Australien fordert China auf, die Gründe für seine massive Aufrüstung zu erklären. Der australische Verteidigungsminister Richard Marles bezeichnet diese als größte konventionelle Aufrüstung seit dem Zweiten Weltkrieg. Laut „Independent“ sorgt Chinas plötzlicher Ausbau seiner militärischen Fähigkeiten ohne klare strategische Absichten für Besorgnis. Marles erwartet von China mehr „strategische Transparenz“ und ruft dazu auf, dem Vorbild von Australien zu folgen und Verteidigungsstrategien öffentlich zugänglich zu machen.
Chinas Verhalten "verantwortungslos und rücksichtslos"
Laut „Independent“ äußert sich Marles auch zu einer kürzlich abgehaltenen chinesischen Militärübung nahe Australien, die als störend empfunden wurde. Er betonte, dass die Übung zwar nicht rechtswidrig, aber dennoch bedenklich war. Die Übung mit drei Kriegsschiffen in der Tasmansee hatte zu Flugumleitungen zwischen Australien und Neuseeland geführt.
In einem weiteren Interview kritisierte auch der philippinische Verteidigungsminister Gilberto Teodoro Jr. China scharf und beschrieb dessen Verhalten im Südchinesischen Meer als "absolut verantwortungslos und rücksichtslos". Laut „BBC“ beklagen die Philippinen wiederholt aggressive und gewaltsame Aktionen der chinesischen Küstenwache. Teodoro betonte, dass der Erhalt der internationalen Ordnung essenziell sei und Europa und die USA weiterhin eine Führungsrolle einnehmen sollten, um diese zu sichern.
China bezeichnet Kritik als "Provokation"
Auf einem Sicherheitsgipfel, dem Shangri-la Dialogue, der üblicherweise von den USA und China dominiert wird, blieb China dieses Jahr zurückhaltender. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron warb laut „BBC“ für ein europäisches Bündnis als neuen Partner für Asien und verglich die Verteidigung Taiwans mit der Verteidigung der Ukraine. China kritisierte diesen Vergleich als „inakzeptabel“, da die Taiwan-Frage eine ausschließlich innerchinesische Angelegenheit sei. China beansprucht Taiwan als eigenes Territorium und schließt nicht aus, die Insel eines Tages mit Gewalt zu erobern.
Auch der US-Verteidigungsminister Pete Hegseth warnte laut „Independent“, dass ein Angriff Chinas auf Taiwan "unmittelbar bevorstehend" sei und China mittlerweile als "hegemoniale Macht" in der Region agiere. Laut „Independent“ wies China diese Aussagen scharf zurück und betrachtet nur die USA als eine wahre hegemoniale Macht. China beschuldigte die USA immer wieder, Frieden und Stabilität im Asien-Pazifik zu untergraben und kritisiert die Rede von Hegseth als "Provokation".