Indersdorfer fordern Pläne gegen Hochwasser

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Im Dialog mit dem Bürgermeister bemühten sich die Bürger um Vorsorgemaßnahmen gegen erneutes Hochwasser. © ost

Diskussionsfreudig, aber nicht angriffslustig zeigten sich die rund 60 Frauen und Männer, die zur Bürgerversammlung gekommen waren. Hauptthema waren das Hochwasser sowie der Starkregen dieses Jahres, die Schäden in einem Ausmaß verursachten, wie man es bisher nicht kannte. 

Indersdorf – Das Hochwasser am 1. und 2. Juni sowie der Starkregen am 21. Juli haben immensen Schaden auch im gesamten Indersdorfer Gemeindegebiet verursacht. Daher ging es auf der Bürgerversammlung im Doll-Saal von Ried auch in erster Linie um dieses Thema.

Thema Hochwasser beschäftigt Indersdorfer bei Bürgerversammlung

„Es muss Maßnahmen gegen künftiges Hochwasser geben, aber welche, frage ich nun den Bürgermeister“, mit diesen Worten eröffnete ein Bürger die Diskussion. Zuvor hatte Bürgermeister Franz Obesser schon den Appell an die Bürger gerichtet, das Jahr über öfter mal den Ablauf in den Lichtschächten der Keller zu kontrollieren. „Um Siedlungsgebiete wirksam von den Folgen vor Starkregen zu schützen, benötigt es vor Ort gemeinsame Anstrengungen von Gemeinde und Bürgern“, so Obesser. „Gleichzeitig sollte möglichst viel unbelastetes Niederschlagswasser auf den Flächen versickern, um die Grundwasserneubildung zu unterstützen. Die Marktgemeinde Indersdorf fördert bereits seit 2023 Maßnahmen zur Regenrückhaltung beziehungsweise Versickerung mit maximal 1500 Euro.“ 

Eine Wasserwirtschaftsamtsanalyse kommt zu dem Schluss, dass die Böden an Glonn, Roth, Gittersbach und Eisenhofen alle gesättigt waren und es daher zu den hohen Überschwemmungen gekommen ist. Obesser erachtet es für notwendig, außerhalb der Orte Rückhaltemöglichkeiten anzulegen, die auf hundertjähriges Hochwasser ausgelegt sind. Sowas lasse sich aber nach Rücksprache mit dem Wasserwirtschaftsamt und den Fachingenieuren nur verwirklichen, wenn von privater Seite Grund für die Regenrückhaltung bereitgestellt werde.

Zur optischen Darstellung werde die Gemeinde dafür sorgen, dass an der Glonn und an der Roth Pegelmessungen stattfinden können, sodass die Wasserstände einsehbar sind. Obessers weiterer Vorschlag, Sandsäcke im gemeindlichen Bauhof vorzuhalten, wurde von einem Bürger aus Karpfhofen begrüßt.  Die Marktgemeinde beabsichtigt auch, sich erneut für das staatliche Sturzflut-Risikomanagement anzumelden, mit der Hoffnung, dass das große Hochwasserproblem erkannt werde. Ein weiterer Bürger aus dem Bereich Dachauer Straße empfahl dem Bürgermeister, sich über die sogenannte Entschädigungslösung schlau zu machen. 

Kritik an schlechten Straßen

Vier Bürger aus Niederroth übten Kritik an den schlechten Straßen, wo man vergeblich auf Sanierung warte. Besonders schlimm sehe es mit heruntergefahrenen Banketten an der Straße entlang der Bahnlinie aus. „Aber da tut sich einfach nix“, monierte auch ein anderer Niederrother, als er die sanierungsbedürftige Ortsdurchfahrt ansprach.

Ebenfalls ein Anliegen der Niederrother wäre es, was gegen die Raser zu tun. Man wollte es nicht hinnehmen, dass es mit etwas gutem Willen der Marktgemeinde nicht möglich sei, ein Ortsschild mehr in Richtung ortsauswärts zu versetzen. Was die Ortsdurchfahrt angeht, wartet laut Obesser die Gemeinde schon seit zehn Jahren seitens des staatlichen Bauamtes um einen Vorentwurf, wie man dort eine Verbesserung der Verkehrssituation erreichen könne. 

Müllablieferung regt Bürgerin auf

Das Thema „Wertstoffhof“ in Indersdorf hat eine Bürgerin angesprochen, die zu dem Schluss kam, dass die derzeitige Fläche vor allem im Bereich Grünzeug und Gartenabfälle viel zu klein sei. Das sieht auch Obesser so, weiß aber auch, dass sich der Landkreis schon seit Längerem vergeblich um eine größere, passende Fläche bemüht. Ein Karpfhofener hatte da eine andere Meinung und stellte fest: „Wenn nicht manche Anlieferer so disziplinlos abladen würden, wärs gar nicht so schlimm.“ 

Wie sich das Hochwasser auf den Kunstrasenplatz des TSV Jetzendorf ausgewirkt hat, wollte ein weiterer Bürger wissen. „Der Schaden war nicht allzu groß und ist schon repariert“, versicherte der Bürgermeister. Obesser wurde auch gefragt, ob in Niederroth ein Wald-oder Naturkindergarten entstehen könnte. Obesser bejahte dies, dieses Projekt sei momentan aber nicht in Planung.

Für Gelächter sorgte die Feststellung eines Langenpettenbachers, der den Verkehrskreisel am Ortsende in Richtung Dachau ansprach und erklärte: „Hier gibt es schon sehr lange vier Ausfahrten, aber es haben leider nur drei eine Anbindung.“ Das ist tatsächlich so, weil der Plan zur Anbindung an die Straße nach Röhrmoos derzeit nicht verfolgt wird. 

Über den umfangreichen Bürgermeister-Bericht aus den verschiedensten Bereichen in der Großgemeinde wird gesondert berichtet.

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