Sucht man nach „coole Hochzeitslocation“, kommt man in der Region raus

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Eine von mindestens 30 Hochzeiten, die aktuell pro Jahr auf dem Lechfloß in Lechbruck zelebriert werden. Die 2800 Einwohner-Gemeinde ist damit der Hochzeits-Hotspot im Schongauer Land. © Rebekka Weihele

Lechbrucks Bürgermeister Werner Moll hat einen neuen „Nebenjob“: Weil die Floß-Hochzeiten im Flößerdorf boomen, ist er an den Wochenenden quasi im Trau-Dauereinsatz. Die Ehepaare kommen aus ganz Deutschland.

Lechbruck – Als die Gemeinde Lechbruck entschied, neben den regulären Floßfahrten auch noch Hochzeiten auf dem Lechfloß anzubieten, da hatte man im Rathaus noch keinen blassen Schimmer davon, welche Dimensionen das Ganze irgendwann annehmen sollte. „Die Hochzeiten laufen ohne Ende.“ Mindestens 30 Mal im Jahr rückt Bürgermeister Werner Moll aktuell zum Trauen auf dem Lech aus – Tendenz steigend.

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Sie kommen aus München, Frankfurt und Aschaffenburg: Die Paare, die sich nichts sehnlicher wünschen, als sich auf dem Lechbrucker Floß und dem Lech das Ja-Wort zu geben und die ewige Treue zu schwören. Wie das kommt, dass sich ausgerechnet das Lechbrucker Floß zum Trauungsschlager entwickelt, das hat Bürgermeister Moll längst herausgefunden. Gibt man bei der Internet-Suchmaschine „Google“ das Schlagwort „coole Hochzeitslocation“ ein, dann wird das Lechbrucker Floß im Ranking als Top-Tipp für Verliebte ganz oben gelistet.

Besonders romantisch

„Wir liegen sogar noch vor der Zugspitzbahn“, sagt Moll erfreut. Auf dem Weg zum Gipfel des höchsten Berges Deutschlands kann man sich sozusagen auf dem „Gipfel der Liebe in einer Gondel“ das Ja-Wort geben. Tatsächlich scheint das Floß so manchem noch romantischer zu sein.

Seinen Platz hat der Gemeindechef bei einer Trauung immer ganz vorne auf dem Floß, gemeinsam mit dem Brautpaar vor ihm. An den Biertischgarnituren, die zwecks der Sicht ein bisschen schräg gestellt werden, sitzen dann die gerührten Gäste, die die Zeremonie auf dem Wasser verfolgen und manchmal – wenn keine andere Floßfahrt im Anschluss ansteht – sogar auf dem Floß weiterfeiern können.

Eigentlich schlechte Symbolik

Gehen die „normalen“ Gästefahrten auf dem Lech-Stausee flussaufwärts bis zur „ersten Quetschfalte der Alpen“, so Moll, so geht es mit dem Hochzeitspaar und der Hochzeitsgesellschaft bei der Trauung mit dem Floß abwärts. Zumindest, was die Fließrichtung anbelangt.

„Eigentlich eine schlechte Symbolik“, räumt Moll schmunzelnd ein. Doch das Ganze hat durchaus seinen Grund: Findet die Trauung an der falschen Stelle im Wasser statt und nicht explizit auf Lechbrucker Flur, dann wäre die ganze Hochzeit ungültig. Für Frisch-Vermählte freilich so gar keine erstrebenswerte Sache.

Ankern an genau der richtigen Stelle

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Deshalb achten die Floßführer und Bürgermeister Moll bei den Floß-Hochzeiten ganz genau darauf, dass die Zeremonie nicht nur feierlich, sondern auch genau an der richtigen Stelle im Lech vollzogen wird: Vom Bootshafen aus geht es mit dem Floß in Richtung Campingplatz.

Dort geht es an die „ominöse Stelle“ zu Beginn des Campingplatzes, an der die Lechbrucker Gemeindegrenze höchst offiziell ein bisschen in den Lech㈠stausee hineinragt. Das Floß geht dort vor Anker – und schwebt damit offiziell im Wasser, befindet sich dabei aber zugleich auf Lechbrucker Flur.

Viele Bilder in den sozialen Medien

Und so kommt es dann, dass in den sozialen Medien viele Bilder von Trauungen auf dem Lechbrucker Lechfloß kursieren. Sie zeigen glückliche Paare, die immer genau an dieser einen Stelle des Lechstausees für immer vereint werden. Momentan ist Lechbruck damit der Hochzeits-Hotspot Nummer eins im Schongauer Land.

Die Heimatzeitungen im Landkreis Weilheim-Schongau sind unter „merkur_wm_sog“ auf Instagram vertreten.

Eine Chance, die man sich in der Lechstadt Schongau bislang entgehen lässt. Die Verwaltung im Rathaus und Schongaus Bürgermeister Falk Sluyterman sehen bislang „zu viele organisatorische Hürden“ für Hochzeiten auf dem Lechfloß in Schongau. Sluyterman verweist weiter auf die strengen Auflagen in Sachen Naturschutz am Lech. Was man in Lechbruck längst hinbekommen hat, das könnte in Schongau noch eine „Never-ending-Story“ werden.

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