Rettung der insolventen „Maro“: Spendenaktion soll helfen, doch die Zeit drängt
Eine Spendenaktion, die nur noch wenige Tage laufen kann, soll zur Rettung der „Maro“-Wohnungsgenossenschaft beitragen. Diese hat Insolvenz angemeldet und damit viele Zukunftssorgen ausgelöst.
Von der Insolvenz der „Maro“-Genossenschaft sind rund 300 Mietparteien und sechs Demenz-WGs betroffen. Am Bestreben, den Fortbestand der Genossenschaft zu sichern, beteiligt sich jetzt die „Alzheimer Gesellschaft Pfaffenwinkel-Werdenfels“, die mit der Maro auf verschiedene Art verbunden ist, mit einer Spendenaktion. Doch am 10. November läuft eine entscheidende Frist ab.
Es ist später Vormittag, und Ilknur Kahraman steht an der Kochinsel in einer der Demenz-Wohngemeinschaften der Maro in Weilheim. Vor ihr befinden sich große Töpfe, in denen sie in Gegenwart von Bewohnern Essen zubereitet. Die Hauswirtschafterin gehört zu den vielen Menschen, die hoffen, dass die Genossenschaft mittels des Insolvenzplans gerettet werden kann. „Ich denke, es wird klappen“, sagt Kahraman, auch wenn sie wegen der unsicheren Zukunft immer wieder eine gewisse Unruhe in sich spüre.

Die Demenz-WGs in Weilheim sind ein Bindeglied zwischen der Maro und der „Alzheimer Gesellschaft“. Denn letztere betreibt Betreuungsgruppen, in die auch WG-Bewohner aufgenommen werden. Neben den Räumen der „Alzheimer Gesellschaft“ an der Schützenstraße dient derzeit probeweise der Gemeinschaftsraum im Maro-Mehrgenerationenhaus (MGH) an der Paradeisstraße als Treffpunkt für Gruppenstunden. Da das MGH direkt neben dem Gebäude mit den Demenz-WGs liegt, sei es für deren Bewohner besonders gut erreichbar, erklärt Burkhard Hartmann. Der ehrenamtliche Vorsitzende der „Alzheimer Gesellschaft“ ist auch unentgeltlich bei der Maro tätig und hat Anteile bei dieser erworben.
Es sollen möglichst viele Anteile erworben werden
Damit die Gesellschaft eine Betreuungsgruppe für Demenz-Patienten dauerhaft im MGH betreiben kann, sei eine Nutzungsvereinbarung mit der Maro nötig, erklärt Hartmann. Das erfordere, dass die „Alzheimer Gesellschaft“ Mitglied bei der Genossenschaft werde und Geschäftsanteile an dieser erwerbe, was auch zur Rettung der Maro beitragen könne. Und nun kommt die Spendenaktion ins Spiel: Der Erwerb von Mitgliedschaft und Anteilen soll nämlich mittels zweckgebundener Spenden erfolgen, die jeder, der Geld geben möchte, in der von ihm gewünschten Höhe leisten kann. Auch wenn eigentlich nur eine gewisse Zahl von Geschäftsanteilen gekauft werden muss, sollen möglichst viele Anteile erstanden werden.
„Um im schwebenden Insolvenzverfahren kein Risiko für die gespendeten Beträge aufkommen zu lassen, zahlt die ,Alzheimer Gesellschaft Pfaffenwinkel-Werdenfels‘ das gespendete Geld auf das Treuhandkonto des Insolvenzverwalters ein“, heißt es in einer Pressemitteilung. „Dort ist das Geld sicher ,geparkt‘, bis der Insolvenzplan erfolgreich umgesetzt wurde.“ Sollte es dazu nicht kommen, kann den Spendern das Geld zurückerstattet werden.
Spenden noch bis 8. November
Die Zeit bei der Spendenaktion drängt allerdings: Denn bis 10. November muss die Maro vier Millionen Euro aufbringen, damit der Insolvenzplan vor Gericht verabschiedet werden kann. Bis Dienstag waren etwa 3,3 Millionen auf dem Treuhandkonto eingegangen. Das Projekt der „Alzheimer Gesellschaft“ soll nun dazu beitragen, dass diese Summe wächst. „Wenn ein paar tausend Euro über unsere Spenden kommen, wäre das super“, sagt Hartmann. Er weist darauf hin, dass seine Gesellschaft Spendenquittungen ausstellen kann. Direkte Spenden an die Maro sind nicht möglich.
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Spenden bis Freitag, 8. November, auf das Konto der „Alzheimer Gesellschaft Pfaffenwinkel-Werdenfels“ mit der IBAN DE 48 7039 0000 0004 0849 34 (Kennwort: „„Nutzung Maro-Räume“).