Weg gesperrt, Einsturzgefahr: Sorge um Ebersberger Baudenkmal

Eines von Ebersbergs ältesten Häusern ist einsturzgefährdet. Die Behörden sperren den vorbeiführenden Schulweg. Es besteht die Gefahr herabfallender Dachplatten.
Ebersberg – Unter den alteingesessenen Ebersbergern, die in der Nähe aufgewachsen sind, gilt das „Hundhammer-Haus“ als das älteste Wohnhaus von Ebersberg. Die Denkmalschutzbehörde im Landratsamt gibt an, dass der einstige Bauernhof im 18. Jahrhundert gebaut wurde. Laut Bayerischem Denkmalatlas kommen neben dem „Mugler“, so der offizielle Hausname, noch andere Bauten für den Titel infrage. Jedenfalls sieht man dem Haus seine durchlebten Jahrhunderte an wie nie.
Zu gefährlich für Schulkinder: Lehrer-Schwab-Gasse gesperrt
Weil es inzwischen gefährlich marode ist, musste die vorbeiführende Lehrer-Schwab-Gasse an der Stelle gesperrt werden, wo sie als Treppe in die Eberhardstraße mündet. Und zwar nicht nur per Schild – die wuchtigen, fest verankerten Metallgitter weisen darauf hin, dass die Sache ernst ist. Auf dem viel genutzten Fuß- und vor allem Schulweg war das Unfallrisiko zu hoch. Seit Jahren gilt das Gebäude laut Landratsamt als einsturzgefährdet und ist notabgestützt. Nun befürchte ein Statiker, dass Dachplatten auf vorbeilaufende Schulkinder stürzen könnten.
Es könnte sein, dass der Verfall des seit Jahrzehnten unbewohnten Hauses nicht mehr zu stoppen ist. „Warum der damalige Eigentümer seiner Erhaltungsverpflichtung nicht nachgekommen ist, ist dem Landratsamt nicht bekannt“, schreibt die Behörde auf Anfrage. „Derzeit wird geprüft, ob eine Erhaltung noch möglich ist. Der Zustand des Gebäudes gibt dafür allerdings wenig Hoffnung.“

Rätseln, wie das Haus zu retten ist
Im Fall einer Sanierung gebe es Fördermöglichkeiten, Zwangsmaßnahmen würden „derzeit (noch) nicht in Erwägung gezogen“, so die Denkmalschutzbehörde, die sich diesen Weg offenbar offen hält. Bis zu der Entscheidung, ob der zweigeschossige Einfirsthof mit der schmucken Holz-Blockbauweise im Obergeschoss und den laubenartigen Balkonen an der Ostseite noch zu retten ist, werde Wochen oder Monate dauern. Zuständig ist das Landratsamt in Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Grundsätzlich strebe man den Erhalt des Hauses an, mit den erwähnten Zweifeln, ob das nun noch möglich sein wird.
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Kreisheimatpflegerin Natascha Niemeyer-Wasserer, die üblicherweise qua Amt in derartige Vorgänge involviert ist, wollte sich auf Anfrage nicht zu der Sache äußern. Ebersbergs Bürgermeister Ulrich Proske hat sich in die Diskussion eingeschaltet – er strebe ein Treffen mit allen Beteiligten an, um den Schulweg wieder freizubekommen und das Haus wenigstens notdürftig abzusichern. Die aktuellen Eigentümer seien bereits vom Landratsamt angehalten worden, in der Sache etwas zu unternehmen.
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„Leider ist die Bausubstanz schon sehr schlecht.“
Doris Burger, eine der Erbinnen des Anwesens, betont, dass die Familie bereits versuche, den Weg so schnell wie möglich wieder passierbar zu machen. Die Erben seien im Austausch mit dem Denkmalschutz und versuchten, eine Möglichkeit zum Erhalt des Gebäudes auszuloten. „Leider ist die Bausubstanz schon sehr schlecht“, sagt Burger. „Wir müssen schauen.“
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