Tausende Touristen: Forderung nach mehr Toiletten am Walchensee
Bei schönem Wetter ist der Walchensee ein Mega-Ausflugsziel. Anwohner kritisieren immer wieder, dass es viel zu wenig öffentliche Toiletten gibt. Bürgermeister Jens Müller will nun ein Gespräch mit der Nachbargemeinde Jachenau suchen.
Kochel am See - Fragen zu ganz unterschiedlichen Themen stellten die Kochlerinnen und Kochler Rathauschef Jens Müller bei der Bürgerversammlung am Donnerstag. Ein Thema, das im Ortsteil Ried immer wieder diskutiert wird, ist der Verkehr. Man könne weder einen Fußgängerüberweg noch eine Ampel aufstellen, sagte Müller auf die schriftliche Anfrage eines Bürgers. Die Entscheidung hätten Polizei und Landratsamt gefällt, weil man in dem Ortsteil nicht mehr als 50 Querungen über die B11 verzeichne. Was man aber verbessern konnte, sagte Müller, sei die Beleuchtung, und zwar durch Lampen an einem Verkaufswagen am ehemaligen Gasthof Rabenkopf. Müller dankte dessen Besitzer ausdrücklich, dass er das an dem Wagen zugelassen habe. Die Geschwindigkeit auf der B11 dürfe man in Ried nicht auf Tempo 30 drosseln, „auch wenn ich ein großer Fan von Tempo-30-Zonen bin“, sagte Müller. Diese könne er sich in anderen Bereichen im Dorf vorstellen. „Ich wünsche mir, dass das bei uns in der Verwaltung vorangetrieben wird.“
Raser am Kesselberg: Messanlage an der B11?
In einer anderen schriftlichen Anfrage erkundigte sich eine Bürgerin nach einer Geschwindigkeitsmessanlage auf Höhe des Hotels „Grauer Bär“ am Kochelseeufer Richtung Kesselberg. Gelegentlich stehe dort ein Radargerät vom Zweckverband Kommunale Dienste Oberland, sagte Müller. Man werde die Idee zur Aufstellung einer Messanlage, die Autofahrer auf ihre Geschwindigkeit hinweist, im Gemeinderat aufgreifen, versprach Müller.

Leinenpflicht für Hunde
In einer weiteren schriftlichen Anfrage erkundigte sich eine Person nach der Leinenpflicht für Hunde, und zwar ausgehend von der Berichterstattung in unserer Zeitung über die Neuentwicklung in Bad Heilbrunn. Da könne man keine Parallele zu Kochel ziehen, sagte Müller. „Wir haben bereits eine aktuelle Satzung, nach der Hunde ab 50 Zentimeter Schulterhöhe angeleint werden müssen.“
Walchensee: An dieser Stelle sollte eine Toilette stehen
Aus Walchensee meldete sich Benedikt Bartl zu Wort. Dort sollte eine Urnenwand am Friedhof errichtet werden, weil immer mehr Menschen diese Bestattungsform wünschten. Müller will sich dem Thema annehmen. Das gilt auch für eine weitere Sache, die Karl Asenstorfer aus Urfeld vortrug. Er monierte, dass es auf dem Wanderweg zwischen Urfeld und Sachenbach keine Toiletten für Ausflügler gebe. Die einzige Stelle, an der dies sinnvoll sei, befinde sich auf Jachenauer Flur. „Auf Dauer ist die Situation ohne Toilette kein Zustand“, sagte Asenstorfer. Müller will jetzt mit der Nachbargemeinde sprechen.
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Zuvor hatte der Bürgermeister in seinem Rechenschaftsbericht einige Projekte für Kochel vorgestellt, die er anpacken möchte. Angelica Dullinger, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, vermisste dabei das Thema Kanalerneuerung. „Das machen wir auch“, sagte Müller. Es sei allerdings „eine Pflichtaufgabe und keine Kür“.
Was tut Kochel für die Energiewende?
Eine Anfrage zur Energiewende war von Jennifer Witte gekommen. Sie wollte schriftlich wissen, was Kochel für die Klimaneutralität tue. Müller berichtete von der „Energiekarawane“, einem Gemeinschaftsprojekt der Energiewende Oberland, des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen und der Verbraucherzentrale Bayern im Herbst (wir berichteten) und von Photovoltaik-Dächern in der Gemeinde, auch auf der neuen Rettungsstation.
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Zum Schluss kam die ehemalige SPD-Gemeinderätin Monika Hoffmann-Sailer auf die bevorstehende Bundestagswahl zu sprechen. Sie erkundigte sich, ob Briefwähler bei der Abholung der Unterlagen im Rathaus die Möglichkeit bekommen könnten, gleich vor Ort zu wählen, weil man ja mit Problemen bei der Briefzustellung rechne. Rathaus-Geschäftsführerin Nicole Lutterer bejahte dies: „Das gibt es schon bei jeder Wahl.“ Bislang seien 1250 Anträge auf Briefwahl eingegangen.