Israels Wunderwaffe im Nahost-Krieg: Deutsche Fregatte fängt Iran-Raketen ab

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Mit deutscher Technik wehrt Israel iranische Drohnen ab. Das Abwehrsystem „Barak Magen“ zeigt seine Stärke. Waffenexporte nach Israel sind umstritten.

Tel Aviv – Erstmals hat Israels Marine ein neues Luftabwehrsystem zur Abwehr von iranischen Drohnen eingesetzt – installiert auf einer Korvette, die aus Deutschland geliefert wurde. Laut einer Mitteilung der Armee habe Israel in der Nacht insgesamt acht unbemannte Flugkörper, die aus dem Iran gestartet worden waren, mit Raketenbooten abgefangen.

Dabei sei erstmals das israelische Abwehrsystem „Barak Magen“ zum Einsatz gekommen. Das System ist auf einem Raketenboot der Klasse Saar-6 installiert und ist in der Lage, unterschiedliche Bedrohungen wie Drohnen und Marschflugkörper abzuwehren.

Deutsche Technik, israelische Aufrüstung: Deutsche Boote als „strategische Verstärker“ für Israel

Die israelische Marine erhielt in den vergangenen Jahren vier Korvetten der Saar-6-Klasse, die beim deutschen Unternehmen ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) bestellt wurden. Das letzte dieser etwa 90 Meter langen und 13 Meter breiten Schiffe traf 2021 im Hafen von Haifa ein. Die Radar- und Waffentechnik wird von Israel selbst aufgerüstet.

Laut Armeeangaben operieren die Raketenboote weiterhin gemeinsam mit der Luftwaffe in sämtlichen Einsatzgebieten und tragen als „strategischer Verstärker“ zum Schutz des israelischen Luftraums bei. Vizekanzler Lars Klingbeil hält es für möglich, dass Deutschland Israel im Kampf gegen den Iran auch weiterhin mit Waffenlieferungen unterstützt, wie er im ZDF sagte. Er halte es aber auch für richtig zu prüfen, ob die israelischen Angriffe vom Völkerrecht gedeckt seien.

Deutsche Waffenexporte nach Israel: Das Kriegsschiff der Saar-6-Klasse. ©  IMAGO / Jens Koehler

Konflikt mit dem Iran: Neue Komponente in Debatte um deutsche Waffenexporte nach Israel

Deutschland stand als einer der wichtigsten Waffenlieferanten von Israel zuletzt zunehmend in der Kritik, da die Waffen womöglich für das israelische Vorgehen im Gazastreifen genutzt wurden. Laut Angaben der Bundesregierung soll Deutschland seit dem 7. Oktober 2023 Waffenexporte nach Israel im Wert von 485 Millionen Euro genehmigt haben.

Eine Reihe von Organisationen, darunter das European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) stellten sich gegen deutsche Waffenexporte nach Israel. Eine kürzliche Umfrage zeigte jedoch, dass eine Mehrheit der Deutschen für beschränkte Waffenexporte nach Israel ist. Mit einem womöglich eskalierenden Konflikt zwischen dem Iran und Israel kommt eine neue Entscheidungskomponente ins Spiel. (lismah/dpa)

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