Tiny-Häuser dürfen nach Herzogsägmühle

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Auf dieser Fläche am Ortsrand (links) von Herzogsägmühle soll eine Tiny-Haus-Siedlung entstehen. © Gemeinde Peiting

Bei der Diakonie Herzogsägmühle liebäugelt man schon länger mit dem Bau einer kleinen Tiny-Haus-Siedlung. Bislang scheiterte das Vorhaben am passenden Grundstück. Das ist jetzt gefunden, und auch der Gemeinderat stimmte dem Projekt zu.

Herzogsägmühle – Ein Tiny-Haus ist schon eher etwas für Minimalisten. Um die 20 Quadratmeter Wohnfläche, ein bis zwei Zimmer, nicht viel Stauraum. Doch für manche sind diese Mini-Häuschen eben auch eine Möglichkeit, um auf einem angespannten Immobilienmarkt wie unserem überhaupt noch an ein Eigenheim zu kommen.

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In Herzogsägmühle sollen bald sechs bis acht solcher Mini-Häuser entstehen. Das Vorhaben ist nicht neu: Schon vor knapp vier Jahren hatte der Peitinger Gemeinderat über den Bau von vier Tiny-Häusern diskutiert, die am Roten Berg in Herzogsägmühle entstehen sollten. Das Gremium lehnte das Vorhaben damals ab – die Mehrheit hatte die Lage der containerähnlichen Häuser im Wohngebiet kritisiert.

Alternatives Grundstück wurde gesucht und gefunden

Doch damit war das Thema nicht vom Tisch. Bei der Diakonie Herzogsägmühle suchte man nach einem alternativen Grundstück, das sich für den Bau der Kleinhaus-Siedlung besser eignen könnte. Insgesamt fünf Flächen seien im Gespräch gewesen, sagte Stefan Hofer vom Planungsbüro „Raumsequenz“, der in der jüngsten Sitzung des Peitinger Gemeinderats zu Gast war. Mit Grundstück Nummer fünf soll es nun klappen.

Es handelt sich um eine etwa 2400 Quadratmeter große Fläche in Hanglage westlich der Schulen in Herzogsägmühle. Weil das Grundstück am Rand des Diakoniedorfs liegt und sich daneben nichts als Wald befindet, sei es gut für das Vorhaben geeignet, meinte Hofer. Tatsächlich hatte man diese Fläche schon länger im Auge: Der damalige Herzogsägmühle-Geschäftsführer Wilfried Knorr brachte das Grundstück bereits im Mai 2022 bei einer Pressekonferenz als möglichen Bauplatz für die Kleinhäuser ins Gespräch (wir berichteten).

Keine Einwände vom Peitinger Gemeinderat

Im Peitinger Rathaus fand man damals schon, dass sich das neu vorgeschlagene Grundstück deutlich besser für die Mini-Haus-Siedlung eignet. So gab es auch keine großen Einwände mehr, als sich der Marktgemeinderat in der vergangenen Sitzung erneut mit dem Vorhaben befasste. Einstimmig beschloss das Gremium die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplans.

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Anders als es die Diakonie bislang vorhatte, sollen die neuen Bauplätze nur an Mitarbeiter von Herzogsägmühle vermietet werden. „Der Mitarbeiter bringt sein Tiny-Haus mit“, erklärte Bürgermeister Peter Ostenrieder auf Nachfrage von CSU-Gemeinderat Norbert Merk. Mit diesem Angebot will die Diakonie auch Fachkräfte locken.

Pro Tiny-Haus ein Parkplatz

Herbert Salzmann (SPD) interessierte derweil, ob auch ein Gemeinschaftshaus- oder Bereich eingeplant sei. Immerhin gebe es keine Keller, in denen die Bewohner ihr Hab und Gut verstauen könnten. „Von einer Gemeinschaftseinrichtung war noch nicht die Rede“, erklärte Stefan Hofer. Allerdings hätten Mitarbeiter ja in der Regel die Möglichkeit, die Räume der Diakonie mit zu nutzen.

Salzmann wollte zudem wissen, wie es mit Stellplätzen aussehe. Pro Tiny-Haus sei ein Parkplatz vorgesehen, erläuterte der Architekt. „Das ist ohne Problem möglich.“ Die Parkplätze sollen nicht vor den Häusern, sondern an einem zentralen Ort auf dem Siedlungsgelände gebaut werden, fügte Ostenrieder hinzu.

Geringer Wärmebedarf angenommen

Ob die Tiny-Häuser auch an die neue Energieversorgung in Herzogsägmühle angeschlossen werden, mit der sich der Peitinger Gemeinderat momentan ebenfalls befasst, interessierte Gemeinderat Thomas Elste (Grüne). Das ist laut Hofer nicht der Fall. Zum einen wäre es recht aufwendig, die Tiny-Häuser an das Wärmenetz anzuschließen. Zum anderen hätten die Kleinhäuser ohnehin einen geringen Wärmebedarf, so seine Erklärung.

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Dass die Klein-Häuser meist mobile Container-Lösungen sind, die bei Bedarf vom Grundstück gefahren werden können, ließ Norbert Merk erneut aufhorchen. Die Erschließung sei dafür ungeeignet, merkte er an. „Wie will man denn da mit einem Tieflader reinfahren, wenn die Häuser wegmüssen?“ Die Erschließung werde man im Zuge des Bauleitplans besprechen, beschwichtigte Ostenrieder. „Die Zufahrt brauchen wir ja auch für die Feuerwehr.“

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