Bonjour in Iffeldorf: Erstes Bayerisch-Bretonisches Dorffest machte Lust auf Frankreich

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Partnerschaftslied: Musiker Dieter Becker komponierte eines. Gemeinsam mit Kindern der Grundschule unter der Dirigentschaft von Französischlehrerin Alexandra Link-Lichius und mit Unterstützung weiterer Musiker präsentierte er das Ergebnis beim Dorffest. © Antonia Reindl

Bayern trifft Bretagne: In Iffeldorf gab es eine Fest-Premiere mit einem Bezug nach Frankreich. Von den Freunden in Châteaubourg gab es eine Überraschung.

Iffeldorf - Eine bessere Location könnte es am Samstag (28. Juni) für diesen Zweck nicht geben: Iffeldorf feierte am und im Partnerschaftsgarten Châteaubourg mit einem traumhaften Blick in die Ferne und auf die Heuwinklkapelle das erste Bayerisch-Bretonische Dorffest. Bei strahlendem Sonnenschein und unter blau-weißem Himmel ging die Premiere, die in monatelanger Arbeit vom örtlichen Partnerschaftskomitee organisiert wurde, über die Bühne. Parallel dazu feierten auch die Freunde im französischen Châteaubourg. Und für die hatten die Iffeldorfer eine Überraschung vorbereitet.

Am Samstag wurde in Iffeldorf rund um den Partnerschaftsgarten Châteaubourg das erste Bayerische-Bretonische Dorffest gefeiert

Am Crêpe-Stand bildete sich eine lange Schlange. Doch auch die anderen Köstlichkeiten verlockten. Flammkuchen und Galette, Brotzeitbrettl und Wurstsalat. Zu trinken gab es unter anderem Wein. Französischen Rotwein genau wie Fränkische Tropfen. Kulinarisch war das Motto also schon einmal erfüllt. Generell konnte man sich dem Savoir-vivre hingeben: Live-Musik und Tanz bei schönstem Sommerwetter und kulinarischen Genüssen.

Im Boule üben

Dabei beließ man es aber nicht. Auch sportlich ging es beim ersten Bayerisch-Bretonischen Dorffest zu, wenn auch ohne große Anforderungen an die Kondition. Jenseits von Tischen und Bänken, neben dem Sonnenacker, konnten sich die Gäste im Boule üben und Kugeln auf das Ziel, das sogenannte Schweinchen, das Cochonnet, werfen. Unweit davon entfernt war auch beim Sacklochwerfen Treffsicherheit gefragt. So gab es die Gelegenheit, zu trainieren, damit man beim nächsten Besuch in Châteaubourg, sollte man sich auf ein, zwei Runden Boule einlassen, glänzen kann – oder zumindest nicht ganz untergeht.

Live-Schalte und Lied

Was das Kugelspiel angeht, kann man den französischen Freunden vermutlich nichts vormachen. Denn am Abend des Dorffestes war eine Videoschalte in die Partnergemeinde geplant. Schließlich feierte man auch dort, zeitgleich, ein Fest. Und da wollte man sich aus einer Boule-Halle melden. Aus einem „Boulodrome“, verriet Andreas Blutke, der mit Matthias Struckmeyer und den Stellvertretern Thomas Dressler und Andreas Görmer die Spitze des Partnerschaftskomitees in Iffeldorf bildet. Die Begeisterung für das Kugelspiel hat in der Bretagne offensichtlich eine ganz andere Dimension.

Von Iffeldorfer Seite hatte man sich für die Live-Schalte vorbereitet. Dieter Becker hatte mit den Kindern der Grundschule ein eigens komponiertes Stück einstudiert. Das bot die gesamte Gruppe am Nachmittag den Gästen vor Ort dar, ehe man es am Abend den Freunden in der Ferne präsentieren wollte. Damit werde man für Gänsehaut sorgen, glaubte Blutke. Das werde die Überraschung des Abends werden, pardon, „la surprise“, meinte der Vorsitzende. „Einzigartig lebt die Partnerschaft“, heißt es zu Beginn des Liedes, das deutsche und französische Passagen enthält.

Beim Dorffest in Iffeldorf spielen zwei Männer und ein Bub Boule.
Wie in Frankreich: Bayerisches und Bretonisches gab es beim Iffeldorfer Dorffest zu genießen und zu erleben – ob Kulinarisches wie Flammkuchen und Wurstsalat oder Sportliches wie Boule. (Foto). © Antonia Reindl

Schule geht mit gutem Beispiel voran

Damit haben die Kinder in Iffeldorf ja keine Schwierigkeiten, Stichwort: bilinguale Grundschule. Diese Einzigartigkeit, die auch Blutke und Struckmeyer hervorhoben, gab quasi den Impuls für das Fest, möchte man die langanhaltende Partnerschaft doch bewahren und vor allem lebendig halten. Und dafür muss auch der Nachwuchs für die Verbindung und für den Austausch begeistert werden. Immer wieder. Alle zwei Jahre besonders intensiv. Denn in diesem Rhythmus soll Dorffest künftig gefeiert werden, azyklisch zu den Besuchen in beziehungsweise aus der Partnergemeinde, verriet Struckmeyer. Genau an diesem Ort, am Partnerschaftsgarten hinter dem Rathaus.

Seit über 40 Jahren Partnerschaft

„Eine Location, die bezaubernd ist“, sagte Blutke, der der Gemeinde dankbar ist, dass man das Areal nutzen dafür darf. Die Gemeinde sei dankbar, dass das Komitee mit allen Mitstreitern das Fest organisiert habe, meinte Bürgermeister Hans Lang (SPD). Wie eng die Partnerschaft ist, die seit über vier Jahrzehnten besteht, machte Struckmeyer mit nur einem Satz deutlich. „Es sind schon Ehen entstanden“, sagte er lächelnd. Also, „deutsch-französische“, konkretisierte Lang. Und wer weiß, vielleicht denkt man in Iffeldorf, wenn die Partnerschaft weiterhin so lebendig bleibt, auch einmal über ein Boulodrome nach.

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