Firma Abele muss Insolvenz anmelden, aber es besteht Hoffnung
Rund 40 Mitarbeiter betroffen – Betrieb soll weitergeführt werden
Die Firma „Abele Haustechnik GmbH“ hat Insolvenz beantragt. Betroffenen sind rund 40 Mitarbeiter an den Standorten am Weilheimer Trifthof und in Greifenberg. Sie erhalten noch bis Ende August Insolvenzgeld, das in etwa der Höhe ihres Nettoverdienstes entspricht.
Der Schritt in die Insolvenz bedeutet aber nicht zwangsläufig das Aus für den 75 Jahre alten Handwerkbetrieb: Die Firma hat ein sogenanntes Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Das heißt, während der Restrukturierungsphase wird der Betrieb mit den beiden Standorten in vollem Umfang fortgeführt, teilt die Anchor Rechtsanwaltsgesellschaft mit, die sich auf Insolvenzverfahren und Sanierung spezialisiert hat und die Firma betreut.
Insolvenz in Eigenverwaltung bedeutet, dass der Schuldner die Verfügungsgewalt über sein Unternehmen behält und zumindest teilweise Herr des Geschehens bleibt. Laut Mitteilung arbeitet ein Sanierungs-Team unter Führung eines Rechtsanwalts an einem Konzept, „um eine zukunftsfähige Lösung für Abele zu entwickeln“, heißt es.
„Ziel des Eigenverwaltungsverfahrens ist es nun, Abele als renommiertes Fachhandwerksunternehmen für die Zukunft wirtschaftlich gestärkt aufzustellen“, wird Inhaber Andreas Bieber in der Pressemitteilung zitiert. Die Sanierer nahmen bereits Kontakt zu Lieferanten auf, die allesamt die weitere Unterstützung des Unternehmens zugesichert hätten.
Mitarbeiter vor zwei Wochen informiert
Die Mitarbeiter sind vor rund zwei Wochen über die Insolvenz informiert worden. Wie aus Kreisen der Belegschaft zu hören war, sei man zuversichtlich, dass es mit „Abele“ weitergeht. Zumal die Auftragsbücher voll seien. Gute Perspektiven sieht auch der Leiter des Sanierungsteams, Rechtsanwalt Thomas Unterstein: „Abele ist eine gut eingeführte Marke mit einem attraktiven Geschäftsmodell, deshalb sehe ich gute Chancen, das Unternehmen trotz des schwierigen Marktumfeldes sanieren zu können.“
Aktuell führen die Sanierer Gespräche mit mehreren Interessenten, die den Betrieb zum 1. September oder später übernehmen könnten. Geplant ist eine übertragende Sanierung, mittels der die wirtschaftlich gesunden Teile eines Unternehmens in eine neue Gesellschaft „übertragen“ werden.
Gründe für die finanziellen Probleme der Firma sei unter anderem „die lang andauernde öffentliche Diskussion um das ‚Heizungsgesetz‘“. Das habe die Bevölkerung verunsichert. In der Folge seien die Aufträge zum Einbau neuer Heizungsanlagen nahezu vollständig eingebrochen. Zudem seien wegen der unsicheren Lage auch Aufträge zur Sanierung von Bädern oder Sanitäranlagen zurückgehalten worden, so die Anchor Rechtsanwaltsgesellschaft. Hinzugekommen seien steigende Zinsen. „Diese Entwicklungen brachten auch das Traditionsunternehmen Abele in eine wirtschaftliche Schieflage. Nunmehr ist allerdings eine Trendwende in Sicht“, heißt es weiter
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„Abele“ ist in den Bereichen „energieeffiziente Heizsysteme“, „PV-Anlagen“, „Planung und Projektierung von Haustechnik“, „Komplettbäder“, „Badsanierung“, „Wohnraumsanierung“, „Saunatechnik“, „Lüftungssystemtechnik“, „Sanitärtechnik und -installation“, „Kundendienst für die komplette Haustechnik“, „Wasserschadensmanagement“, „Wartung und Service sowie Fördermittelberatung“ tätig. Für Kunden ändert sich vorerst nichts.