Team „Impuls“ kann es auch im Gelände: Podestplätze bei Gravel-Rennen am Bodensee

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Die Fahrer vom Radteam „Impuls“ beim Hegau-Gravel-Bike-Rennen 2024 in Singen: (v.l.) Florian Christ, Christian Sacher, Sebastian Fischer. © Privat

Beim „Hegau Gravel Race“ machte das Weilheimer Rennradteam „Impuls“ einen Abstecher ins Gelände. Die drei Fahrer machten dabei eine äußerst gute Figur.

Singen — Für die Rad-Profis der Tour de France stand am Sonntag erstmalig ein Abstecher in Richtung „Gravelbike-Rennen“ auf dem Programm. Auf der neunten Etappe ging es über mehrere Schotter-Passagen.

Auch drei Fahrer vom Weilheimer Rennrad-Team „Impuls“ waren unlängst auf einem solchen, für sie ungewohnten Terrain, unterwegs: Das „Hegau Gravel Race“ in Singen nahe des Bodensees sorgte für Sebastian Fischer (wohnhaft in Sindelsdorf), Christian Sacher (Penzberg) und Florian Christ (Benediktbeuern) für „etwas Abwechslung im straßenlastigen Rennalltag“, wie Team-Initiator Martin Wilhelm mitteilte. Das „Impuls“-Trio radelte aber nicht einfach nur mit, sondern setzte mit Top-Resultaten Akzente.

Team „Impuls“ setzt bei „Hegau Gravel Race“ Akzente

Christ (Jg. 1995) fuhr gar um den Tagessieg mit und wurde am Ende – zeitgleich mit dem Tagessieger – Zweiter. Fischer (Jg. 1995) mischte auch lange ganz vorn mit und überzeugte als Vierter seiner Altersklasse und Gesamtneunter. Auch für Sacher (Jg. 1974) verlief das Rennen erfreulich: Er hatte einen Tag erwischt, „an dem man wahrlich die Kette nicht spürt“, wie es in einer Mitteilung heißt und belegte in seiner Altersklasse den zweiten Rang.

Solche Ergebnisse kommen allerdings nicht von ungefähr – schon gar nicht im Gravel-Bereich, in dem es nicht nur auf die reinen Leistungsdaten, sondern auch auf Streckenkenntnis, Fahrtechnik und etwas Glück in Sachen „Defekte“ ankommt. Das Trio wurde von mehreren „Impuls“-Kollegen an den Zwischenstationen unterstützt.

Am Tag vor dem Rennen fuhr Sacher zudem noch die Strecke ab, um Schlüsselstellen in Augenschein zu nehmen und seine Mitstreiter entsprechend zu informieren. Der Penzberger und Fischer haben schon mehrere Mountainbike-Wettkämpfe bestritten. Für Christ war ein derartiger Auftritt eine Premiere.

Christ und Fischer von Beginn an vorn dabei

Dass er keine lange Eingewöhnungszeit benötigt, demonstrierte der Mann aus Benediktbeuern eindrucksvoll. Zusammen mit Fischer setzte er sich im Verbund mit dem späteren Tagessieger Philipp Bürkner (Wülfershausen/Saale) von der Konkurrenz ab. Die ursprüngliche 84-Kilometer-Distanz war aufgrund vorhergesagter Gewitter auf 54 Kilometer (950 Höhenmeter) verkürzt worden.

Die Führungsgruppe harmonierte gut. In den ersten 30 Minuten hielt Fischer ohne Probleme mit, an den folgenden Anstiegen war das Tempo für ihn dann zu hoch. Der Sindelsdorfer fiel in die zweite Gruppe zurück. Mit seiner Zeit (2:01:38 Stunden) und seinem vierten Platz in der Altersklasse „19 bis 34“ war er aber hochzufrieden.

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Vorn machten Christ und Bürkner – ebenfalls der AK 19 bis 34“ angehörend – fleißig Tempo. Am Ende bewies der „Impuls“-Fahrer Sportsgeist. Da Bürkner den Löwenanteil der Führungsarbeit verrichtet hatte, ließ ihm Christ auf der Ziellinie den Vortritt. Beide wurden zeitgleich (1:54:00 Stunden) gewertet, aber der Konkurrent war mit seinem Rad die nötigen Zentimeter vorn. Der Tagessieger äußerte sich hinterher lobend übers „Impuls“-Team. Während Christ und Fischer das Rennen auf Mountainbikes bestritten, ging Sacher mit einem echten Gravel-Bike an den Start.

Christian Sacher holz Platz um Platz auf

Diese Gefährte ähneln Rennrädern, haben zumeist gleiche Schaltgruppen, sind aber durch Reifenbreite und Sitzposition auf geländegängig getrimmt. Sacher kam bestens zurecht. Die kurzen steilen Anstiege, für die das Gebiet um Singen herum charakteristisch ist, überwand er und machte im Rennen Platz um Platz gut. Mit der Zeit von 2:03:35 Stunden belegte er in der „AK 50 bis 54“ den zweiten Platz. Schneller war nur der Schweizer Markus Fehr (1:59:58), der Gesamtsechster wurde.

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Insgesamt waren beim „Hegau Gravel Race“, das zum Kalender der „Gravel World Series“ der UCI zählt, 850 Starter aus 26 Nationen zugegen. Neben den 54 Kilometern gab es noch eine 108-Kilometer-Distanz. Dort siegte bei den Männern Rad-Profi Jonas Koch (Red Bull Bora Hansgrohe) mit 3:20:33 Stunden. Ursprünglich hatte sich auch der Belgier Jasper Stuyven angemeldet – er wurde aber noch kurzfristig von seinem Team „Lidl-Trek“ ins Aufgebot für die Tour de France berufen und musste daher für Singen absagen. In Frankreich hatte Gravel-Spezialist Stuyven am Sonntag den Etappen-Sieg vor Augen, wurde einen Kilometer vor der Ziellinie als Führender von den Verfolgern eingeholt und überholt.

Die Tagessiege in Singen bei den Frauen holten die Deutsche Carolin Schiff (108 Kilometer/3:59:59) und die Schweizerin Michelle Runkel (54 Kilometer/2:09:28). Bundesliga-Fahrerin Schiff hat 2023 das „Unbound Gravel“ gewonnen, das als wichtigstes Gravel-Rennen der Welt gilt. Runkel ist die Tochter von Dieter Runkel, der 1995 den Cyclocross-WM-Titel in der offenen Kategorie gewann.

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