„Zum Weinen zumute“: Au sagt Straßenfest zur 675-Jahr-Feier wegen schlechter Wetterprognose ab

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Regen, Wind und kalte Temperaturen werden für das Wochenende vorhergesagt. Schlechte Rahmenbedingungen für ein Fest im Freien. Symbolbild © picture alliance / dpa

Nach über einem Jahr Vorbereitung kam am Mittwoch die Absage: Wegen der schlechten Wettervorhersage findet das Straßenfest zur 675-Jahr-Feier im Markt Au nicht statt. Aber aufgeschoben soll nicht aufgehoben sein.

Au/Hallertau – Die Enttäuschung ist Bürgermeister Hans Sailer anzuhören. „Über ein Jahr lang haben wir das Ganze vorbereitet.“ Am Mittwochmittag schließlich musste eine Entscheidung gefällt werden: Das Festprogramm zur 675-Jahr-Feier am Samstag und Sonntag in Au wurde abgesagt. Zu schlecht ist die Wettervorhersage. „Da steckst nicht drin“, sagt der Rathauschef.

Bei der Besprechung des Sicherheitskonzepts mit BRK, Feuerwehr und Polizei habe man am Mittwoch auch die Wettervorhersage für das Wochenende im Blick gehabt, erklärt Sailer. Nach Rücksprache mit der Wetterdienst-Stelle am Flughafen habe man sich letztlich schweren Herzens für die Absage entschieden. „Wo die vorhergesagten Regengüsse genau runtergehen, kann man natürlich noch nicht sagen. Aber die Aussichten sind extrem schlecht, und zwar sowohl was die Nässe als auch die Kälte angeht“, sagt Sailer.

Aufbau hätte am Mittwoch begonnen

Anders als beim Volksfest in Freising war in Au kein Zeltbetrieb geplant. „Und bei einem Festzug wie in Freising gehen die Leute auch bei schlechtem Wetter eher mal eine Stunde hin, um sich das anzuschauen. Aber bei uns hätte sich ja alles eineinhalb Tage auf der Festmeile mit dem Kunsthandwerkermarkt und Programm auf drei Bühnen im Freien abgespielt.“

Die Absage sei keineswegs zu früh gewesen: Am Mittwoch hätte der Aufbau beginnen sollen, die Vereine hätten ihre Waren bestellen müssen. Auch aus finanziellen Gründen sei die Entscheidung notwendig gewesen. Was die Bühnentechnik und die Bands angeht, habe man sich zwar vorab schon abgesichert. „Wir haben in den Verträgen festgehalten, dass wir bei einer wetterbedingten Absage kein Ausfallhonorar zahlen müssen“, erklärt Sailer. Dennoch sei der finanzielle Aufwand nicht zu unterschätzen.

Die historische Münzpräge ist nur eine Attraktion des Kunsthandwerkermarktes, der im September in Au stattfindet.
Doch kein Kunsthandwerkermarkt: Die historische Münzpräge können die Auer wohl erst kommendes Jahr bestaunen. Der Veranstaltung fällt heuer wortwörtlich ins Wasser. © Gemeinde

„Mir ist wirklich ein wenig zum Weinen zumute“, sagt 3. Bürgermeisterin Beatrix Sebald. Der Festausschuss, die Verwaltung, der Bauhof: Alle hätten so viel Zeit, Arbeit und Herzblut in die Vorbereitungen gesteckt. „Daher haben wir die Entscheidung auch nicht leichtfertig getroffen“, betont sie. Aber die ersten Rückmeldungen von Vereinen und Bevölkerung hätten gezeigt, das man richtig gehandelt habe.

„Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, betont Sebald, die mit Vize-Bürgermeister Martin Linseisen den Festausschuss leitet. Die Feierlichkeiten sollen aufs nächste Jahr verschoben werden. Ein Termin stehe noch nicht fest.

Festabend findet trotzdem statt

Auch Alexander Herzog, der die Öffentlichkeitsarbeit für die 675-Jahr-Feierlichkeiten übernommen hat, merkt man den Frust an. „So etwas habe ich in 35 Jahren noch nicht erlebt, dass eine Veranstaltung in dieser Form komplett abgesagt werden muss.“ Allerdings konzentriere man sich nun auf die Programmpunkte, die wetterunabhängig über die Bühne gehen können: Der Ehrenabend am Freitag, 13. September, um 19 Uhr in der Hopfenlandhalle findet statt. Auf Reden wird verzichtet, stattdessen gibt es eine Talkrunde zum Thema „Heimat und Tradition“, Ausschnitte aus dem Holledauer Fidel, ein Schaustück über die Hallertauer Bockerlbahn sowie Musik von der Auer Geigenmusi. Karten gibt es zum symbolischen Preis von 675 Cent noch bis Freitag 12 Uhr im Rathaus oder ab 17.30 Uhr an der Abendkasse.

Der Festgottesdienst am Sonntag wird ebenfalls gefeiert, in der Kirche statt im Freien. Man habe bereits umdisponiert und werde die Verleihung des Marktrechts dort nachspielen, erklärt Sebald. Und noch einen weiteren Programmpunkt hat man kurzfristig verlagert: „Die Uraufführung unseres Jubiläumsmarsches kommt trotzdem zustande. Die Marktkapelle wird ihn im Anschluss an den Gottesdienst spielen.“ Die Hopferzupferführungen der Kolpingfamilie sollen ebenfalls wie geplant durchgeführt werden.

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