Beim Haus- und Hobbybrauverein Penzberg wird dem Bier gehuldigt. Passend zum bayerischen Brauchtum wurden für das erste Hoffest am 6. Juli die Trachtler ins Boot geholt.
Penzberg – Der Haus- und Hobbybrauerverein Penzberg gehört zu den jüngeren in der Stadt. 2017 hatten ihn einige Bier-Enthusiasten aus der Taufe gehoben. Am kommenden Sonntag (6. Juli) zeigt sich der Verein beim ersten Penzberger Brauer-Trachtler-Hoffest der Öffentlichkeit. Für das Fest in der alten Molkerei an der Christianstraße wurden die heimischen Trachtenvereine „Birk‘nstoana“ und Loisachtaler Maxkron ins Boot geholt.
Drei Vereine laden ein: Am Sonntag (6. Juli) wird in Penzberg das erste Brauer-Trachtler-Hoffest an der Christianstraße gefeiert
Federführend bei der Gründung des Brauvereins war damals Uwe Sattler gewesen. Die Geschichte wird immer wieder gern erzählt: Bei einem Grillfest kredenzte Sattler, gelernter Brauer und einstmals Polizist, sein selbstgebrautes Bier. „Das Interesse war groß.“ Aus dem Genuss folgte die Vereinsgründung, der dann 2018 hochoffiziell im Register eingetragen wurde.
Auch ein Domizil wurde gefunden: Im Keller des städtischen Hauses an der Christianstraße 6 wird seitdem eifrig gebraut. Gestartet wurde mit einer Anlage für rund 1.600 Euro. 2023 stockte der Verein auf: Drei Tanks mit je 300 Litern Fassungsvermögen und eine größere Brauanlage wurden angeschafft. Rund 9.000 Euro wurden laut Sattler investiert.
„Grubenlicht“ und „Schicht im Schacht“
Gebraut wird in erster Linie für den Eigenbedarf. Die Räume stehen den Mitgliedern offen, über eine Whats-App-Gruppe werden Brautermine bekannt gegeben. In Sonderfällen gibt es Bier für externe Empfänger, von der Geburtstagsfeier bis zum Kirchenfest. Unter anderem bekam mal die Bergwacht ein 30-Liter-Faß. Und 2019, zum 100-Jahre-Stadtfest in Penzberg, gab es zwei Bier-Raritäten aus eigener Rezeptur: „Grubenlicht“, ein Helles, und das dunkle Lager „Schicht im Schacht“. Gebraut wird aber nicht nur im engen Vereinskeller. Bei großen Mengen nutzen die Penzberger mit ihrem Rezept die Infrastruktur regionaler Lohnbrauereien.
Das Hoffest und der Brauverein
Das 1. Penzberger Brauer-Trachtler-Hoffest findet am Sonntag (6. Juli) von 11 bis 17 Uhr in der alten Molkerei (Christianstraße) statt. Es gibt selbstgebrautes Bier, Gegrilltes, Kaffee und Kuchen sowie Musik. Infos und Kontakt zum Verein: www.penzberger-hobbybrauer.de und E-Mail info@penzberger-hobbybrauer.de.
Zeit lassen und wertschätzen
Eines brauchen die Bier-Enthusiasten: Geduld. Fachmann Sattler rechnet bei der Hauptgärung mit etwa zehn bis zwölf Tagen, dann folgen weitere sechs bis acht Wochen bei der Nachgärung. Alles getreu dem Motto: „Wir geben unserem Bier Zeit.“ Ein Aufwand, der sich aber lohnt, wie Sattler bekräftigt: „Man hat eine ganz andere Wertschätzung für das Produkt.“
Auftritt beim Kino-Open-Air
Heuer hat sich der Verein drei Termine vorgenommen, um sich und seine Braukunst zu zeigen. Für den Stand beim „Tollhub“ auf Gut Hub im Mai, das anstehende Brauer-Trachtler-Fest und das Kino-Open-Air vom 17. bis 20. Juli auf der Berghalde wurden insgesamt acht Hektoliter Helles gebraut.
„Super Startschuss“ für Gaufest
Bei den beiden Trachtenvereinen ist man begeistert vom neuen Fest-Partner. Brauchtum und Bier würden einfach gut zusammenpassen, meint Klaus Reile, Vorsitzender der Loisachtaler Maxkron mit seinen circa 150 Mitgliedern. So könne man Brauchtum und Tradition hochhalten, ergänzt Johann Eßel, Vorstand der „Birk‘nstoana“ mit ihren ebenfalls um die 150 Mitgliedern.
Außerdem sei die Veranstaltung ein „super Startschuss“ für das 95. Loisachgaufest der Trachtler vom 28. bis 31. August in Penzberg. Die beiden Trachtenchefs betonten aber noch etwas: In Zeiten knapper Kassen, in denen die Stadt bei eigenen Veranstaltungen sparen muss, sei es wichtig, dass die Ortsvereine selber etwas für die Bevölkerung auf die Beine stellen.
Ringbrau-Versuch für Mitglieder
Beim Brauverein starten sie derweil einen Ringbrau-Versuch. Jedes Mitglied bekommt das Rezept fürs „Grubenlicht“, dann geht es an die heimische Hausbrauanlage. Die Ergebnisse werden dann gemeinsam verglichen.
Mit dem „Das Gelbe Blatt“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Das Gelbe Blatt“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.