Anwohner legt Blühstreifen an B 23 an – Nun ist davon nichts mehr übrig
Eigentlich wollte Horst Otyepka den Bereich neben der Straße nur etwas aufhübschen und den Insekten etwas Gutes tun, als er einen Blühstreifen an der B 23 bei Rottenbuch aussäte. Doch die Blümchen sollten nicht lange stehen.
Rottenbuch – Die bunten Blühstreifen an den Straßenrändern in Peiting, die im Sommer immer so nett anzusehen sind, haben es Horst Otyepka angetan. Der Rottenbucher findet, dass solche Bepflanzungen den Menschen eine Freude machen. Und gut für die Insektenwelt sind solche kleinen Lebensräume ja allemal. Also beschloss er, im Bereich des Krummengrabens an der B 23, wo Otyepka wohnt, auch einen Blühstreifen auszusäen – nach Peitinger Vorbild. „Zwischen Radlweg und Bushaltestelle haben wir ein Blumenbeet angelegt“, erzählt der Rottenbucher von der Aktion, die er schon zum zweiten Mal angegangen war.
Inzwischen ist von den bunten Blümchen, die dort wuchsen, aber nichts mehr zu sehen. Ein Mitarbeiter des Staatlichen Bauamts hat ihnen den Garaus gemacht, als er vergangene Woche mit der Mähmaschine unterwegs war und an der B 23 die Grünpflegearbeiten ausführte. „Der Kollege hat ganze Arbeit geleistet“, sagt Otyepka kopfschüttelnd über das Ergebnis. „Er hat das wohl nicht als Blumenbeet erkannt.“ Der Rottenbucher findet es schlichtweg „schade“, dass es so gekommen ist. Immerhin hatte er den Blühstreifen schon im vergangenen Jahr angelegt, „aber da hat man den Streifen gelassen“.
Staatliches Bauamt versichert: „Man kann immer mit uns sprechen“
Wie Nadine Heiß vom Staatlichen Bauamt auf Nachfrage erklärt, habe der Mitarbeiter nicht auf die Blumen geachtet, als er an der B 23 mit dem Mäher zu Gange war. „Er war auf die Verkehrssicherheit und seine Arbeit fokussiert“, betont sie. Da der Blühstreifen aber „ungefragt auf fremden Grund“ angelegt und entsprechend nicht im Mähkonzept des Staatlichen Bauamts hinterlegt gewesen sei, hätte der Kollege auch keinen Anlass gehabt, auf die Bepflanzung zu achten.
Laut Heiß wäre die Sache wohl anders ausgegangen, wenn sich Otyepka vorab an das Amt gewandt und wegen der Bepflanzung gefragt hätte. „Er hat vorher nie Kontakt aufgenommen, aber auf unseren Flächen ausgesät.“
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Ob Otyepka im nächsten Jahr noch einen Anlauf startet und einen neuen Blühstreifen anlegt, ist fraglich. Das Staatlichen Bauamt versichert jedenfalls: „Man kann immer mit uns sprechen, und mit einer gewissen Kommunikation sind auch gewisse Dinge möglich.“ Mensch und Natur würden sich über die bunte Wiese auf jeden Fall freuen.