Fahrenzhausener Haushalt steht – Gewerbesteuereinnahmen höher als erwartet

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Mehr und erfolgreiche Unternehmen im Ort bedeuten auch höhere Gewerbesteuereinnahmen, das darf gerade die Gemeinde Fahrenzhausen erleben. © Foto: Jens Wolf/dpa-Zentralbild/dpa

Der Haushalt 2025 ist in Fahrenzhausen aufgestellt. Weil die Gewerbesteuereinnahmen die Erwartungen übertreffen, können die Gemeinderäte etwas entspannter auf die Finanzen schauen.

Fahrenzhausen – „Ich glaube, insgesamt wirtschaftlich gesehen und die allgemeine Lage der Kommunen in Bayern betrachtend können wir mit unserer finanziellen Situation zufrieden sein“, zieht 2. Bürgermeister Andreas Karl sein Fazit nach den Haushaltsgesprächen im Fahrenzhausener Gemeinderat und nennt den beschlossenen Haushalt eine „solide Basis“. Im FT-Gespräch fasst der Sitzungsleiter zusammen: „Entgegen den Erwartungen haben wir Gewerbesteuer auf Vorjahresniveau bekommen, sodass wir unseren Verwaltungshaushalt decken konnten, und das ohne eine Zuführung vom Vermögenshaushalt.“ Es kann sogar ein Betrag in den Vermögenshaushalt zugeführt werden. Die Zahlen dazu stellt Kämmerer Markus Eschenbecher vor (siehe Kasten).

Gewerbegebiete zahlen sich aus

„Die Politik der Gemeinde, möglichst viele Unternehmen anzusiedeln, zahlt sich nun aus“, sagt Karl und denkt dabei an das noch recht neue Gewerbegebiet in Großnöbach. Der Blick in den Haushalt zeigt, dass auch der Anteil der Einkommensteuer für 2025 mit 5,1 Millionen Euro deutlich positiver ausfallen wird als für 2024 (4,9 Millionen Euro).

Aufgrund der Sorgen über zu niedrige Steuereinnahmen habe man für 2024 vor der Herausforderung gestanden, Einsparungen festzulegen. So entschied der Gemeinderat beispielsweise, vorerst mit dem aktuellen „motivierten und gut besetzten“ Team in der Verwaltung zu arbeiten und keine neuen Stellen zu schaffen. Denn vor allem die Personalkosten mit fast 4,5 Millionen Euro gingen 2024 mächtig ins Geld. Für 2025 sind fast 4,9 Millionen eingeplant.

Einsparpläne gelten weiterhin

Neben den Personalkosten ist die Kreisumlage ein weiterer großer Brocken der Gesamtausgaben. Hier sind für 2025 fast 5,6 Millionen Euro eingeplant (2024: 5,5 Mio. Euro). „Die Kreisumlage macht derzeit ein Drittel der Ausgaben im Verwaltungshaushalt aus“, erklärt der Kämmerer in der Sitzungsvorlage. Zum Zeitpunkt der Haushaltsdiskussion in Fahrenzhausen stand der neue Wert der Abgabe an den Landkreis noch nicht fest. „Wir sind bei unseren Rechnungen von der höchst möglichen Erhöhung ausgegangen“, so Eschenbecher – auch um auf der sicheren Seite zu sein. Auch deshalb will man trotz der unerwarteten Gewerbesteuereinnahmen an allen Einsparungsplänen festhalten. Der Kämmerer formuliert es in der Vorlage so: „Das wichtigste Ziel in den kommenden Jahren wird ein ausgeglichener Verwaltungshaushalt sein. Nur so ist die Handlungsfähigkeit der Gemeinde weiter gewährleistet. Daher wird der bereits eingeleitete Sparkurs weiter fortgesetzt. Dabei gilt es zu beachten, dass die Pflichtaufgaben der Gemeinde Vorrang vor freiwilligen Maßnahmen haben.“

Kritik aufgrund unkonkreter Zahlen

Laut Karl wurde bei der Sitzung gelobt, dass so früh über den Haushalt abgestimmt wurde. Schon einen Montag vorher hätte der Beschluss auf der Tagesordnung gestanden, doch aufgrund einiger Diskussionspunkte habe man ihn vertagt. „Es wurde positiv aufgenommen, dass wir am Ball geblieben sind“. Nichtsdestotrotz wurde der Haushalt 2025 bei insgesamt zwölf Stimmen mit vier Gegenstimmen beschlossen, die Finanzplanung bis 2028 mit fünf Gegenstimmen.

„Aus meiner Sicht ergeben sich die Gegenstimmung daraus, weil einige Gemeinderäte der Meinung waren, dass die Vorgehensweise bei der Haushaltsberatung bei einzelnen Details nicht optimal war“, erklärt Karl. So wurde kritisiert, dass es zwar Vorberatungen im Haupt- und Finanzausschuss zu Investitionen und dem Verwaltungshaushalt gab, aber keine Vorberatung zum gesamten Haushalt. Auch störte es wohl einige Räte, dass die vorläufigen Zahlen für 2024 erst eine Woche vor der Sitzung vorgelegt wurden. Karl: „Der Kämmerer und ich haben diese Punkte aufgenommen und versuchen, die Kritik in die nächste Haushaltsvorberatung einfließen zu lassen.“

Der Haushalt in Zahlen

Der Verwaltungshaushalt für das Haushaltsjahr 2025 beträgt 16,7 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt fast 5,9 Mio. Euro. Das macht einen Gesamthaushalt von 22,6 Mio. Euro. Der Verwaltungshaushalt kann ohne Zuführung vom Vermögenshaushalt ausgeglichen werden. Die größten Ausgabenposten sind die Personalkosten (4,9 Mio. Euro), Verwaltungs- und Betriebsaufwand (3,6 Millionen Euro) sowie die Kreisumlage (5,6 Mio. Euro). Voraussichtlich können 1,1 Mio. Euro vom Verwaltungshaushalt 2024 in den Vermögenshaushalt zugeführt werden, für 2025 ist hier eine Zuführung von 77 300 Euro prognostiziert. Für dieses Jahr sind zudem 3,1 Mio. Euro aus Veräußerungen von Grundstücken eingeplant. Bis 2028 stehen Investitionen in Höhe von 21,7 Mio. Euro an. Kreditaufnahmen sind – voraussichtlich bis 2027 – nicht geplant.

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