Einigung mit USA löst Jubelstürme an der Front im Ukraine-Krieg aus
Nach Beilegung des Trump-Selenskyj-Eklats: Ukrainische Soldaten starten Social-Media-Kampagne, in der sie dem amerikanischen Volk für die militärische Unterstützung danken.
Kiew/Washington D.C. – Die spektakuläre Wende in den Verhandlungen zwischen Washington und Kiew spiegelt sich auch in der Ukraine-Front wider. Wie der Verteidigungsblog berichtet, haben ukrainische Militärangehörige eine Social-Media-Kampagne gestartet, in der sie dem amerikanischen Volk für die militärische Unterstützung danken. Sicherlich kein Zufall.
Denn ein Vorwurf, der zum Eklat im Weißen Haus zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump geführt hat, war die fehlende Dankbarkeit der Ukrainer. Danach ordnete Trump den vorläufigen Stopp der US-Militärhilfe für die Ukraine an.
Botschaften von der Front: Ukrainische Soldaten danken dem US-Amerikanern für militärische Unterstützung
Mit der Initiative wolle man nun dem amerikanischen Volk für die militärische Unterstützung danken, die es der Ukraine ermöglicht hat, der russischen Aggression zu widerstehen und das Leben von Zivilisten zu schützen. „Soldaten der ukrainischen Bodentruppen danken dem Volk der Vereinigten Staaten für seine Unterstützung, die es uns ermöglicht, unser Land und unsere Freiheit zu verteidigen“, heißt es in einer der auf Englisch von ukrainischen Truppen übermittelten Nachrichten.

Die Initiative umfasst Videobotschaften von Angehörigen unterschiedlicher Zweige der ukrainischen Streitkräfte. Auch amerikanische Soldaten beteiligten sich an der Kampagne.
Erst am Dienstag (11. März) hatten die USA zugesagt, die zwischenzeitlich gestoppte Militärhilfe für die Ukraine wieder aufzunehmen - während die Ukraine im Gegenzug einen US-Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe mit Russland unterstützt. Die Einigung gelang, obwohl sich Washington in den vergangenen Wochen von seinem Verbündeten abgewendet und den Positionen des Kreml angenähert hatte.
Hintergrund: Verhandlungen im saudiarabischen Dschidda zwischen USA und Ukraine führten zu Einigung
Hintergrund waren Verhandlungen im saudiarabischen Dschidda wo die USA und die Ukraine jeweils durch ranghohe Politiker vertreten waren. Am Dienstagabend wurde dann eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht: Darin erklärt sich die Ukraine bereit, „den Vorschlag der USA zu akzeptieren, einen sofortigen, vorläufigen 30-tägigen Waffenstillstand umzusetzen“.
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Dieser könne im gegenseitigen Einvernehmen der Parteien verlängert werden und müsse „von der Russischen Föderation akzeptiert und gleichzeitig umgesetzt werden“, hieß es weiter. Die USA würden ihrerseits Russland zu verstehen geben, dass die Gegenseitigkeit bei einer solchen Vereinbarung „der Schlüssel zur Erreichung des Friedens“ sei.
Inhalt der Erklärung: Geheimdienstinformationen fließen wieder und Rohstoffabkommen in Fertigstellung
Zur Wiederaufnahme der Militärhilfe hieß es in der Erklärung: „Die Vereinigten Staaten werden den Stopp des Informationsaustauschs unverzüglich aufheben und die Sicherheitshilfe für die Ukraine wieder aufnehmen.“ Dies bedeutet, dass auch die für die Kriegsführung besonders wichtigen Geheimdienstinformationen wieder an das von Russland angegriffene Land weitergegeben werden. Außerdem vereinbarten beide Seiten, dass ein Abkommen über ukrainische Rohstoffe „so schnell wie möglich“ abgeschlossen werden solle.

US-Außenminister Marco Rubio, der ebenso wie der Nationale Sicherheitsberater der USA, Mike Waltz, an den Gesprächen in Dschidda teilnahm, sagte anschließend, der Ball sei nun im Feld der Russen. „Wenn sie nein sagen, werden wir leider wissen, was dem Frieden hier im Wege steht.“ Waltz sagte, es sei nun nicht mehr die Frage, „ob der Krieg beendet wird, sondern wie er beendet wird“. Selenskyj, der an den Verhandlungen in Dschidda nicht persönlich teilnahm, betonte, nun müssten die USA die russische Seite von dem Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe überzeugen
Moskau reagiert verhalten auf Waffenruhe-Einigung: Kreml will mehr Details
Der Kreml wird sich vorläufig nicht zu der von den USA vorgeschlagenen befristeten Feuerpause im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine äußern. Bevor Moskau öffentliche reagiere, müssten alle Details des Vorschlags bekannt sein, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. „Zuerst müssen wir diese Information erhalten.“ US-Außenminister Rubio und Sicherheitsberater Waltz hätten versprochen, Moskau alle Informationen über die Verhandlungen zwischen den USA und der Ukraine in der saudi-arabischen Hafenstadt Dschidda zukommen zu lassen.
Russland hat keine Eile mit einer Reaktion. An der Front sind die russischen Truppen auf dem Vormarsch. Zuletzt konnten sie im westrussischen Gebiet Kursk in die Kleinstadt Sudscha vordringen, die als wichtigste Ortschaft gilt, die die Ukrainer bei ihrem überraschenden Gegenstoß im vergangenen Jahr einnehmen konnten. Peskow sprach in dem Zusammenhang von einer „guten Dynamik“.
Kontakte zwischen Moskau und Washington sind trotzdem in den nächsten Tagen geplant. US-Präsident Trump hatte erklärt, er wolle auch in Kürze mit Kremlchef Wladimir Putin telefonieren - vielleicht noch diese Woche. Ein solches Gespräch sei nicht auszuschließen und könne kurzfristig organisiert werden, sagte Peskow. Für ein ebenfalls geplantes persönliches Treffen beider Staatschefs gebe es aber immer noch keine Klarheit über Ort und Zeit. (bg/dpa)