4600 Geretsrieder unterschreiben Bürgerbegehren für den Erhalt des Stadtwalds

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Circa 20 000 Quadratmeter Stadtwald müssten für das geplante Sportgymnasium an der Adalbert-Stifter-Straße gerodet werden. In dem rot umrandeten Bereich soll die Schule gebaut werden. © Axel Haesler

Die IG Wald sammelte bei ihrem Bürgerbegehren mehr als doppelt so viele Unterschriften wie nötig. Die Initiative erwartet ein klares Votum im anstehenden Bürgerentscheid. Am Montag werden die Unterschriften überreicht.

Geretsried – Mehr als doppelt so viele Unterschriften wie nötig übergibt die Interessengemeinschaft (IG) Wald am kommenden Montag, 9. September, an Bürgermeister Michael Müller (CSU). Über 4600 Geretsriederinnen und Geretsrieder haben sich mit ihrer Unterzeichnung des Bürgerbegehrens für den Erhalt des Stadtwalds zwischen interkommunalem Hallenbad und Ahornweg ausgesprochen. Mit dem Bürgerbegehren will die IG Wald die Rodung von circa 20 000 Quadratmeter Stadtwald nahe dem Schulzentrum für das geplante Sportgymnasium verhindern. Am Freitag vermeldete die IG das Ergebnis in einer Pressemitteilung.

Eigenen Angaben der Initiative zufolge wäre die Stadt schon bei mehr als circa 1800 gültigen Unterschriften verpflichtet, in den kommenden Monaten einen Bürgerentscheid durchzuführen. Gesammelt hat die IG weit mehr. Im Juli hatte die Initiative damit begonnen, die Unterschriften für ein Bürgerbegehren zu sammeln.

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„Starkes und lautes Signal der Geretsrieder und Geretsriederinnen“

„Wir haben für das Bürgerbegehren weit mehr als doppelt so viele Unterschriften wie nötig erhalten und erwarten im nun anstehenden Bürgerentscheid ein ebenso klares Votum“, wird IG Wald Sprecher Thomas Laumont in der Pressemitteilung zitiert. „Wir haben offensichtlich den Nerv vieler Geretsrieder Bürger und Bürgerinnen getroffen, die sich gegen weitere Versiegelung und für den Erhalt des Stadtwaldes einsetzen wollen.“ Das sei Laumont zufolge „ein starkes und lautes Signal der Geretsrieder und Geretsriederinnen“.

Bund Naturschutz stärkt der IG Wald den Rücken

Auch der Bund Naturschutz hat der IG Wald vor Kurzem seine Unterstützung zugesagt. Bekanntermaßen sei bei einer Begehung des Stadtwalds festgestellt worden, dass es sich um einen äußerst gesunden Mischwald mit guter Verjüngung sowie hervorragender Artenausstattung bei Flora und Fauna handelt. Das berichtete die IG Wald in einer Mitteilung Mitte August. So biete der tiefgründige Waldboden hervorragende Voraussetzungen für eine Vielzahl von Laubbaumarten wie Berg- und Spitzahorn, Vogelbeere, Rotbuche und viele andere, aber auch Nadelbäume wie Fichte, Weißtanne, Eibe und Kiefer. Nicht zu vernachlässigen sei auch der „enorme Erholungswert“. Laut Friedl Krönauer, dem Vorsitzenden des Bund Naturschutz im Landkreis, widerspreche es „allen fachlichen und wissenschaftlichen Erkenntnissen, dieses intakte Ökosystem für ein Sportgymnasium zu roden“.

Initiative richtet sich nicht gegen das Sportgymnasium

Die IG ist wie berichtet nicht grundsätzlich dagegen, dass die München Süd Sportschule GmbH ein Privatgymnasium in der Stadt baut. Der Standort, den die Stadt dafür angeboten hat, und der vom Stadtrat gebilligt wurde, wollen die Mitglieder der Interessengemeinschaft aber nicht akzeptieren. „Wir wollen erneut betonen, dass sich unsere Initiative nicht gegen ein Sportgymnasium richtet, sondern wir wollen den gesunden Stadtwald erhalten“, wird Elke Müller, die neben Thomas Laumont und Thomas Sichert zu den Vertretern des Bürgerbegehrens gehört, in der Mitteilung zitiert.

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Gymnasium soll Platz für bis zu 700 Schüler bieten

Bekanntlich hat der Stadtrat am 14. Mai dieses Jahres die Aufstellung eines Vorhaben- und Erschließungsplans für ein Sportgymnasium an der Adalbert-Stifter-Straße beschlossen. Dort will die München Süd Sportschule GmbH ein Sportgymnasium errichten, das bis zu 700 Schülerinnen und Schüler besuchen können.

Sofern die Stadtverwaltung nach der Übergabe am kommenden Montag die Unterschriften geprüft hat und diese gültig sind, muss laut Pressemitteilung der IG Wald innerhalb von drei Monaten ein Bürgerentscheid durchgeführt werden.

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