Freising trauert um Franz Xaver Huber: Der Pfarrer, der Lerchenfeld geprägt hat
Franz Xaver Huber ist tot. Der Geistliche Rat, der von 1970 an für viele Jahrzehnte in Lerchenfeld als Stadtpfarrer und dann als Dekan wirkte, hat am Freitag für immer seine Augen geschlossen.
Freising – Freising trauert um einen Geistlichen, der in der Domstadt Spuren hinterlässt: Franz Xaver Huber ist tot. Er starb am Freitag im Alter von 89 Jahren. 1960 wurde Franz Xaver Huber, der aus der Nähe von Mühldorf am Inn stammt und in Freising dann sein Philosophikum und Theologikum abgelegt hat, von Joseph Kardinal Wendel im Mariendom zum Priester geweiht, hat also vor drei Jahren im Alter von 86 Jahren sein Diamantenes Priesterjubiläum feiern können.
Nach der Priesterweihe war Franz Xaver Huber vor allem in der Jugendarbeit tätig. Zuerst wirkte er als Kaplan in Taufkirchen, danach in Neustift. Huber wirkte dort als Kaplan von 1964 bis 1970. An die Zeit als Kaplan konnte sich der Ruhestandspfarrer im Gespräch zu seinem Diamantenen Priesterjubiläum noch gut erinnern: Die Jugend für die kirchliche Arbeit zu begeistern, sei damals sein Anliegen gewesen.
Jugendarbeit war seine anfangs Passion
Es wurde gemeinsam gebastelt, gespielt und gefeiert. In der kurzen Zeit schaffte er es, sich als Kreisjugendringvorsitzender für die Interessen der Jugend einzusetzen. Seit 1970, als er dann zum Stadtpfarrer in Lerchenfeld berufen wurde, musste er sich auf andere Themen konzentrieren.
Nicht nur, dass sich Pfarrgemeinde und ihr neuer Pfarrer erst einmal aneinander gewöhnen mussten – von der Diözese hatte Franz Xaver Huber auch den Auftrag, ein neues Pfarrzentrum mit Kirche und Pfarrheim im heute größten Freisinger Stadtteil zu bauen. Es war eine der größten Herausforderungen, denen sich Franz Xaver Huber während seines Wirkens in Lerchenfeld stellen musste. „Es war mir von Anfang an klar, dass in Lerchenfeld eine größere Kirche gebaut werden musste“, hat der Geistliche Rat wenige Jahre vor seinem Tod auf diese Zeit zurückgeblickt.
In Lerchenfeld kamen neue Aufgaben auf ihn zu
Die Eingewöhnung des neuen Pfarrherrn ging relativ rasch, bald startete der Architektenwettbewerb für die neue Pfarrkirche St. Lantpert. „Sehr viele Lerchenfelder wollten ihre alte Kirche behalten“, hat sich Huber in einem Gespräch mit dem FT einmal an diese bewegte Zeit erinnert. Unterschriftenaktionen gegen die neue Kirche seien gestartet worden. Letztendlich aber sei der alte Kirchenbau, der unter der Ägide von Pfarrer Franz 1937 errichtet worden war, abgerissen worden.
„Im Nachhinein hat sich alles wieder eingependelt“, konnte der Pfarrer im Ruhestand auf diese Zeiten zurückblicken. Kindergartengebäude und das jetzige Pfarrheim wurden gebaut, die Lerchenfelder Pfarrbücherei in einem Anbau an der Kirche eingerichtet. Und: Der frei stehende Kirchturm, der „Campanile“, ist inzwischen zu einem Wahrzeichen Lerchenfelds geworden.
Huber war aber nicht nur Seelsorger und Bauherr, er wurde auch als unternehmungslustiger und kundiger Reisebegleiter geschätzt. Mit seiner Pfarrei unternahm er viele Ausflüge zu besonderen Kirchen und Kunstschätzen in der Region. Bis zu seinem Lebensende verfolgte der Geistliche, der in den letzten Jahren auf dem Domberg wohnte, das Geschehen in der Kirchengemeinde mit wachem Interesse. Sein Gesundheitszustand hatte es ihm noch bis vor Kurzem erlaubt, Messen in den Filialkirchen in Haindlfing, Tüntenhausen und Marzling zu zelebrieren.
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Das letzte Geleit
Am Donnerstag, 25. Januar, findet um 18 Uhr in St. Lantpert die Totenvesper für Franz Xaver Huber statt, am Freitag, 26. Januar, um 11 Uhr das Requiem im Mariendom mit anschließender Beerdigung auf dem Domfriedhof.