Bauvorhaben, Verkehr und Bürgeranliegen: Bürgermeister Wolfgang Hörl zieht Bilanz in Schwabhausen

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Florian Kandler hinterfragte die Sinnhaftigkeit des Ganztagszweigs an der Schule. © Simone Wester

Auf der Bürgerversammlung in Schwabhausen präsentiert der Gemeindechef eine ausführliche Auswertung zur aktuellen Situation in der Gemeinde.

Rund 30 Schwabhauserinnen und Schwabhauser waren ins Gasthaus Zur Post gekommen, um sich von Bürgermeister Wolfgang Hörl über aktuelle Ereignisse, Bauvorhaben, Straßenbau, Breitbandausbau, Windkraft und mehr informieren zu lassen. Nach Rumeltshausen, Arnbach und Oberroth war es für Hörl nun die vierte Versammlung, in der er Zahlen präsentierte, aber auch teilweise Appelle an die Zuhörer richtete (wir berichteten).

In Schwabhausen selbst hob das Gemeindeoberhaupt den Erfolg des Fahrradschutzstreifens entlang der Ortsdurchfahrt hervor, für den der Bürgermeister im Gemeinderat noch Kritik hatte einstecken müssen. „Die Verkehrsberuhigung hat sich ausgezahlt“, erklärte Hörl den Anwesenden und belegte dies mit Zahlen. Die vorher „breite Autobahn“ existiere nun nicht mehr und dies führe zu deutlich langsamerem Fahren, wie Wolfgang Hörl betonte. „Rund 93 Prozent fahren 50 km/h oder langsamer“, berichtete Hörl und hatte auch die Auswertung der Geschwindigkeitsmessgeräte als Beleg dabei. 15 solarbetriebene feste und zwei mobile Temposys-Anlagen kommen in der Gemeinde zum Einsatz.

Reinhard Klein griff das Thema Heckenschneiden in der Diskussion auf.
Reinhard Klein griff das Thema Heckenschneiden in der Diskussion auf. © Simone Wester

Da sich Bürger auch über den Verkehr aufgrund des Gewerbegebiets in Stetten beschwert hatten, war auch dort gemessen worden. Dabei habe sich gezeigt, dass weniger als 100 Fahrzeuge pro Tag durch das Gewerbegebiet fahren. Deutlich weniger, als Anwohner vermutet hätten, so Hörl.

Er erinnerte aus aktuellem Anlass auch nochmal seine Bürger daran, Hecken so zuzuschneiden, dass Fußgänger die Gehwege ungehindert nutzen könnten. Auch die im Winter bevorstehende Räumpflicht rief Wolfgang Hörl in Erinnerung. Er selbst fahre im Übrigen mindestens einmal mit den Einsatzfahrzeugen mit und habe sich deshalb persönlich davon überzeugen können, wie oft geparkte Fahrzeuge die Arbeit behinderten, so der Bürgermeister.

Astrid Mayer hakte zum Bau der Wasserleitungen beim Bürgermeister nach.
Astrid Mayer hakte zum Bau der Wasserleitungen beim Bürgermeister nach. © Simone Wester

Nach seiner Ansprache stellte sich der Gemeindechef den Fragen der Anwesenden. Reinhard Klein griff nochmal das Thema Heckenschneiden auf und berichtete, dass er den Tipp von Hörl, mit den Nachbarn zu reden, aufgegriffen habe. Die Antwort, die er bekommen habe, habe ihn dann dazu veranlasst, in Zukunft „den Mund zu halten“. Die Gemeinde, erklärte Wolfgang Hörl, könne aber erst eingreifen, wenn die Sicherheit gefährdet sei, nicht jedoch „aus ästhetischen Gründen“. Das geschehe dann zunächst in Form eines Schreibens an den oder die Eigentümer. Weiteres Vorgehen könne sich über Monate hinziehen, erklärte Hörl. Er versprach aber, sich die konkrete Situation anzuschauen.

Florian Kandler hinterfragte angesichts der Kosten die Sinnhaftigkeit des Ganztagszweiges an der Grundschule Schwabhausen. Angesichts der kleineren Klassen fragte er: „Wie lange will die Gemeinde die Ganztagsklassen noch aufrechterhalten?“ Hörl entgegnete, dass die Zahl der Klassen nicht kleiner würde, aber die Schülerzahlen halt schwankten. Allerdings wolle die Gemeinde vermehrt „Wohnraum für junge Familien“ schaffen und daher die Ganztagsbetreuung aufrecht erhalten. Hörl: „Ich würde mir wünschen, dass wir nicht jedes Jahr darum kämpfen müssen.“

Bernd Battermann hatte Fragen zur Parksituation am Juz und zum Abwasser.
Bernd Battermann hatte Fragen zur Parksituation am Juz und zum Abwasser. © Simone Wester

Astrid Mayer sprach die Situation beim Bau der neuen Wasserleitungen an. „Wir haben jetzt nur noch kleinere Maßnahmen“, versicherte ihr Hörl. Die Bauabschnitte 1, 2 und 3 seien nun fertig. Man müsse jetzt nur noch „optimieren“, beruhigte der Bürgermeister.

Bernd Battermann fragte nach der Parksituation am neuen Jugendzentrum mit Bauhof und Schützenheim. Hörl nahm dazu ebenfalls Stellung und erklärte, dass erstmal die Hälfte der 42 vorgesehenen Stellplätze, die „hinter der Ecke Richtung Oberroth“ entstehen sollen, fertiggestellt würden. Die andere Hälfte erfolge dann, „wenn die Heinrich-Loder-Halle ergänzt wird“, so das Gemeindeoberhaupt weiter.

Heute Puchschlagen

In Puchschlagen im Bürgerhaus findet heute um 19.30 Uhr die letzte der Bürgerversammlungen in der Gemeinde statt. Eine Korrektur zu unserem Bericht über die Versammlung in Arnbach. Das Zitat mit privaten Kellern als „Überflutungsgefäßen“ stammt nicht von Florian Schlemmer, sondern von Daniel Hennig.

In der zweiten Frage ging es um die Abwassersituation. Da Battermann der Presse entnommen habe, dass sich Dachau über die zunehmende Abwassermenge aus Schwabhausen Gedanken mache, wollte er wissen, wie die Gemeinde daraufhin nun reagiere. „Wir haben mit Dachau Verträge über bestimmte Mengen an Mischwasser“, erklärte Wolfgang Hörl. Es habe allerdings noch nie so viele Regenfälle gegeben wie in den vergangenen Monaten. Und deshalb hätte „so viel wie nie“ nach Dachau gepumpt werden müssen. Das betreffe aber auch andere Gemeinden, wie beispielsweise Markt Indersdorf, erläuterte Hörl.

Ziel müsse es mehr denn je sein, das Mischwasser vor dem Pumpvorgang nach Dachau in Regenwasser und Abwasser zu trennen, so das Gemeindeoberhaupt. Wichtig sei, dass das Regenwasser vorab in sogenannte Vorfluter, also Bäche, wie beispielsweise die Roth, abgeleitet würde. Somit könnten die Pumpen nach Dachau entlastet werden.

Nach weiteren Wortmeldungen nahmen sich Hörl und die anwesenden Gemeinderäte noch Zeit für persönliche Gespräche.

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