„SommerFlimmern“ statt Sommermarkt: Musik, Essen und regionale Anbieter

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Der Sommermarkt bekommt ein neues Konzept. Premiere ist am 7. Juli. © Wolfgang Müller/Archiv

Die Gemeinde Lenggries ist seit Längerem nicht mehr glücklich mit dem Konzept des Sommermarkts. Heuer soll nun alles anders werden. Das Konzept fürs „SommerFlimmern“ am 7. Juli wurde jetzt dem Gemeinderat vorgestellt.

Lenggries – Schon öfter hat sich der Lenggrieser Gemeinderat darüber unterhalten, wie der Sommermarkt wieder attraktiver werden könnte. Denn zuletzt seien die Besucherzahlen immer weiter gesunken, sagte Rathaus-Geschäftsführer Tobias Riesch in der Sitzung am Montag. Doch auch bei den Standbetreibern ist ein gewisser Schwund zu beobachten. Gerade „bei schlechtem Wetter bleiben sogar angemeldete Standbetreiber kurzfristig aus. Die Betreiber geben allgemein die Rückmeldung, dass es sich, insbesondere bei schlechtem Wetter, fast nicht mehr lohnt“, sagte Riesch.

Große Verkaufsfahrzeuge sorgten für Unmut bei den Geschäftsleuten

Zudem würden Stände durch deutlich größere Verkaufsfahrzeuge ersetzt. Diese unterzubringen und gleichzeitig die Rettungswege freizuhalten, ist eine Herausforderung. Darüber hinaus sorgen die großen Fahrzeuge für Unmut bei den ansässigen Geschäftsleuten, weil dadurch die Schaufenster verdeckt werden. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass am Marktsonntag die Läden eigentlich geschlossen sind.

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Das Marktangebot attraktiver zu gestalten, sei ebenfalls schwierig, sagte Riesch. „Die Branchen der Standbetreiber verteilen sich auf wenige Bereiche.“ Gebe es ein Angebot, das sich überschneidet, würde es massive Beschwerden der Händler hageln, sagte Riesch. Neubewerber gebe es aber ohnehin kaum – und wenn gehe es meistens um Billigware wie Handyzubehör oder Modeschmuck.

15 regionale Anbieter kommen am 7. Juli nach Lenggries

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Gemeinderat den Wirtschaftsbeirat damit beauftragt, ein neues Konzept zu erarbeiten. Und hier hat sich vor allem Magdalena Reiser, Vorsitzende des Tourismusvereins, ins Zeug gelegt. „Sie war auf anderen Märkten unterwegs und hat gezielt Händler angesprochen“, sagte Riesch. Der Fokus des Lenggrieser „SommerFlimmerns“ soll auf Qualität, Regionalem und Handgemachtem liegen. Reiser hat dafür 15 regionale Anbieter gefunden, die mit ihren Waren am 7. Juli nach Lenggries kommen. Angeboten werden unter anderem Kinder-Trachtenkleidung, Deko aus Holz und Beton, Haarschmuck, hochwertiger Modeschmuck, Schnitzereien, bedruckte Gläser und Kerzen sowie auch Haushaltswaren, Lebens- und Genussmittel. Weitere Anbieter – beispielsweise aus den Reihen der bisherigen Standlbetreiber – sollen nur noch zugelassen werden, wenn sie in das neue Konzept passen.

Genussmeile mit vier örtlichen Gastronomen

Zudem entsteht in der Kirchstraße eine Genussmeile. Vier örtliche Gastronomen sorgen dort für das leibliche Wohl der Besucher. Auf einer Bühne treten Musikgruppen und die Jugendgruppen der Trachtenvereine auf. Auf der Freifläche des Kindergartens St. Josef warten eine Hüpfburg und ein Kasperltheater auf die jungen Besucher. Zudem kochen die Mini-Köche.

„Ich finde es gut, einen Schnitt zu machen. Die Märkte waren ja doch von einem gewissen Siechtum gekennzeichnet“, sagte CSU-Fraktionschef Josef Wasensteiner. Er frage sich nur, ob die Konzentration der Essensanbieter auf die Kirchstraße so sinnvoll sei. Ja, sei es, sagte Bürgermeister Stefan Klaffenbacher (FWG). Diese Entkopplung von den Marktständen eröffne die Möglichkeit für die Wirte, „auch das Abendgeschäft noch mitzunehmen. Das war eine bewusste Entscheidung“.

Wunsch nach Verlegung des Markts in die Abendstunden

Die Verkaufsstände würden in der Regel ja um 17 Uhr schließen. Genau damit haderte Peter Gascha (FWG). Warum man die Marktöffnungszeiten nicht eher in die Abendstunden verlegen könne, wollte er wissen. „Da ist das Ambiente schöner. Und wenn wir es jetzt eh neu machen, könnten wir doch den Abend mehr miteinbeziehen.“ Darüber könnte man nachdenken, sagte Klaffenbacher – beim nächsten Mal. „Beim ersten Versuch würde ich es jetzt mal dabei belassen“, sagte der Rathauschef.

Ob man die Vereine beim Rahmenprogramm miteinbeziehen könnte, wollte Martin Willibald (FWG) wissen. Klaffenbacher war skeptisch. „Der Markt soll einen gewerblichen Charakter behalten.“ Die Vereine seien bei so vielen Veranstaltungen gefragt. „Wir wollen sie auch nicht überlasten.“

Der Gemeinderat machte einstimmig den Weg frei für das vom Wirtschaftsbeirat vorgeschlagene neue Konzept „mit hochwertigen regionalen und handgemachten Produkten“. Zudem werden keine Anbieter mehr zugelassen, die nicht in dieses Konzept passen.

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