausstellung setzt ein von Herbert Knaup vorgetragener Monolog. Der Auftritt des aus Sonthofen stammenden Schauspielers stellt klar, dass es hier nicht um irgendwelche KI-generierte Fantasy-Helden geht: „Ja, wir waren wirkliche Menschen aus Fleisch und Blut. Aber wir waren halt die Namenlosen. Die vielen, die dabei waren und deren Namen niemand aufgeschrieben hat. Wir waren Hunderttausende.“ Er blickt auf den Aufstand zurück: „Wir sind hingegangen, wohin wir wollten, im Frühjahr 1525. Das war ein gutes Gefühl. Nicht mehr ohnmächtig, sondern stark, mächtig. Auch wir sind jemand. Das war Freiheit. Aber wir hatten keine Chance.“

„Als wir Knaup in seiner Rolle als Kommissar Kluftinger wahrgenommen haben, haben wir ihn gleich in der Rolle des namenlosen Bauern gesehen“, erzählte Elsenheimer.

„Uffrur! ... on the road“

Zur Landesausstellung gehört auch eine mobile Theater-Roadshow, die die Geschichte des Bauerkriegs erlebbar werden lässt. Diese wird an 16 Standorten aufgeführt, am 11. Juli in Memmingen. Die Truppe unter der Leitung des Kapuziner Kreativzentrums Ravensburg integriert in das Stück überall eine Szene mit örtlichen Geschehnissen, berichtete Projektleiter Jan-Christian Warnecke. Für den jahrmarktähnlichen Charakter rundherum sorgen die Veranstalter vor Ort.

Die Ausstellung im Kloster Schussenried dauert bis zum 5. Oktober. Der Heimatverein Kempten bietet am 5. Juli eine Tagesfahrt dorthin an.

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