Ampel-Aus droht: Krisentreffen im Kanzleramt mit Scholz – Lindner eingetroffen

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Ampel-Aus droht: Lindner bei Krisentreffen im Kanzleramt mit Scholz – kein „Ultimatum“

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Olaf Scholz bittet nach diversen Krisen Habeck und Lindner zum Gespräch. Die Spannungen in der Ampel-Koalition nehmen zu.

Update vom 3. November, 21.19 Uhr: Vor dem Krisentreffen im Kanzleramt hat Finanzminister Christian Lindner im ZDF seine Vorschläge zur „Wirtschaftswende“ verteidigt und erklärt, kein Ultimatum stellen zu wollen. Linder erklärte: „Diese jetzige Situation mit unterschiedlichen Konzepten, Gesprächen des Kanzlers, Papieren von Herrn Habeck, Vorschlägen von meiner Seite, da kann ich den Bürgerinnen und Bürgern versprechen, diese Situation, die werden wir schnellstmöglich klären.“

Auf die Frage, ob er die Koalition mit SPD und Grünen beenden wolle, wenn es bis zu der für den 14. November geplanten Bereinigungssitzung zum Haushalt 2025 keine Einigung gebe, antwortete Lindner, er werde sich nicht dazu verleiten lassen, ein Ultimatum zu formulieren. Er habe einen Vorschlag gemacht, „wie wir unser Land auf einen Wachstumskurs führen“. Das erklärte der Finanzminister zum drohenden Ampel-Aus. 

Linder zu Krisentreffen im Kanzleramt eingetroffen – Beratungen über Regierungskrise

Update vom 3. November, 20.06 Uhr: Nach den Beratungen zwischen SPD-Bundeskanzler Olaf Scholz und der Partei-Spitze soll einem Bericht der Bild-Zeitung zufolge nun auch FDP-Finanzminister Christian Lindner im Kanzleramt eingetroffen sein. Zuvor haben Berichten zufolge die SPD-Parteichefs Lars Klingbeil und Saskia Esken sowie Generalsekretär Matthias Miersch gemeinsam mit Scholz über die aktuelle Regierungskrise beraten.

Krisentreffen im Kanzleramt: Scholz berät mit SPD-Spitze über Ampel-Krise

Update vom 3. November, 18.14 Uhr: Derzeit sollen im Kanzleramt bereits ein Krisentreffen der SPD stattfinden. Olaf Scholz soll Berichten von Bild und ntv zufolge mit SPD-Chef Lars Klingbeil über die Krise der Ampel und das weitere Vorgehen beraten.

Debatte über mögliches Ampel-Aus: Scholz lädt Habeck und Lindner zu Krisentreffen

Erstmeldung: Berlin – Die Spannungen innerhalb der Ampel-Koalition nehmen weiter zu. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat laut Informationen, die dem Magazin Spiegel vorliegen, angekündigt, in den kommenden Tagen intensive Gespräche mit Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) zu führen.

Ziel dieser Sechs-Augen-Gespräche sei es demnach, die Koalition zu stabilisieren und ein vorzeitiges Ende des Bündnisses zu verhindern.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), verfolgt die Debatte neben Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, und Christian Lindner (FDP), Bundesminister der Finanzen, nach einer Regierungserklärung zum EU-Gipfel im Bundestag.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), verfolgt die Debatte neben Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, und Christian Lindner (FDP), Bundesminister der Finanzen, nach einer Regierungserklärung zum EU-Gipfel im Bundestag. © Michael Kappeler/dpa

Auslöser für aktuellen Ampel-Streit: Grundsatzpapier von Christian Lindner

Die Spannungen innerhalb der Ampel-Koalition haben sich in den letzten Monaten verstärkt. Ein entscheidender Auslöser war das neue Grundsatzpapier von Christian Lindner, das Spekulationen über ein vorzeitiges Auseinanderbrechen der Koalition anheizte. Das 18-seitige Papier trägt den Titel „Wirtschaftswende Deutschland – Konzept für Wachstum und Generationengerechtigkeit“ und wird von vielen als Generalabrechnung mit der bisherigen Ampelpolitik gesehen. Lindner fordert darin unter anderem die Abschaffung des Solidaritätszuschlags und eine Lockerung von Klimaschutzgesetzen.

Ampel-Partner entsetzt, Opposition begeistert: Lob von Friedrich Merz

Die Reaktionen aus der SPD und den Grünen auf Lindners Forderungen sind ablehnend. SPD-Vorsitzende Saskia Esken erklärte, dass die aufgelisteten Punkte in der Koalition nicht umsetzbar seien. Ebenso äußerte sich die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge kritisch und betonte, dass die FDP regelmäßig solche Papiere veröffentliche, die die Koalition nicht ständig beschäftigen könne.

Lob für Lindners Vorstoß kommt hingegen aus der Opposition. CDU-Chef Friedrich Merz sieht große Übereinstimmungen zwischen den wirtschaftspolitischen Vorstellungen der FDP und der Union. Er betonte, dass viele Vorschläge aus Lindners Papier mit den Anträgen der Unionsfraktion im Bundestag übereinstimmen.

Klingbeil signalisiert Gesprächsbereitschaft

SPD-Vorsitzender Lars Klingbeil hat Gesprächsbereitschaft über das Grundsatzpapier signalisiert. Er betonte, dass Vorschläge willkommen seien, wenn sie zur Stärkung der Wirtschaft und Sicherung von Arbeitsplätzen beitragen könnten. Gleichzeitig kritisierte Klingbeil, dass einige der FDP-Positionen den sozialdemokratischen Grundsätzen widersprächen, wie etwa längere Arbeitszeiten und spätere Renteneintritte.

Klingbeil äußerte zudem Unverständnis über die zunehmenden Spekulationen über einen Bruch der Koalition. Er betonte die Notwendigkeit, dass die Regierung sich auf die Sicherung von Arbeitsplätzen konzentriert und nicht in internen Konflikten verstrickt bleibt. Diese Haltung wird auch von Bundeskanzler Scholz geteilt, der die Sicherung von Arbeitsplätzen zur Chefsache erklärt hat. (sot mit afp)

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