Höhere Fallzahlen und mehr Pflegepersonal

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Hatte viele positive Nachrichten parat: Gunnar Schramm, Geschäftsführer des Helios Amper-Klinikums. © Helios

Amper-Klinikum-Geschäftsführer Gunnar Schramm steht im Kreistag Rede und Antwort.

Dachau – Es läuft rund im Helios Amper-Klinikum Dachau, schenkt man den Worten von Geschäftsführer Gunnar Schramm Glauben. „Es war ein gutes Jahr“, meinte der Geschäftsführer eingangs seines Beteiligungsberichts für 2023 mit Aussicht auf 2024 in der jüngsten Sitzung des Dachauer Kreistags. In allen Fachbereichen, so der Diplomkaufmann, sei das Dachauer Krankenhaus im Jahr 2023 über den Fallzahlen von 2022 gelegen. Und auch beim Personal habe es einen „erheblichen Zuwachs“ gegeben. Schramm: „Das Personal-Recruiting hat einen sehr, sehr guten Job gemacht.“

20 922 Patienten stationär behandelt

2023 wurden im Helios Amper-Klinikum Dachau 20 922 Patienten stationär behandelt (Vorjahr 19 609), davon 20 087 akutstationär (18 728). Darüber hinaus versorgte das Krankenhaus 36 194 Patienten (34 549) ambulant. Nahezu alle Fachbereiche behandelten mehr Menschen im Vergleich zum Vorjahr. Die deutlichste Steigerung weist die Unfallchirurgie mit plus 492 Fällen auf.

Einen Rückgang gab es allerdings bei der Geburtshilfe. 2023 kamen in Dachau mit 675 Babys 37 weniger als noch 2022 (712) auf die Welt. Zurückgegangen ist auch die Verweildauer im Krankenhaus. Durchschnittlich 5,4 Tage verbrachten die Patienten in der Klinik (Vorjahr 5,3 Tage).

Und noch einen Rückgang gab es. Beim Gewinn. Dieser betrug im vergangenen Jahr 4,470 Millionen Euro, gegenüber 5,478 Millionen Euro 2022. Grund sind laut Schramm die gestiegenen Sach- und Personalkosten. Trotz des Rückgangs sind die Verantwortlichen bei Helios optimistisch. „Die Zukunftserwartungen für das Jahr 2024 fallen bei den deutschen Krankenhäusern negativ aus: Nach dem Krankenhaus-Barometer 2023 des Deutschen Krankenhausinstituts erwarten 71 Prozent der Kliniken, dass sich ihre wirtschaftliche Situation verschlechtern wird. Nur noch 4 Prozent der Häuser rechnen mit einer Verbesserung. Helios erwartet auch im Jahr 2024 in Deutschland profitabel wachsen zu können“, heißt es im Beteiligungsbericht.

Herausforderungen im Pflegebereich

Was die Zahl der Mitarbeiter angeht, fällt auf, dass es vor allem im Bereich der Pflege, in dem der Pflegedienst, der medizinisch-technische Dienst sowie der Funktionsdienst zusammengefasst werden, eine signifikante Steigerung in den vergangenen drei Jahren gab. Waren es 2022 noch 527 Angestellte, so steigerte sich deren Zahl auf 568 im Jahr 2023 auf aktuell 585.

Wesentliche Investitionen im Berichtsjahr 2023 waren die Sanierungen im OP-Bereich (4,63 Millionen Euro), des Bettenhauses (3,97 Millionen Euro) und beim Brandschutz (1,07 Millionen Euro). 532 000 Euro investierte Helios in die digitale Infrastruktur.

In der Fragerunde der Kreistagssitzung meldete sich Jonathan Westermeier (Die Linke/Die Partei) zu Wort. Ihm sei zu Ohren gekommen, dass das Pflegepersonal im Dachauer Krankenhaus Reinigungsarbeiten übernehmen müsse. „Kein Thema“, entgegnete Schramm, „das ist nicht der Fall.“

Wie es mit der Kontinuität bei Ärzten und Pflegepersonal aussehe, wollte Stephanie Burgmaier (CSU) wissen. Was Erstere angeht, „haben wir eine sehr langfristige Besetzung“, so Schramm. Bei der Pflege gebe es indes „große Herausforderungen“, gab Schramm zu. Doch nur „ab und zu“. Dank „internationaler Akquise“ sowie „guter Strukturen“ befinde sich das Dachauer Krankenhaus auf einem „sehr guten Level“. Landrat Stefan Löwl ergänzte, dass die Auszubildenden in der Pflege „zu 100 Prozent übernommen werden“ – mit Ausnahme derjenigen, die eine weitergehende Qualifikation anstrebten.

Michael Reindl (Freie Wähler Landkreis) schließlich monierte, dass das Bewegungsbad im Ampervital, dem Fitness und Rehabilitationszentrum im Dachauer Krankenhaus, bereits seit einem Jahr trocken gelegt ist. Aus Kostengründen, wie sich herausstellte. Der Betrieb des Bads verschlingt jährlich einen sechsstelligen Betrag und verursache damit „ungefähr so hohe Kosten wie das Hallenbad Karlsfeld“, sagte Löwl. Und dieses ist bereits seit Oktober 2022 dicht.

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