75 Jahre TuS Geretsried: Gründungsmitglied Margarethe Buchwieser erinnert sich
Der TuS Geretsried blickt auf 75 Jahre zurück. Gründungsmitglied Margarethe Buchwieser teilt ihre lebendigen Erinnerungen. Ihre Erzählungen vermitteln einen Einblick in die Anfänge und Entwicklung des Vereins.
Geretsried – Heuer wird der TuS Geretsried 75 Jahre alt. In unserer neuen Serie blicken wir auf besondere Momente zurück und sprechen mit wichtigen Persönlichkeiten aus der Vereinsgeschichte. Unter dem Titel „75 Jahre TuS Geretsried“ erscheint die Serie in loser Reihenfolge.
1949 wurde der Sportverein aus der Taufe gehoben
Auf ein Dreivierteljahrhundert blickt der TuS in diesen Jahr zurück. Er ist damit älter als die Gemeinde Geretsried, die 1950 gegründet wurde. 30 sportbegeisterte Personen schlossen sich zusammen und hoben den Sportverein 1949 aus der Taufe. Eine von ihnen ist Margarethe Buchwieser. Im Gespräch mit unserer Zeitung erinnert sich die 95-Jährige an die nicht nur einfachen Anfänge des Vereins.

„Ende März 1949 haben sich ein paar Fußballbegeisterte auf Initiative von Friseur Grieser im Gasthaus Tschannerl getroffen“, erzählt Buchwieser, als wir sie in ihrer Wohnung in Geretsried besuchen. „Sie wollten unbedingt einen Verein gründen.“ Wenig später war es so weit: Am 12. April taten sich 30 Leute zusammen, unter ihnen Buchwieser und ihr Bruder: Der TuS Geretsried war geboren. „Von den Gründungsmitgliedern waren fünf Mädchen“, erzählt die Geretsriederin. Bei diesem Festakt wurde entschieden, dass Kurt Feuser der Vorsitzende sein soll. Er verunglückte im März 1953 tödlich, 1954 wurde Hans Adamek zum neuen Vorsitzenden gewählt.
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Neben Fußball sollte es beim TuS auch andere Sportarten geben
Obwohl die Gründungsmitglieder allesamt große Fußballfans waren, legten sie gleich fest, dass neben Fußball auch andere Sportarten beim TuS angeboten werden sollen. Dennoch: Mit dem Fußball ging es erst einmal los. „Wir haben vom Bauer Orterer eine Wiese zugeteilt bekommen“, berichtet Buchwieser. Dort trainierten die Fußballer – und deren Leistung konnte sich sehen lassen: Schon zwei Jahre nach der Gründung feierten sie die Meisterschaft in der C-Klasse, erinnert sich die Geretsriederin.
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Buchwieser war selbst viele Jahre sportlich aktiv. Die Seniorin erzählt, dass sie schon in jungen Jahren in ihrer Heimatregion Zips in der heutigen Slowakei als Läuferin aktiv war. Sportlich blieb die Seniorin auch bis ins hohe Alter. „Mit 80 bin ich noch Ski gefahren“, erzählt sie. Die Liebe zum Sport liegt untrüglich in der Familie: Buchwiesers Enkel und Urenkel sind beim Eishockey aktiv.
Buchwieser spielte beim TuS Handball
Als Buchwieser 1945 nach Bayern und schließlich nach Geretsried kam, fing die junge Frau an, beim TuS Sporteln zu treiben. „Wir Mädchen wurden immer mehr. Erst sind wir nur gelaufen, aber dann haben wir Handball gespielt.“ Am 1. Februar 1952 gründete sich eine Handball-Abteilung. „Wir haben das Zuspiel und Tore werfen geübt. Später bekamen wir dann einen Trainer.“ Ab da wurden auch Spiele ausgetragen. „Gegen Wolfratshausen war es immer etwas Besonderes“, sagt Buchwieser und lacht. Denn daran hat sich bis heute nichts geändert. Aber auch gegen Straßlach, Starnberg und Schliersee haben die Geretsrieder Handballerinen gespielt und sind viel herumgekommen. „Ob wir gewonnen oder verloren haben, das weiß ich nicht mehr.“ Die 95-Jährige erinnert sich aber an eine Mannschaftskameradin, „die hat die meisten Tore gemacht. Leider ist sie dann nach Amerika gegangen, danach ging es ein bisschen bergab mit dem Handball.“
Als Buchwieser heiratete und 1954 nach Wolfratshausen zog, blieb sie dem TuS trotzdem treu. „Meine Eltern haben in der Tattenkofener Straße gewohnt. Sonntags bin ich immer zu meiner Mutter gefahren und habe mir das Fußballspiel der Herren angeschaut.“
Interesse am Verein war von Anfang an groß
Das Interesse am TuS war laut Buchwieser von Anfang an groß. Turnen und Schach waren die ersten Sportarten, die zwei Jahre nach der Gründung dazukamen. 1952 Handball, 1958 Tischtennis. Auch das spielte Buchwieser. „Ich erinnere mich noch an eine Spielerin, gegen die hatte ich keine Möglichkeit zu gewinnen“, sagt sie und lacht. Handball hat ihr da schon mehr Spaß gemacht, gibt sie zu. Und was ist ihre schönste Erinnerung an den TuS? „Das Zusammensein mit den anderen Mädchen, das war das Schönste!“
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Wenn die 95-Jährige heute auf die Anfänge des Sportvereins zurückblickt, kann sie kaum glauben, wie er sich entwickelt hat. „Das waren nur ein paar Hanserl, die den Verein gegründet haben. Heute ist er schon enorm groß, und es gibt wahnsinnig viele Abteilungen!“ Aber wie heißt es bekanntlich? „Aller Anfang ist schwer“, das weiß auch Buchwieser. Was sie dem Verein für die Zukunft wünscht? „Dass sie viele Siege erreichen. Egal, in welcher Abteilung.“
zusätzliche Quelle: Heimatbuch „Geretsried – eine Doppelschwaige wird Stadt“
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