Eine „Reise um die Welt“ als Festzug auch im nieselnden Regen von Markt Schwaben
Eine „Reise um die Welt“, so lautet das Motto des Faschingsumzugs in Markt Schwaben. Bunt geht es zu, auch wenn das Wetter eher ein Grau-in-Grau ist.
Markt Schwaben – Kurz vor 12 Uhr auf dem Marktplatz in Markt Schwaben. Lediglich ein paar Hartgesottene hüpfen inmitten des kleinen Budendorfs vor einem der Stände sanft von einem Bein aufs andere, um der sonntäglichen 4-Grad-Celius-Kälte irgendwie zu trotzen. Helene Fischers Schlager über Atemlose sorgt für einen nicht unwillkommenen Discotakt. Und auch ihr Kollegen „Sexy Rexy“ Rex Guido darf bei solchen Schunkeleinheiten nicht fehlen.
Das Publikum kommt erst im letzten Moment
Es regnet nicht stark, aber unaufhörlich. Das hier ist kein Wetter für zarte Typen. Auf der Ebersberger Straße nebenan rauscht mal wieder der zur Gewohnheit gewordene Durchgangsverkehr durch die Ortsmitte. Kaum vorstellbar, dass hier in gut einer Stunde ein Faschingszug seine Bahnen ziehen wird, den es in der Marktgemeinde seit 1980 nicht mehr gegeben hat.
Selbst eine Stunde später, so gegen 12.45 Uhr, deutet noch immer nichts auf eine baldige Überfüllung der Straßen und Wege rund um den Marktplatz hin. Doch plötzlich sind sie da, die Närrinnen und Narren aus der einstigen Faschingshochburg im Landkreisnorden. Wie aus den sprichwörtlichen Löchern kommen sie gekrabbelt. Liebevoll kostümiert oder auch nur ordentlich warm und zugleich regensicher gekleidet.
Und dann scheint alles ganz schnell und wie am Schnürchen organisiert zu sein.
Faschingszug beginnt ein paar Minuten früher als geplant
Eine 20-köpfige Samba-Truppe markiert unüberhörbar mit ihren Schlagwerken den Auftakt. Derweil haben sich im Zug die Teilnehmer aus zwölf Vereinen und Verbänden formiert mit ihren kleinen und doch teils aufwendig hergerichteten Gefährten. Vorweg die Jubiläumstruppe von der Falkonia mit einem Safariwagen und einer rollenden afrikanischen Lehmhütte. Island und Irland haben sich direkt dahinter die Kegler vom KC Steinmeir zum Thema gemacht. Tulpen und Käse aus Holland präsentieren die Veteranen und Reservisten; inklusive niederländischer Trachten. In die Höhe geht es bei der Wasserwacht. Die war erst vor 14 Tagen noch beim Donauschwimmen in Neuburg und hatte dort, wie üblich, ein kleines Boot in Holzeigenbauweise dabei. So richtig zum Zuge kam das schwimmende Schiffsmodell nicht. Daher liegt es nahe, es an diesem Faschingssonntag nochmals als Wikingerschiff mit BRK-Wasserwachtbeflaggung durch den Ortskern zu schieben bzw. zu ziehen. Gefolgt von den Trachtlern, deren Thema die Schweiz ist. Und den Theaterleuten, die sich auf Amerika konzentrieren. Auf Olympia heuer in Paris machen die Turner aufmerksam. Da liegt es nahe, dass die Tennisfreunde den Fokus auf Wimbledon und den Tennissport richten. So einige Tennisbälle fliegen auf diese Weise auch schon mal kurzzeitig umeinander; ist ja gerade modern in deutschen Stadien.

Apropos Fußball. Die Jugendkicker aus der Schwabener Au vertreten, wie könnte es anders sein, Brasilien. Und den Abschluss des Zuges bilden die Burschen und Dirndl, die sich auf kein Land festlegen wollten, dafür aber für die Falken-Air-„Fluglinie“ werben.
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Gut 15 Minuten dauert der Zug – vom Anfang bis zum Ende sicher begleitet von fast 20 Feuerwehrleuten. Über die Ebersberger Straße zieht er in die Herzog-Ludwig-Straße und Alte Bräuhausgasse und umrundet danach einmal noch den Marktplatz, bis dann das Treiben auf dem Marktplatz so richtig Fahrt aufnimmt. Trotz Regens.

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