Trump beleidigt Harris als „geistig beeinträchtigt“ – und hetzt weiter gegen Immigranten
Bei einem Wahlkampfstopp in Wisconsin wird Trump gegenüber Biden und Harris ausfallend. Auch gegen Immigranten hetzt der Ex-Präsident drauflos.
Prairie du Chien – Eigentlich wollte Donald Trump seine Rhetorik nach dem versuchten Attentat entschärfen. Seine Hetze gegen haitianische Immigranten in Springfield und seine regelmäßigen Beleidigungen gegen seine politischen Gegner bezeugen jedoch das Gegenteil. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Wisconsin beschimpfte er Kamala Harris nun als „geistig beeinträchtigt“. „Joe Biden wurde geistig beeinträchtigt. Kamala wurde so geboren“, lästerte der Präsidentschaftskandidat der Republikaner.
Zunächst war bei seinem Wahlkampfauftritt das Hauptaugenmerk auf der Immigration und den illegalen Einwanderern. Seit seinem TV-Duell mit Harris und seiner Lüge über Haitianer, die Haustiere essen würden, scheint das Thema der illegalen Immigration noch weiter in den Vordergrund gerückt zu sein, als es ohnehin schon war. Bevor Trump das Rednerpult übernahm, erzählten drei Frauen von persönlichen Schicksalsschlägen, bei denen illegale Immigranten als Täter involviert gewesen sein sollen.

Trumps Strategie für die US-Wahl: Hetze gegen Immigranten
Eine beliebte Strategie von Trump, der gerne alle Flüchtlinge aus Mexiko und Lateinamerika als Verbrecher darstellt. Um seine Argumente zu unterstreichen, waren links und rechts neben dem Rednerpult mehrere Fahndungsfotos von Migranten angebracht, mit ihren jeweiligen Straftaten als Unterschrift.
Dann sprach Trump selbst. „Grenz-Zarin Harris ist an die Grenze gegangen, um dort, wo sie so viel Leid, Elend und Tod ausgelöst hat, auf die schamloseste und grausamste Weise zu lügen. Es gibt keinen größeren Akt der Illoyalität, als die Souveränität der eigenen Nation direkt an der Grenze auszulöschen.“ Doch nicht genug, seine Hasstiraden gingen gerad erst los. „Unsere Straftäter sehen gegen sie (Migranten, Anm. d. Red.) aus wie Babys. Es sind eiskalte Killer. Sie gehen in eure Küche und schneiden euch die Kehle durch.“
Trump greift Kamala Harris persönlich an: Wurde geistig beeinträchtigt geboren
Dann ging er die Vizepräsidentin direkt an: „Kamala ist geistig beeinträchtigt. … Sie wurde so geboren.“ Weiter sagte er: „Wenn man darüber nachdenkt, kann nur eine geistig zurückgebliebene Person zugelassen haben, dass unserem Land so etwas passiert. Jeder weiß das.“ In Trumps ganzer Rede, die über 70 Minuten ging, hetzte der Ex-Präsident ohne Pause gegen die illegale Immigration und Kamala Harris‘ Einwanderungspolitik – andere Themen Fehlanzeige.
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Doch auch in der Bevölkerung hat Trump Rückhalt in Sachen illegaler Immigration. 88 Prozent der Trump-Unterstützer und 27 Prozent der Harris-Unterstützer befürworten Massenabschiebungen von illegalen Einwanderern – insgesamt sind es knapp 56 Prozent aller registrierten Wählerinnen und Wählern. Und ganze 88 Prozent aller Wählerinnen und Wähler sind für mehr Grenzsicherheit. Das „Pew Research Center“ befragte für die Umfrage 9.201 Erwachsene zwischen dem 5. und 11. August.
US-Wählerschaft unterstützt härtere Einwanderungspolitik Trumps
Was vielleicht verblüffend erscheint: Trotz Trumps Narrativ, die illegalen Einwanderer seien, für die hohe Kriminalität verantwortlich, sind 53 Prozent der Befragten Trump-Unterstützer der Meinung, die Immigranten hätten keinen Einfluss auf die Kriminalität der USA. 10 Prozent gaben sogar an, Immigranten würden die Kriminalitätsrate der USA senken.
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Ob sich Trumps Strategie letztlich auszahlt, wird sich nach der US-Wahl zeigen. Bisher liegt Harris in den nationalen Umfragen zwar vorne, doch ist es vor allem in den Swing States zwischen den beiden Präsidentschaftskandidaten sehr knapp. Zu den Swing States zählt auch Wisconsin, wo laut dem Portal Fivethirtyeight momentan Harris mit knapp 49 Prozent zwei Punkte vor Trump mit 47 Prozent liegt. (sischr)