Wirt Ewald Zechner ist insolvent – eine Gaststätte und Catering bleiben erhalten
Vor kurzem galt Ewald Zechner noch als Großgastronom, nun muss er Insolvenz anmelden. Die Situation beschreibt Zechner als „schmerzhaft, aber unvermeidlich“.
Dachau – Der Dachauer Ewald Zechner hatte sich viele Jahre lang als Festwirt, Gastronom und Catering-Betreiber ein weit verzweigtes Unternehmen aufgebaut. Doch zum Jahreswechsel verkündete Zechner, sich schlanker aufstellen zu wollen, angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes. Am 13. August dieses Jahres wurde nun das Insolvenzverfahren auf Antrag von Zechner durch das Amtsgericht München – Insolvenzgericht – eröffnet, wie Insolvenzverwalterin Manuela Pietzsch auf Nachfrage mitteilt.
Ewald Zechner war Wirt des großen Festzelts auf dem Dachauer Volksfest, Betreiber des Imbiss „Zum Gasteiger“ in der Dachauer Altstadt, Wirt des Volksfestes in Maisach, des Indersdorfer Klosterbiergarten, des Oberbräu in Nandlstadt, des Gasthauses Liegsalz in Pellheim und Betreiber von „Ewald Zechner Cateringservices“ und der Kantine im Landratsamt.
Mit dem Gasthaus Liegsalz in Pellheim und seinem Catering-Unternehmen, beide geführt unter der Zechner Gastronomie GmbH, bleibt „das Herzstück seines Wirkens“, wie Zechner selbst sagt, erhalten.
Schon beim Volksfest zeichnet sich ab: Es wird zu viel
Schon seit dem Dachauer Volksfest 2023 war erkennbar, dass es dem gebürtigen Österreicher zu viel wird. Am letzten Volksfestabend hatte er vor versammelter Mannschaft und der Heimatzeitung verkündet, dass er hinschmeiße. Immer mehr werdende bürokratische Auflagen, explodierende Energiekosten und fehlendes Personal waren die Gründe, die er für sein Volksfest-Aus nannte. Im März 2023 eröffnete er noch eine Traditionsgaststätte in Nandlstadt, rettete im Juli 2023 das Maisacher Volksfest, indem er kurzfristig als Wirt einsprang. Nebenbei der Imbiss „Zum Gasteiger“, das Cateringunternehmen, die Gaststätte Liegsalz und das Volksfest – möglicherweise hat Zechner sich schlicht übernommen.
Nach dem Volksfest 2023 verkündete er im Herbst, dass er das Maisacher Volksfest wieder abgeben werde. Parallel dazu fiel sein Entschluss, sich aus Indersdorf zurückzuziehen. Der dortige Klosterbiergarten war erst im Sommer 2022 wiedereröffnet worden. Ende des Jahres 2023 sperrte er seinen Imbiss „Zum Gasteiger“ zu, im Januar trennte er sich von der Kantine im Landratsamt, im März 2024 schloss das Wirtshaus in Nandlstadt seine Pforten.
Gründe für Insolvenz bleiben unbekannt
Über die Gründe, die zur Insolvenz des Wirts geführt haben, schweigt die Insolvenzverwalterin. Auch bei der Frage, wer die Gläubiger des Wirts sind und ob noch Forderungen aus seiner Tätigkeit als Volksfestwirt bestehen, beruft sich Rechtsanwältin Manuela Pietzsch auf den Datenschutz. Sie erklärt lediglich, dass derzeit die vorhandene Insolvenzmasse ermittelt werde, die zur gleichmäßigen Befriedigung der Gläubiger verwertet wird. „Weitere Details können aus Datenschutzgründen nicht an die Öffentlichkeit herangetragen werden.“
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Leider ist durch zwei, drei Fehlentscheidungen das Ganze nicht so aufgegangen, wie ich es mir gewünscht hätte. Diesen Schritt musste ich gehen, auch wenn er schwerfiel.
Ewald Zechner ließ auf Nachfrage eine Pressemitteilung verschicken, die er mit dem Titel „Neuanfang im Zeichen der Gastfreundschaft mit dem Gasthaus Liegsalz“ versah. Nach vielen erfolgreichen Jahren in der Gastronomie sehe sich der „leidenschaftliche und allseits geschätzte Gastronom“, wie er sich selbst bezeichnet, gezwungen, Insolvenz anzumelden. Doch selbst in dieser schwierigen Zeit bleibe „seine Liebe und Hingabe für die Branche, die ihn seit jeher erfüllt, unerschütterlich“.
„Man kommt mit nichts und geht mit nichts. Und alles dazwischen ist das Leben. Dieses Leben geht mal auf und mal ab“, so Zechner. Trotz der Herausforderungen sei er dankbar und stolz auf die vielen erfüllten Träume und Ziele, die er verwirklichen konnte. Einige Entscheidungen führten jedoch zur aktuellen Situation, die Zechner als „schmerzhaft, aber unvermeidlich“ beschreibt. „Leider ist durch zwei, drei Fehlentscheidungen das Ganze nicht so aufgegangen, wie ich es mir gewünscht hätte. Diesen Schritt musste ich gehen, auch wenn er schwerfiel“, erklärt Zechner.
Gasthaus Liegsalz in Pellheim bleibt erhalten

Im Gasthaus Liegsalz in Pellheim können sich die Gäste „weiterhin auf die bekannte, warmherzige Gastfreundschaft und die Qualität verlassen“, die der Wirt und sein Team bieten. „Das Leben geht weiter, und ich sehe dies als Chance für einen Neubeginn. Mein Engagement und meine Leidenschaft für die Gastronomie bleiben – es ist nicht das Ende, sondern der Beginn eines neuen Kapitels“, sagt Ewald Zechner zuversichtlich.
Ob zu dem neuen Kapitel auch gehören wird, dass er wieder Dachauer Volksfestwirt werden möchte, wie er schon damals bei seinem Rückzug angekündigt hatte, verriet Zechner nicht.