Neues Schmuckstück für Echings Heimatmuseum: Neufahrner stiftet handgefertigtes Unikat
Der Echinger Museumskeller ist um ein Exponat reicher: Josef Neumeier aus Neufahrn stiftete einen Modell-Bauernhof, der nicht nur selbst gebaut ist, sondern auch mit einem technischen Hingucker besticht.
Eching – Über viel Publikum im Echinger Museumskeller konnte sich Museumsleiter Klaus Widhopf beim Tag des offenen Denkmals am Sonntag freuen. Wie bereits beim kürzlich veranstalteten Waaghäuslfest war als diesjährige Sonderausstellung dort auch eine chronologische Fotodokumentation von 2009 bis 2023 über das beliebte Dorf-Familien- und Straßenfest rund ums restaurierte Waaghäusl zu sehen. Erstellt wurde sie anlässlich des 15. Geburtstages des instandgesetzten Waaghäusls (postalisch Waagstraße 15 eineinhalb) von Gemeindearchivarin Rebecca Eckl und ihrem Vorgänger Günter Lammel.
87-Jähriger baut besonderes Modell
Daneben beherbergen die Ausstellungsräume unter der Schulturnhalle an der Danziger Straße vor allem die umfangreiche „Gerätesammlung auf dem G’fild“ aus Echings bäuerlicher Vergangenheit. Dazu gesellen sich die von Konrad Hirtenreiter betreute Maischer Heimatecke mit Erinnerungsstücken der donauschwäbischen Ungarndeutschen sowie zahlreiche weitere historische Bilddokumentationen.
„Punktgenau“ konnte am Öffnungstag der Öffentlichkeit offiziell ein attraktiver Neuzugang im Echinger Museum vorgestellt werden: der maßstabsgerechte Modellbau eines Bauernhofs, der mit einer originalgetreuen Dampfdreschmaschine ausgestattet ist. Das museumsreife Unikat stammt aus der Modellbauwerkstatt des Neufahrners Josef Neumeier (87), der das landwirtschaftliche Anschauungsobjekt im Spielzeugformat für die bäuerliche Gerätesammlung als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt hat.
Fünf Jahre lang gedrechselt und gearbeitet
Wie sich der eine oder andere Besucher erinnerte, war der schmucke Liliput-Bauernhof bereits ein thematisch passender Hingucker bei dem einen oder anderen Waaghäuslfest. Das Liebhaberstück zeigt anschaulich, wie in den 1920er und 1930er Jahren und vereinzelt sogar bis nach dem Zweiten Weltkrieg hierzulande auf einem großen Bauernhof gelebt, gearbeitet und gedroschen wurde. Vor etlichen Jahren hatte Neumeier fünf Jahre lang akribisch an der Technik und der figurenreichen Ausstattung gearbeitet, zu dem unter anderem ein Ochsengespann sowie Bauern, Bäuerinnen, Knechte und Mägde gehören. Die Personen wurden aus Lindenholz geschnitzt und von Neumeier mit stilechten Gewändern bekleidet.
Natürlich stand der Erbauer den Museumsgästen am Sonntag Rede und Antwort. „Die Teile habe ich selbst gedrechselt“, erläuterte der passionierte Modellbauer. Entsprechend beeindruckt waren die Besucher, die die sorgfältige Ausführung und Detailtreue bestaunten. Und der ehemalige Archivpfleger Lammel hoffte: „Vielleicht bekommen wir die Dampfmaschine sogar für den Museumstag im Frühjahr wieder zum Laufen.“