Umstrittene Durchfahrt: US-Zerstörer fordert chinesische Gebietsansprüche heraus

Ein US-Zerstörer führte kürzlich im Südchinesischen Meer eine Operation zur "Wahrung der Freiheit der Schifffahrt" durch und stellte damit die territorialen Ansprüche Chinas und anderer Länder infrage, berichtet "Newsweek". Laut US-Angaben war das Ziel der Operation, die von China, Taiwan und Vietnam auferlegten Durchfahrtsbeschränkungen anzufechten. Die Aktion konzentrierte sich auf die Spratly-Inseln, die neben den drei genannten Ländern auch von den Philippinen, Malaysia und Brunei beansprucht werden. 

Im Südchinesischen Meer überschneiden sich Chinas Souveränitätsansprüche mit denen anderer Länder. Um die rechtmäßige Nutzung des Meeres und des internationalen Luftraums zu gewährleisten, einschließlich der Rechte auf freie Schifffahrt und Überflüge, hält die US-amerikanische Marine laut "Newsweek" ihre Präsenz in der Region aufrecht.

US-Marine: Zerstörer macht seine Rechte geltend

Am 12. Mai machte die USS Dewey, ein Zerstörer der US-Seventh Fleet, ihre Navigationsrechte und -freiheiten nahe den Spratly-Inseln geltend. Die Navy erklärte, dass die Operation die von den oben genannten Ländern verhängten Beschränkungen herausgefordert und damit die völkerrechtlich anerkannten Freiheiten der friedlichen Durchreise durchgesetzt hat. Anschließend verließ die USS Dewey das Gebiet und setzte ihre Fahrt im Südchinesischen Meer fort.

Mischief-Riff, Spratly-Inseln
Das Mischief-Riff, ein Atoll der Spratly-Inseln, das von mehreren Staaten beansprucht wird. Satellite Image (c) 2022 Maxar Technologies.

Die US-Flotte stellte klar, dass ihre Militärschiffe und -flugzeuge regelmäßig mit ausländischen Streitkräften im Indo-Pazifik interagieren. Alle Interaktionen entsprächen dem internationalen Standard und beeinträchtigten die Operation nicht. Das Pentagon stellte fest, dass "übermäßige maritime Ansprüche mit dem internationalen Recht nicht vereinbar sind". Solche Ansprüche stellten demnach eine Bedrohung für die globale Mobilität und den Handel dar und würden die "regelbasierte internationale Ordnung" gefährden.

Chinesische Reaktion noch offen

Bei einer ähnlichen Operation der US-Marine im Jahr 2022 zeigte sich die chinesische Seite laut "CNN" verärgert und warnte die USA, die "Hoheitsgewässer" Chinas zu verlassen. Dieses Mal reagierte die chinesische Regierung nicht direkt auf die Operation. Am Sonntag wurde jedoch erklärt, dass es "im Südchinesischen Meer nie ein Problem in Bezug auf die Freiheit von Navigation und Überflug gegeben hat", berichtet "Newsweek". China strebe an, durch Dialog und Konsultation Differenzen zu lösen, während es seine territoriale Souveränität und maritime Rechte schütze. Es bleibt offen, ob China militärisch auf die US-Navigationsoperation reagieren wird.