Nur ein Jahr nach großer Neueröffnung: Nandlstädter Wirtshaus „Oberbräu“ schließt bald wieder

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Jetzt ist es offiziell: Per Aushang kündigt das Oberbräu-Team die Schließung zum 31. März an. © Hellerbrand

Der Nandlstädter „Oberbräu“ wurde erst 2023 nach langem Umbau eingeweiht. Nun schließt das Gasthaus schon wieder die Pforten. Der Wirt erklärt die Hintergründe.

Nandlstadt – Brodelte die Nachricht von einer möglichen Oberbräu-Schließung Anfang März noch in Nandlstadts Gerüchteküche, so hängt die Hiobsbotschaft seit einer Woche am Speisekarten-Aushang: „Wir schließen zum 31. März 2024“. Für viele Gäste aus Nandlstadt und Umgebung eine bedauerliche Meldung. Denn der Oberbräu war das zarte Pflänzchen, das eben aufblühte und damit dem rasanten Wirtshaus-Sterben im Markt durch Wiederbelebung trotzte.

Erst im März vergangenen Jahres wurde der Oberbräu eröffnet. Ein saniertes Gebäude, neu gestaltete Gasträume samt Küchentrakt sowie ein motiviertes Team um den Dachauer Gastronom Ewald Zechner schienen beste Voraussetzungen, um Nandlstadt langfristig ein gastronomisches Aushängeschild zu etablieren. Auch das Konzept, nämlich wieder eine „Bayerische Wirtschaft“ in Nandlstadt zu etablieren, schien ein gutes Gerüst zu sein, um einen Neuanfang zu wagen. Umso überraschender kommt nun das Aus nach nur etwas über einem Jahr.

Schließung steht bevor: Oberbräu-Wirt erklärt Beweggründe

Auf Nachfrage erläutert Wirt Ewald Zechner die Beweggründe. Die aktuelle Lage habe ihn bewogen, sein vielfältiges Gastro-Unternehmen zu verkleinern und sich vor allem auf „Catering“ als Kerngeschäft zu setzen. Dies betraf bereits die Entscheidung zum Rückzug als Festwirt der Volksfeste in Dachau und Maisach, die Aufgabe des Klosterbiergartens in Markt Indersdorf sowie die Schließung von seinem Imbiss mit Großküche „Zum Gasteiger“ in der Dachauer Altstadt zum Jahresende 2023.

Oberbräu-Wirt Ewald Zecher und Eigentümer Peter Geiger
Links: Oberbräu-Wirt Ewald Zecher zieht sich aus Nandlstadt zurück. Rechts: Eigentümer Peter Geiger sucht einen neuen Wirt. © Hellerbrand

Während der Gastronom an seinem Cateringservice, am Gasthaus Liegsalz in Dachau/Pellheim, der Schulkantine an der Dachauer Anton-Günther-Straße sowie der Kantine von „Autobus-Oberbayern“ in München festhält, traf die Streichliste nun aber auch den Oberbräu in Nandlstadt. Der Entschluss fiel ihm nicht leicht, so der Gastronom wehmütig, da das Konzept mit „Bayerischer Küche“ mit kulinarischen Schmankerln, verschiedenen Schnitzeln, schmackhaften Brotzeiten, aber auch vegetarischen und veganen Gaumenfreuden, sei „gut angelaufen und gut angenommen“ worden sei. Da nun aber auch die Hauptverantwortlichen seines Engagements in Nandlstadt, Restaurantleiterin Anja Matthaes und Küchenchef Markus Schmeckenbecher, andere Weichenstellungen planten, er selber aber nicht dauerhaft vor Ort sein könne, sei nun der Entschluss für den Rückzug gefallen. Dass es die allgemeine politische Lage, die der Gastronomie aktuell schwer zusetzt, nicht einfacher mache, verhehlt Ewalds Zechner nicht: „Das ist nicht sehr motivierend für die Gastronomie.“

Eigentümer ist auf Nachfolgersuche für Nandlstädter Wirtshaus

Und wie geht es nun weiter? Zumindest bis zum 31. März, also Ostersonntag, hat das beliebte Wirtshaus noch geöffnet. Bis dahin können auch noch die Gutscheine eingelöst werden. Die Nachfolgersuche sei bereits im Gange, lässt Oberbräu-Eigentümer Peter Geiger keinen Zweifel, dass die Wirtesuche „Chefsache“ sei. Am vorgegebenen Konzept „Bayerische Wirtschaft“ werde natürlich festgehalten, so Geiger, der die Voraussetzungen mit stilvoller Gaststätte, Biergartenbereich und respektablem Einzugsgebiet für gute Argumente in der Suche nach einem potenziellen Wirt sieht. In Nandlstadt wird deshalb mit Spannung und Vorfreude erwartet, wann der Oberbräu wieder seine Pforten öffnen wird.
Martin Hellerbrand

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