Ein Herz für Pfoten: Erste Erfolge gegen die Verwahrlosung
Das Elend der Straßenhunde und -katzen auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki hat es Lisa Pektas angetan. Die Miesbacherin engagiert sich seit 2021 dafür, die unkontrollierte Vermehrung der Tiere dort einzudämmen. Eine schwierige Mission, aber es gibt erste Durchbrüche und kleine Erfolge.
Miesbach – Während viele die Herbstferien genutzt haben, um sich zu erholen, hat Lisa Pektas hart gearbeitet – und zwar dort, wo andere gerne Urlaub machen. In Griechenland, auf der Halbinsel Chalkidiki im Bereich von Sithonia, setzte sich die Vorsitzende des Tierschutzvereins „Ein Herz für Pfoten“ aus Miesbach für aktiven Tierschutz vor Ort ein. Und das bedeutet: streunende Katzen und Hunde einfangen, sie von qualifizierten Tierärzten kastrieren zu lassen und nach mehrtägiger Beobachtung wieder auszusetzen.
Allein schon das Einfangen sei extrem aufwendig, wie die 29-Jährige erzählt. Meist werde mit Betäubungspfeilen oder einer entsprechenden Paste gearbeitet. Doch bei Streunern ist Regelmäßigkeit keine verlässliche Komponente. „Man will bestimmte Tiere an einem Ort einfangen, und dann sind sie diesmal gar nicht da“, erklärt Pektas das Dilemma.
Hinzu kommen die weiten Wege, lange Fahrzeiten und „langsam mahlende Mühlen“, wie sie es nennt. Denn bei ihrer Arbeit ist sie von Tierärzten, Fängern und Gemeindeverwaltungen abhängig. Dennoch sei dies alternativlos. „Kastration“, sagt Pektas, „ist der einzige Weg.“
„Einiges erreicht“
Fünf Tage Engagement in den Herbstferien sei eigentlich ein Witz, weiß die Miesbacherin, „aber wir haben trotzdem einiges erreicht“. Zumal die Akzeptanz der Arbeit der Tierschützer auf Chalkidiki langsam wächst. Denn die streunenden Hunde seien durchaus ein Störfaktor in der Tourismusregion, sagt Pektas. Bellen am Strand, Beißereien nahe von Menschengruppen oder gar Kinderspielplätzen sorgten für Unruhe. „Es ist zwar in all den Jahren noch nie etwas passiert, aber die Angst ist vorhanden. Das verbessert wiederum unsere Akzeptanz.“
Dies gilt auch für die Hotels, wo die Hunde, wenn sie Beschwerden verursachen, ebenfalls ein Thema sind. Entsprechend werde auch der Kontakt zu den Hotels besser, weil diese den Nutzen der engagierten Helfer erkennen.
Neue Aktion geplant
Für das neue Jahr hat der Verein eine Kastrationsaktion geplant. „Ein deutscher Tierarzt hilft uns dabei“, erzählt Pektas. Alles ehrenamtlich natürlich, „aber wir brauchen dazu sterile Räume“. Dafür brauche es auch Spenden, um das dafür nötige Material und die Unterstützung weiterer Helfer bezahlen zu können. Nicht zu vergessen die Nachsorge bei den operierten Tieren. Aufklären, Unterstützer vor Ort finden – das wird auch 2024 das große Ziel sein, um die Situation der Straßenhunde und -katzen zu verbessern. Dafür sind Mitstreiter und sonstige Hilfe gerne willkommen.
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Weitere Infos zum Verein „Ein Herz für Pfoten“ gibt es online auf einherz-fuerpfoten.de.
ddy